Marcel Koller spricht leise, man hört ihn kaum, immer wieder hüstelt er vor sich hin. Die Resultate aber, die sprechen eine deutliche Sprache. 1:2-Heimpleite gegen St. Gallen. Die zweite Niederlage im zweiten Rückrundenspiel. Chancenlos! Wie schon beim 0:2 gegen YB. Vor allem: wie in Bern kaum Offensivaktionen. Kemal Ademi? Erneut ein Totalausfall. Ob man im Sturm ein Problem habe. Klar, habe man eins, antwortet Koller: «Es fehlen mit Ricky van Wolfswinkel und Cabral zwei Stürmer verletzt. Wir hoffen, dass sie so bald wie möglich zurückkehren, um für Konkurrenz zu sorgen.»
Nur: Zu Beginn der Saison waren die beiden auch nicht da. Und Ademi traf. 10 Tore, es lief wie geschmiert. Eindhoven eliminiert, Gruppenerster in der Europa League, noch im Dezember YB 3:0 aus dem Stadion geschossen. Aber nun ist der Wurm drin. «Wir hatten einen guten Herbst, sind noch in allen drei Wettbewerben dabei», sagt Koller trotzig. «Wir müssen das Blatt nun drehen und gemeinsam da rauskommen. Wenn du zwei Spitzenspiele verlierst, dann besteht die Gefahr, dass jeder sein eigenes Kistchen führt.»
Ein Seitenhieb an jene Kritiker, die ihn vor dem Spiel gegen St. Gallen angezählt haben? Karli Odermatt, FCB-Legende und dicker Kumpel von Präsident Bernhard Burgener, sagte, dass vom Trainer jetzt etwas kommen müsse. «Sonst haben wir die grössten Probleme.»
In der 2. Hälfte? Basel inexistent
Koller antwortete, dass er bei solchen Aussagen immer auch ein wenig schmunzeln müsse. Nach der Pleite gegen St. Gallen ist ihm die gute Laune definitiv vergangen. Vor allem die zweite Halbzeit muss dem Trainer (und den FCB-Verantwortlichen) zu denken geben. Hielt der FCB in der ersten halben Stunde – und dem wunderbar herausgespielten 1:0 durch Bua – noch gut mit, sahen die Bebbi nach Wiederanpfiff kein Land, wurden von A bis Z dominiert.
Kurzum: Argumente für eine vorzeitige Vertragsverlängerung seines im Juni 2020 auslaufenden Vertrags hat Koller im neuen Jahr bislang nicht gesammelt. Am Samstag gehts auswärts gegen den FCZ. Ob GC-Legende Koller den Turn-around im Letzigrund schafft?
Wenn nicht, dann brennts lichterloh. Die 1:2-Niederlage gegen St.Gallen war nach dem 1:2 in Luzern und dem 0:2 gegen YB die dritte Liga-Pleite in Folge. So schlecht war der FCB zum letzten Mal vor 19 Jahren in der Saison 2000/2001. Meister wurde am Ende GC.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |