Der Spitzenkampf ist entschieden. Guillaume Hoarau hat das 2:0 erzielt, 13 Sekunden nach seiner Einwechselung in der 78. Minute. Basel drückt wohl noch. Doch es ist alles halbherzig an jenem nasskalten Januartag im Stade de Suisse, an welchem YB dem ehemaligen Serienmeister die Grenzen aufzeigt.
Es läuft die 87. Minute, als Omar Alderete einen YB-Konter humorlos mit einem Bodycheck an Michel Aebischer unterbindet. Gelb. Es läuft die 90., als derselbe Spieler nach einem Pfiff von Ref Sandro Schärer den Ball frustgeladen in Richtung YB-Tor knallt. Wieder Gelb. Und damit Gelbrot.
Eine Aktion, die Basel-Trainer Marcel Koller auf die Palme bringt. «Das geht nicht. Das akzeptieren wir auch nicht. Das sind völlig unnötige Sachen, weil der Spieler auf der einen Seite sich schwächt, auf der anderen die Mannschaft, weil er nun fehlt.» Und das ausgerechnet im nächsten Spitzenkampf zuhause gegen St. Gallen, in welchem es um die Rückeroberung von Platz zwei geht!
«Das müssen wir abstellen»
Die Basler sind in diesem Bereich offenbar unbelehrbar. Dass die Mannschaft gegen YB derart chancenlos war, lag auch an den vielen Absenzen. Vier Akteure fehlten alleine gesperrt. Und bei allen vier Sperren waren Disziplinlosigkeiten im Spiel:
- Eray Cömert sieht nach dem Schlusspfiff in Luzern beim 1:2 Mitte Dezember gelbrot, weil er bei Schiri Jaccottet reklamiert.
- Cabral sieht im selben Spiel seine vierte Gelbe, weil er sich mit seinem Gegenspieler anlegt, als das Spiel ruht.
- Valentin Stocker fehlte gegen YB wegen seines Schiri-Schubsers und seinem hämischen Applaus im Spiel in Genf gegen Servette von Ende November. Er sass die zweite von vier Sperren ab.
- Taulant Xhaka kassiert im Oktober eine seiner vier Gelben in Zürich gegen den FCZ für ein Handgemenge mit Toni Domgjoni nach einer Rudelbildung. Gespielt wird da nicht.
Kollers Reaktion nach dem Spiel in Luzern im Dezember: «Das stört mich. Das müssen wir abstellen.» Doch statt Abstellen gibts den nächsten unfassbar dummen Platzverweis. Koller: «Wir haben das in der Vorrunde schon zweimal angesprochen. Sehr deutlich. Wenn Emotionen auf dem Platz sind, kann das immer passieren. Aber ein Spieler muss sich auch zügeln können. So etwas wie mit Alderete darf nicht passieren. In einem Zweikampf mal eine gelbe Karte zu kassieren, wenn man hart hingeht, das akzeptiere ich als Trainer. Aber nicht wegen eines kleinen ‹Seichs› wie Diskutieren, einem Gegenspieler an die Gurgel gehen oder Ballwegschlagens. Das sind Sachen, die man im Griff haben muss und die wir gespürt haben, weil in Bern vier fehlten. Und nun fehlt im nächsten Spiel wieder einer. Das ist nicht zu akzeptieren.»
Wird Alderete nun gebüsst? Koller: «Das werden wir intern noch besprechen.» Es scheint nicht wirklich schwierig, das Ergebnis dieser Besprechung vorherzusagen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |