Die unglaubliche Geschichte von Cupfinal-Schiri Hänni
Der Traum nach dem Albtraum

Die Ärzte sagten ihm, dass er nie mehr auf dem Platz stehen werde. Er antwortete: Ich werde den Cupfinal pfeifen. Nikolaj Hänni behielt recht.
Publiziert: 19.12.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:34 Uhr
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«Mein Vater konnte sich befreien, mich musste die Feuerwehr aus dem Auto schneiden.» Nikolaj Hänni
Foto: Keystone
Von Sandro Inguscio

Das Joggeli ausverkauft. Die Atmosphäre elek­tri­sierend. Cupfinal-Stimmung pur. Sion holt sich beim 3:0 gegen Basel den 13. Sieg im 13. Final. Ein Spiel für die ­Geschichte. Nicht nur für Teams und Fans. Sondern auch für ­Nikolaj Hänni.

An jenem Tag hat er das erreicht, was er sich 21 Jahre zuvor schlaflos im Spital liegend zum Ziel gesetzt hatte. Nachdem ihm die Ärzte mitgeteilt hatten, dass er wohl nie mehr auf einem Fussballplatz stehen werde.

Was war geschehen? Es ist der 18. November 1994. Ein Freitag. Nikolaj Hänni ist 18 Jahre alt. Es steht die Reise ins Ferienhaus im Tessiner Novaggio mit seinem Vater an.

Das Wetter ist mies. Nikolaj setzt sich ans Steuer des Lieferwagens. Erst am Tag zuvor hat er die Autoprüfung bestanden. Der Schnee setzt ein. «Irgendwann wurde es meinem Vater zu heikel. Ab Thusis wollte er selber fahren», erzählt Hänni.

Dann das Drama im Rofla-Tunnel. «Als wir aus dem Tunnel herausfuhren, kam auf der Gegenseite eine Lenkerin mit ­ihrem Auto ins Rutschen und knallte frontal in uns rein. Während sich mein Vater befreien konnte, musste mich die Feuerwehr aus dem Auto schneiden», sagt Hänni.

Horror pur. Der Lieferwagen ein Wrack. Hänni ist blutüberströmt. Beim Aufprall wurden seine Füsse nach hinten geschleudert. Bänder sind gerissen. Knochen gebrochen. Der Kiefer ist so heftig ver­letzt, dass der Knochen durch die Haut dringt und am Hals ­austritt.

Hänni erwacht erst am Sonntag im Spital in Chur wieder. ­Einen Monat ist er ans Bett gefesselt. Muss die Füsse hoch­lagern. Kurz vor Weihnachten darf er endlich nach Hause. Doch die Ärzte machen sich ­Sorgen um seine Füsse.

«Sie meinten, dass ich wohl nie mehr Fussball spielen könne», sagt der 39-Jährige. Damals war er seit einem Jahr Schiedsrichter. Die Schock-Nachricht – sie motiviert ihn nur noch mehr.

«Als ich eines Nachts wieder wach lag und die Decke anstarrte, fasste ich einen Entschluss: Ich wollte es allen beweisen und setzte mir zum Ziel, dass ich eines Tages den Cupfinal pfeifen werde.»

Ein Traum, der 21 Jahre später in Erfüllung geht. Hänni: «Ich habe in der Vorbereitung auf dieses Spiel oft an jene Nacht im Spital denken müssen. Das war bestimmt das speziellste Spiel meiner Karriere und wird es wohl auch immer bleiben.»

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