Edelfan Pedro Lenz posiert schon mal mit dem Kübel
BLICK zeigt dem Meisterpokal seine neue Heimat!

32 Jahre ist es her, seit der Meisterpokal Bern gesehen hat. BLICK macht darum eine Stadtführung und zeigt der Trophäe ihre zukünftige Heimat.
Publiziert: 01.05.2018 um 17:53 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:16 Uhr
«Das ist ein irrsinniges Gefühl»
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BLICK zeigt dem Meisterpokal seine neue Heimat:«Das ist ein irrsinniges Gefühl»
Alain Kunz (Text) und Steve Marty (Fotos)

Also, lieber Meisterpokal. Nun haben es die Berner doch noch geschafft, dich endlich wieder mal in die Bundeshauptstadt zu holen. Vor 32 Jahren warst Du das letzte Mal hier. Du musst völlig verloren sein in Bern. Wirst die Stadt kaum mehr erkennen. Du warst in der Zwischenzeit in Neuenburg, in Sion, in Luzern, in St. Gallen. Natürlich in Genf, Zürich und Basel. Überall. Nur nicht in Bern. Komm. Wir zeigen Dir Deine neue Heimat.

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Vor 32 Jahren war es das letzte Mal in Bern: Der Meisterpokal. Hier beim Bundesplatz.
Foto: Steve Marty

Starten wir auf dem Bundesplatz. Klar doch, hier schlägt irgendwie auch das Herz des gesamten Landes. Hier tagt das Parlament. Und der Bundesrat. Da, schau. Alain Berset. Bonjour Monsieur Berset! Für Dich könnte dieser Platz aber aus anderem Grund ganz wichtig sein. Vielleicht steigt ja hier die grosse Meisterparty… Und die YB-Helden zeigen Dich ihren Fans auf dem Balkon des Bundeshauses. Das wäre dann auch historisch, denn letztmals wurde der Balkon 1945 gebraucht. Zur Verabschiedung von Weltkriegsgenerals Henri Guisan. Seither seien alle Anfragen abgelehnt worden, heisst es. Auch jene des SCB. Vielleicht sagt die zuständige Verwaltungskommission in Deinem Fall aber Ja. Der Hype um Dich ist so gross. Wir können das nicht ausschliessen.

Gut, gehen wir weiter. Zum Bärenplatz. Oops, der heisst ja neu… Hoaraustrasse…

Da wollen wir herausfinden, was die Bernerinnen und Berner von Dir halten. Manuel Ott aus Gümligen BE, der hat ja YB-Fanmaterial gekauft. «Schön! Nach 32 war es endlich wieder mal Zeit, gopferdammi!» Auch die Jungen findens lässig, Dich zu sehen. «Der Pokal sieht ja super aus! Es wird schwierig für den FC Basel, den zurückzuholen», denken Steven Hauri aus Ypsach BE und Thim Reijmer aus Bätterkinden BE. Und die Marktfrau, die hier Gemüse feilbeitet? «Es ist immer gut Pokale zu gewinnen!» Und was würde Anita Salzmann aus Kerzers FR ihm in Bern zeigen? Sie kennt ja hier alles. «Die Altstadt, Nicht das Stade de Suisse, das ist zu modern.»

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Adi Hütter und YB sind Schweizer Meister 2017/18! Klicken Sie sich durch die Galerie!
Foto: Keystsone

Unter den Lauben gehts weiter. Zum Zytgloggeturm, denn alle hier nur Zytglogge nennen. Eines der historischen Wahrzeichen Deiner neuen Heimat. Schade, er wird gerade renoviert. Das hast Du übrigens auch vor Dir, eine Renovation. Du wirst auf Hochglanz getrimmt werden für die Übergabe an Steve von Bergen und seine Kumpels am 13. Mai. Und natürlich musst Du die Tortur einer Gravur über Dich ergehen lassen: BSC Young Boys wird dann auf Dir zu lesen sein. Kannst Du das glauben? Wohl noch nicht so recht…

