Drei ehemalige Thun-Spieler vor Gericht
Neuer Sex-Skandal im Schweizer Fussball!

Drei ehemalige Spieler des FC Thun stehen heute im Berner Oberland vor Gericht. Die Anklage: Vergewaltigung und sexuelle Nötigung!
Publiziert: 20.01.2016 um 14:12 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:11 Uhr
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Drei ehemalige Thun-Spieler stehen vor Gericht.
Foto: Blick Sport
Von Gabriela Battaglia

Am 13. November 2007 werden zwölf aktuelle oder ehemalige Spieler des FC Thun vorübergehend festgenommen. Der Tatverdacht: Sexuelle Handlungen mit einer 15-Jährigen.

Was bisher kaum jemand wusste: Es gibt einen zweiten Thuner Sex-Skandal, der gar auf das Jahr 2005 zurückgeht. Involviert: Drei prominente ehemalige Spieler des FC Thun.

Die drei Beschuldigten sollen im November 2005 eine Frau vergewaltigt haben. Das Opfer war damals die Freundin einer der drei Fussballer. Als sie bei ihrem Freund übernachtete, soll sie von allen drei vergewaltigt worden sein.

Die Frau erhob im Mai 2009 bei der Staatsanwaltschaft Thun Anklage gegen alle drei Männer wegen Vergewaltigung. Die Frau gab an, sie sei dabei gegen ihren Willen auf das Sofa gedrückt und geschlagen worden. Die drei Fussballer sprachen von einem «einvernehmlichen Sexerlebnis». 

Die Staatsanwaltschaft Berner Oberland stellte jedoch das Verfahren im Februar 2013 wegen mangelnder Beweise ein.

Das Opfer bekam aber vor Bundesgericht recht. Die Lausanner Richter wiesen das Regionalgericht Thun an, Anklage gegen die drei Fussballer zu erheben. 

Der Prozess in Thun findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Nicht einmal auf der Verhandlungsliste wurde er als Termin aufgeführt. BLICK bekam auch keine Anklageschrift, obwohl es sich bei den Beschuldigten um Personen von öffentlichem Interesse handelt.

Der Prozess wird heute Mittwoch seit 8.30 Uhr geführt. Marcel Grass ist der Anwalt des Opfers: «Meine Mandantin hat lang mit sich gerungen, um Anzeige zu erstatten. Es ist unsäglich, dass es jetzt erst nach langer Zeit zu einem Prozess kommt. Das Opfer konnte das Geschehene nie verarbeiten.»

Die drei Beschuldigten bestreiten den Vergewaltigungsvorwurf. «Ihre Aussagen sind von Widersprüchen übersät», sagt Grass zu BLICK.

Derzeit finden die Plädoyers statt. Das Urteil soll am Freitag verkündet werden – ebenfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit. «Das ist sehr aussergewöhnlich», so der Opferanwalt.

Das Gericht will am Freitag oder am Montag lediglich eine Medienmitteilung veröffentlichen. 

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