Doppelbesetzungen bei YB
Der brutalste Konkurrenzkampf aller Zeiten

Nicht nur die Temperaturen sind mörderisch geworden. Auch der Konkurrenzkampf im Kader von YB!
Publiziert: 10.07.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:40 Uhr
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In Konkurrenz: Alexander Gerndt und Yuya Kubo (r.)
Foto: Toto Marti, Sven Thomann
Von Alain Kunz

Am Samstag ist es wieder soweit: YB lanciert mit dem traditionellen Saisonstart-Event die neue Spielzeit.

Ab 13.45 Uhr wird das Team und das neue Trikot vor dem Stade de Suisse den Fans präsentiert. Und: Im Anschluss folgt das Testspiel gegen Bundesligist Stuttgart.

Der ultimative Test vor dem Saisonstart. Trägt die Basis-Arbeit Früchte? Im Trainingscamp in Gstaad wurde viel investiert, um im Titelkampf ein mehr als ernstes Wörtchen mitreden zu können.

Rückblende: Die 3,8 km vom Hotel Arc-en-ciel zum Trainingsplatz in Saanen legen die Stars jeweils tagtäglich mit dem Bike zurück.

Knipser Guillaume Hoarau: «Ich war noch nie in den Bergen in einem Lager. So lerne ich wieder eine neue Facette der Schweiz kennen. Solch ein Camp stärkt die Bindung zwischen den Spielern. Wir leiden! Aber geteiltes Leid ist ja halbes Leid.»

Trainer Uli Forte zeigte sich begeistert: «Ich bin schon zum dritten Mal hier. Es ist perfekt hier. Im Camp geht es vor allem um Teambildung.»

Das ist die eine Seite des Lagers, der schöne Schein. Die andere ist der brutale Konkurrenzkampf, der im Team herrscht.

Schon jetzt ist absehbar: Weil bei YB mittlerweile jede Position doppelt besetzt ist, wird es Opfer geben.

Moreno Costanzo zum Beispiel hat keine Chance mehr. «Vielleicht muss er selbst sich mal die Frage stellen, ob er bei YB noch glücklich ist», sagt Sportchef Fredy Bickel zum Thema Costanzo und dessen hohem Lohn – geschätzt eine halbe Million Franken –, der einen Transfer innerhalb der Schweiz so erschwert.

Anderes Beispiel: Samuel Afum hängt sich voll rein, macht einen guten Eindruck, wird es aber dennoch enorm schwer haben, sich nur schon im Kader einen Platz zu ergattern. Oder auch Raphaël Nuzzolo, der sich derzeit von seinem Handbruch erholt.

In den letzten Jahren unbestrittener Stammspieler, doch in der neuen Saison bloss noch Backup für Steffen und Sulejmani. Ebenso wie Jan Lecjaks, dessen Vertrag gerade eben (im Februar) bis 2019 verlängert worden ist. Der Tscheche ist hinten links hinter Loris Benito noch die Nummer zwei.

Bickel: «Sind breiter geworden!»

«Wir sind breiter geworden in der Qualität des Kaders», sagt Bickel. «Das spüren die Spieler. Sie sind gezwungen, in jedem Training an die Grenze zu gehen. Das kann aber auch gefährlich sein, wenn man sieht, wie die in internen Spielen rangehen.»

Genau das wollte man, sagt Coach Forte. «Das bringt das Team auf ein höheres Level. Eine Mannschaft, die sich von selbst aufstellt, ist das Schlimmste im Fussball. Dann schleichen sich schnell Bequemlichkeit, Passivität und Selbstgefälligkeit ein.»

Selbst einem prominenten Zaungast, den so leicht nichts mehr erschüttert, imponierte das: «Unglaublich, die Intensität in den Trainings von YB», stellt Goran Obradovic fest, einstiger Sion-Star und heute Spielerberater.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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