Kein Tag vergeht ohne neuen Rücktritt oder Kündigung. Am Mittwoch geht mit Martin Schönenberger der nächste Verwaltungsrat – wegen des Abgangs von Michael Hüppi und der Trennung von Stadion-CEO Pascal Kesseli.
Pulverfass FC St. Gallen. Bereits seit Jahren schwelt ein Machtkampf innerhalb des Klubs. Einen ersten Höhepunkt erreichte dieser schon im September 2015. BLICK erfuhr: Damals wäre Murat Yakin bereit gewesen, neuer St. Gallen-Trainer zu werden. Strömungen innerhalb und ausserhalb des Klubs verhinderten dies, weil bereits damals die Gerüchte von einem Clan um Spieler-Berater Donato Blasucci und Nachwuchs-Chef Marco Otero die Runde machten – und Yakin dazugehört. Joe Zinnbauer kam stattdessen. Aus heutiger Sicht war das Engagement des Deutschen ein Missverständnis.
Doch wie geht es nun weiter beim Traditions-Klub? Hauptaktionär Dölf Früh möchte seine Aktien (48,5 Prozent) verkaufen. Das Problem: Es gibt einen Aktionärsbindungs-Vertrag, wonach die Aktien erst den Mitaktionären angeboten werden müssen. Es gibt nun deswegen drei Szenarien:
Die wahrscheinlichste Variante: Früh findet neue Investoren und einigt sich mit seinen Mitaktionären, diese zu akzeptieren. Erste Gespräche fanden bereits statt. Klar ist, dass Leute wie Präsident Stefan Hernandez oder Nachwuchs-Chef Marco Otero dann im Amt bleiben.
Die Knall-Variante: Früh verkauft seine Aktien an die Mitaktionäre – und geht damit das Risiko ein, dass der geschasste Stadion-CEO Pascal Kesseli als starker Mann zurückkommt. Die Konsequenz wäre klar: Führungspersonen wie Hernandez, Otero, Verwaltungsrat Ferruccio Vanin, Finanz-Chef Sascha Roth und VR-Sekretär Thomas Stadelmann würden den Klub wie Früh verlassen.
Die abstruse Variante: Ein St. Galler Geschäftsmann versucht, Kesseli als Präsident zu installieren und gleichzeitig Ex-Sportchef Heinz Peischl zurückzuholen. Der Österreicher forderte einst einen 3-Jahres-Vertrag, während ihm der Verwaltungsrat nur einen Kontrakt mit normaler Kündigungsfrist bot. Es kam zum Bruch – eine Rückkehr ist nur denkbar, wenn Peischls damalige Gegenspieler wie Otero weg sind.
Aber nach diesen Chaos-Tagen von St. Gallen ist nichts mehr auszuschliessen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 26 | 27 | 45 | |
2 | Servette FC | 26 | 7 | 45 | |
3 | FC Luzern | 26 | 6 | 43 | |
4 | FC Lugano | 26 | 5 | 42 | |
5 | FC Zürich | 26 | 1 | 39 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 26 | 9 | 37 | |
7 | BSC Young Boys | 26 | 5 | 37 | |
8 | FC St. Gallen | 26 | 2 | 36 | |
9 | FC Sion | 26 | -7 | 30 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 26 | -9 | 26 | |
11 | Yverdon Sport FC | 26 | -18 | 25 | |
12 | FC Winterthur | 26 | -28 | 20 |