«Ich habe den Samstag irgendwie in Trance erlebt, bin immer noch so chli auf Wolke sieben», sagt Laura Lüdi aus Bern. Auch sie frisch eingedeckt mit Fanmaterial. Wissen die Berner eigentlich, wie Du ausschaust? «Klar doch. Wir haben ja lange genug zuschauen müssen, wie ihn Basel gewonnen hat.» Martin Frey aus Oberscherli BE hingegen freut sich eher dezent: «Es hat lange genug gedauert, bis es endlich wieder mal so weit war. Und es gibt grössere Probleme auf der Welt…»

So feiern die Berner durch die Nacht!
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Riesen-Party nach Meistertitel:So feiern die Berner durch die Nacht!

Na gut. Machen wir weiter in Bern. Zum Bärengraben, der nun offiziell Bärenpark heisst. Als Du das letzte Mal hier warst, wurden die überzähligen Bären noch geschossen und landeten im Kochtopf von Berner Beizen. Seit 2009 haben sie 10 000 Quadratmeter Auslauf. Das Jahr übrigens, in welchem Du fast in Bern gelandet wärst, da YB damals temporär 13 Punkte Vorsprung auf Basel hatte. Am Ende musstest Du aber wieder ans Rheinknie gehen statt an die Aare…

Bist Du kulturbeflissen? Dann musst Du Dir die Werke von Paul Klee im gleichnamigen Zentrum anschauen. Mehr vom weltberühmten Maler gibt es nirgendwo sonst auf der Welt zu sehen. Und Du? Gingest Du als Kunstwerk durch?

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So sah die Welt aus, als YB letztmals Meister war: Das erste Mobiltelefon kommt auf den Markt.
Foto: ddp images/dapd

Ein paar Meter weiter steht der Ort, auf den die Fussballfans jahrelang hier mit viel Ehrfurcht und auch ein bisschen Neid geschaut haben. Die Postfinance-Arena. Denn während Kreti und Pleti Fussballmeister wurde, nur nicht YB, holte der SC Bern regelmässig Titel und Pokale. In den 32 langen Jahren wurden die Hockeyaner neun Mal Meister! 40 000 Fans feierten da mal. 2017 nur noch 20 000. Das wirst Du doch locker toppen an Deiner Meisterparty. Optimisten schreiben ja von 100 000 Fans. On verra.

Du bewegst aber nicht nur das gemeine Volk, sondern auch die Promis. Pedro Lenz ist so einer. Edelfan. Komm, schauen wir mal beim Schriftsteller vorbei. Der liebt ja YB über alles! «Schön! Eine Riesenfreude. Wenn man sich das vorstellt: Am Dreizehnten erhalten sie diesen Pokal, den wir bisher nur von Weitem haben anschauen dürfen. Ein irrsinniges Gefühl. Wahnsinn! Ich kann es immer noch nicht ganz fassen. Der Gedanke, dass wir Meister sind, muss sich erst noch setzen…»

Und dann, wenn alle Dich begrapscht, geküsst, befüllt und besungen haben – dann landest Du hier. Im YB-Museum. Hier, wo es keinen Pokal von 1986 gibt… Hier können Dich Bernerinnen und Berner dann ein Jahr lang bestaunen. Bis ihn der FC Basel dann zurückholt. Das zumindest hat Präsident Bernhard Burgener bereits angedroht, als er YB gratuliert hat. «Ich musste schmunzeln, als ich das gelesen habe», sagt Kommunikationschef Albi Staudenmann. «Selbstverständlich darf das der Anspruch des FC Basel sein…» Und dann wollen ihn die Basler auch noch in gutem Zustand zurück! «Wir werden ihn sicher sehr gut hegen und pflegen», versichert Staudenmann. «Der FC Basel muss sich keine Sorgen machen. Der Pokal kriegt einen Ehrenplatz.»

So sind sie, die Berner. Gmögig und anständig. Wir sind sicher, Du wirst Dich während Deines Berner Jahres hier pudelwohl fühlen. Ääh, bärenwohl…

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Die YB-Meisterparty in der Schweiz: Der Partykönig ist auserkoren, Kevin Mbabu heizt in Bern der Menge ein.
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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