Foto: Sven Thomann|Blicksport

Droht GC das Ende?
«Wir stehen nicht kurz vor dem Konkurs»

GC-Investor Spross gibt seine Drittels-Mehrheit ab. Ist dies das Ende des Rekordmeisters? Nein!
Publiziert: 30.01.2019 um 19:19 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:14 Uhr
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Heinz Spross steigt beim Rekordmeister aus.
Foto: Blicksport
Max Kern
Max KernSportjournalist

Um 13 Uhr sagt GC-Sportchef Mathias Walther in Niederhasli ZH vor den Medien: «Es ist klar, in der Offensive werden wir noch etwas machen.» Ein gestandener Stürmer muss für den Abstiegskampf her.

Und für Linksverteidiger Doumbia (neu bei Stade Rennais) soll ein Ersatz gefunden werden. Trainer Thorsten Fink: «Vielleicht bekommen wir noch einen besseren.» Und auch rechts hinten könnte GC noch einen starken Mann brauchen.

Reden so Klubvertreter, deren Arbeitgeber kurz vor dem Konkurs steht? Gut zwei Stunden nach dem positiven Auftritt von Fink und Walther bringt «NZZ online» die Schlagzeile: «Wie weiter? Die Grasshoppers verlieren den Investor Heinz Spross und sind stark überschuldet.» Und die NZZ fragt: «Wie kann es sein, dass GC schon wieder so nahe am Konkurs steht. GC hat wieder ein massives Liquiditätsproblem. Es geht nur schon darum, sicherzustellen, dass nur schon die Löhne bezahlt werden können.»

Strukturelles Loch – aber Transfer-Einnahmen

Fakt ist: GC hat Jahr für Jahr ein strukturelles Loch von gegen 8 Millionen, das von den Aktionären gestopft werden muss. Fakt ist auch: Bei GC wurden die Löhne immer pünktlich gezahlt. Zuletzt in der Winterpause auch die Dezember- und die Januar-Saläre.

Und: Finanziell erlebt der Rekordmeister (27 Titel) in den letzten Tagen gar ein kleines Hoch: Für Links-Verteidiger Souleyman Doumbia erhält GC von Stade Rennais gut 2,5 Mio Franken. In zwei Tranchen: Die erste wird von den Franzosen jetzt überwiesen, die zweite im Sommer.

Dazu kommt: Für den Transfer von Ex-Stürmer Munas Dabbur von Red Bull Salzburg zum FC Sevilla kassiert GC eine Beteiligung von einer knappen Million. Zudem konnte der Tabellen-Neunte Ex-Barçelona-Spieler Jeffren – verursachte pro Jahr Kosten in der Höhe von gegen 400 000 Franken – von der Lohnliste streichen. Er kickt jetzt auf Zypern.

CEO Huber beschwichtigt

Die Verschiebung der Mehrheits-Verhältnisse unter den drei Haupt-Aktionären hat sich schon länger abgezeichnet: Heinz Spross (71), Neffe des legendären GC-Mäzens Werner H. Spross (†2004), hat von den ewigen Querelen der beiden letzten Jahrzehnte genug.

Und gibt sein 30-Prozent-Aktienpaket zu gleichen Teilen an Autohändler Peter Stüber und Präsident Stephan Anliker ab. Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart worden. Da das Aktienkapital aufgebraucht ist, müssen Anliker und Stüber frisches Geld (5 bis 6 Mio. Fr.) einschiessen. Ein Vorgang, der in den letzten Jahren dutzendfach durchgespielt werden musste.

GC vor dem Ende? CEO Manuel Huber beschwichtigt und sagt zu BLICK: «Wir stehen nicht kurz vor dem Konkurs.»

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