Die verrückte Story des FCZ-Glücksbringers
Zufallstreffen mit Canepa erlöste arbeitslosen Pa Modou

Zürich wollte Pa Modou nicht mehr. Dann griff das Schicksal ein. Jetzt trägt der Verteidiger sogar ein besonderes FCZ-Trikot.
Publiziert: 02.10.2019 um 14:06 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:11 Uhr
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Spielt wieder beim FC Zürich: Pa Modou.
Foto: keystone-sda.ch
Matthias Dubach

Es ist der 25. Mai, als der FCZ Ende Saison zwei Spieler verabschiedet. Pa Modou (29) und vor allem Klub-Urgestein Alain Nef (37). Dreieinhalb Monate später ist Pa Modou wieder da – und mit ihm ein Stück Alain Nef. Der bullige Linksverteidiger trägt Nefs legendäre Nummer 13 auf dem Rücken – und bringt Glück. Mit Pa Modou holt Zürich drei Siege, ohne ihn gibts in Basel ein Debakel.

Pa Modou sagt: «Die 13 ist für mich sowieso keine Unglücksnummer. Einerseits hat diese Zahl für mich als gläubigen Muslim eine positive Bedeutung. Und andererseits natürlich wegen Alain. Wir wurden gemeinsam verabschiedet. Jetzt bin ich wieder zurück und trage Alains Nummer, das ist eine schöne Sache.»

Seine frühere Nummer 18 gehört jetzt Stürmer Blaz Kramer. Denn Zürich plante nicht mehr mit dem Gambier und seinem anfälligen Rücken. Aber Pa Modou blieb als Arbeitsloser vorerst in Zürich, auch wegen seinen zwei schulpflichtigen Mädchen. Interesse von anderen Klubs ist vorhanden, aber wegen seiner Verletzungsvergangenheit ist auch viel Skepsis dabei.

Pa Modou trainierte für sich selber

Also bringt sich der Gambier selber auf Vordermann. «Ich habe bis auf fünf Tage in Indien bei Verwandten keine Ferien gemacht», sagt der Linksverteidiger. Pa Modou macht alleine viel Sport, schuftet täglich im Kraftraum der Schulthess-Klinik und lässt sich dort von Physiotherapeuten behandeln.

Eines Tages trifft er in der Klinik des FCZ-Partners per Zufall Klub-Boss Ancillo Canepa. Pa Modou: «Ich habe den Präsidenten gesehen, bin zu ihm hin und habe Hallo gesagt. Er fragte, was ich hier mache. Er war sehr überrascht, dass ich täglich trainiere, keine Schmerzen habe und fit bin.»

Einen Tag später wird Pa Modou von Canepa und seiner Frau Heliane zu einem Gespräch eingeladen. Das Angebot: Um seine Fitness zu testen, soll Pa Modou in Zürichs U21 mittrainieren.

«Ich hatte keine Angst wegen meiner Zukunft»

Der Afrikaner sagt: «Das war für mich okay. Denn ich profitierte vom Mannschaftstraining, um noch besser in Form zu kommen. Zwei Wochen später habe ich den Profivertrag unterschrieben.» Denn bis dahin hatte der FCZ noch immer keinen zweiten Linksverteidiger neben Levan Kharabadze verpflichtet.

Verrückt: Ein Zufallstreffen mit Canepa erlöst Pa Modou von seiner Arbeitslosigkeit! «Ich hatte keine Angst wegen meiner Zukunft. Ich war sicher, dass Gott für mich eine Lösung findet. Meine Frau und meine Kids waren nervöser als ich», sagt der Ex-Sion- und St. Gallen-Spieler schmunzelnd.

Das ist vorbei: Die Familie bleibt mindestens ein weiteres Jahr in Zürich. «Ich bin glücklich über meine Rückkehr. Aber richtig glücklich bin ich erst, wenn wir als Mannschaft wieder richtig erfolgreich sind.»

«Nach Basel war das Motto: Nicht Reden, etwas tun!»
2:43
Stimmen nach Servette – FCZ:«Nach Basel war das Motto: Nicht Reden, etwas tun!»
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Mannschaft
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TD
PT
1
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18
6
31
2
FC Basel
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18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
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18
9
30
4
FC Luzern
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18
3
29
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Servette FC
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18
2
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FC Zürich
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18
-1
27
7
FC Sion
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18
4
26
8
FC St. Gallen
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18
6
25
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BSC Young Boys
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17
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18
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