Eigentlich erstaunlich, aber so funktioniert Christian Constantin. Da schwingt immer eine Portion Italianità mit. Zumal im Recyceln von Trainern, wie das im Stiefel landesüblich ist. Und erstaunlich ist diese Wiedergeburt deshalb, weil die Bilanz des Italieners im Wallis miserabel war. Als er im Oktober 2017 gehen musste, lag Sion auf Platz sieben. Sechs Heimspiele ohne Sieg standen auf dem Leistungsausweis des Mannes aus der Provinz Reggio Emilia, der zuvor den FC Lugano sensationell auf Platz drei und in die Europa League geführt hatte. Aber vor allem hatte er die Schande zu verantworten, in ebendieser am litauischen Miniklub Suduva Marijampole gescheitert zu sein. Und an seiner letzten Arbeitsstätte scheiterte er noch grandioser: Bei Serie-B-Klub Livorno gelang ihm in sieben Spielen kein einziger Sieg. Fünfmal verloren die Toskaner. Dann war Anfang Februar Feierabend.
Schon 2017 sagte CC, dass man Tramezzanis (49) Sittener Zeit nicht eins zu eins messen könne, weil er stark unter persönlichen Problemen gelitten habe. Konkret: Einer schweren Erkrankung seiner Frau, der es mittlerweile viel besser geht. Der Italiener ging ein Jahr später zu Apoel Nikosia auf Zypern und wurde dort auf Anhieb Meister. Beim Klub, der noch mehr Trainer verschliesst als der FC Sion, blieb er überdurchschnittliche zehn Monate.
Und nun also die Rückkehr ins Wallis. Vorerst mal bis Ende Saison. «Die Geschichte zwischen Paolo und uns war nicht beendet», sagt CC. «Wir sind in Kontakt geblieben. Ihm nun die Mission Ligaerhalt anzuvertrauen, ist die beste Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt. Er hat das Zeug, einem Team Zusätzliches zu vermitteln, das es nun in dieser rüden Schlacht braucht, die uns nun erwartet.»
Noch am Morgen hatte Ricardo Dionisio (37) das Training geleitet. Doch dass es mit dem portugiesischen Rookie nicht weitergehen würde, hatte CC im BLICK bereits am Samstag angetönt, nachdem er die Option auf eine Verlängerung des Vertrags über den 30. Juni hinaus nicht gezogen hatte. Dionisio hatte in fünf Spielen keinen einzigen Sieg geholt, dreimal verloren.
Auf Tramezzani wartet eine Herkulesaufgabe. CC hat keinen Bock die Meisterschaft zu beenden. Ob die Spieler mit Auslaufenden Verträgen wie Kasami, Lenjani, Ndoye oder Maceiras ihrerseits Lust haben zu bleiben, wird sich erst noch weisen. Mit Doumbia, Djourou, Kouassi und Song hat CC enorm viel Routine fristlos entlassen. Und seine beiden Neuverpflichtungen Serey Die und Gaëtan Karlen dürfen voraussichtlich in dieser Saison noch nicht für Sion spielen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 3 | 23 | |
7 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
8 | FC Sion | 15 | -1 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |