YB – St. Gallen 1:0
Um den Mann des Spiels zu finden, muss man sich auf der Ersatzbank von YB umschauen. Bis der Name Darian Males kommt, der das Spiel mit seiner Traum-Vorarbeit vor der «Fassnachtschen» Vollendung entscheidet. Bei YB sind eine ganze Reihe Akteure stark und kriegen die Fünf. Ungenügend ist nur Chris Bedia. Doch solche Spiele gibt es für Stossstürmer immer wieder, in denen der Ball den Weg in die Box viel zu selten findet.
Beim Gast erhält nur der sackstarke Keeper Ati Zigi eine Fünf, der einige Male hervorragend rettet. Ungenügend sind Jean-Pierre Nsame, Begründung siehe Bedia. Und Okoroji, der auf der linken Seite gegen Virginius überfordert ist. Unter dem Strich ist der Notenschnitt von YB klar höher, auch wenn das Espen-Abwehrchef Jozo Stanic überhaupt nicht gutheissen würde.
Sion – Yverdon 1:1
Bereits in der siebten Minute traf Dejan Sorgic im Tourbillon die Querlatte, da war das Spiel so richtig lanciert. Doch es war Yverdon, das durch Marley Aké und somit durch einen seiner stärksten Spieler in Führung ging. Der Franzose spielte einen wunderbaren Doppelpass mit Antonio Marchesano und erzielte seinen dritten Treffer in den letzten vier Spielen. Zu diesem Tor kam Yverdon aufgrund eines groben Fehlers von Timothy Fayulu. Der Fehler des Sion-Torhüters wurde jedoch von Kreshnik Hajrizi ausgebügelt, als dieser nach der Pause den Ausgleichstreffer für die Walliser erzielte. Ein Tor, das aus dem Nichts fiel, da Yverdon das Spiel eigentlich in der Hand hatte.
Lugano – Servette 0:2
Mehrere Spieler enttäuschen in Lugano, allen voran Georgios Koutsias. Der Mittelstürmer bleibt blass, hat nur wenig Ballkontakte. Albian Hajdari und Lukas Mai durchleben in der Innenverteidigung eine sehr schwierige Partie. Der Schweizer Nationalspieler schludert im Spielaufbau und der ehemalige Bayern-Spieler kommt beim Führungstreffer von Enzo Crivelli zu spät. Ein gutes Spiel trotz Niederlage zeigt hingegen Renato Steffen.
Joël Mall hält mit mehreren Glanzparaden die Null fest und ist folgerichtig Mann des Spiels auf Seiten der Grenats. Die Innenverteidiger Steve Rouiller und Yoan Séverin zeigen eine starke Partie. Timothé Cognat und Dereck Kutesa spielen ebenfalls gut.
Winterthur – Basel 0:2
Elf Tore haben die Winterthurer in den beiden ersten Saisonduellen gegen den FCB kassiert. Im dritten Anlauf hält die Defensive des Schlusslichts dicht – zumindest eine Halbzeit lang. Dass Winti am Ende aber dennoch als Verlierer vom Platz geht, ist sicher nicht die Hauptschuld der Verteidigung um Loïc Lüthi und Remo Arnold, die ihren Job ordentlich erledigen – wie auch Goalie Stefanos Kapino. Nur kommt von ihren Vorderleuten enttäuschend wenig, Winterthur kommt gerade einmal auf einen Expected-Goal-Wert von 0,36. Gleich die gesamte Offensivabteilung fällt darum auch bei den Noten durch.
Allerdings bekleckern sich auch beim FCB zwei Angreifer nicht mit Ruhm. Kevin Carlos kann einmal mehr keine seiner Möglichkeiten nutzen und steht nun bei einem Tor aus den letzten sieben Partien. Und Philip Otele hat seine auffälligste Aktion, als er in der zweiten Halbzeit den Ball aus guter Position in Richtung Bodensee feuert. Bei den Basler stechen aus einem mässig überzeugendem Kollektiv nur die beiden Torschützen Xherdan Shaqiri und Bénie Traoré heraus.
GC – FCZ 1:2
Lange bewegt sich im 289. Stadt-Duell nur ein Team auf Derby-Niveau: der FCZ. Steven Zuber, einst jahrelang im Lager der Hoppers ein Hoffnungsträger und am 12. Mai 2013 letztmals für GC gegen den Erzrivalen im Einsatz, gehört beim 2:1-Erfolg zu den prägenden Figuren. Immer wieder stellt er die gegnerische Defensive vor Probleme und provoziert mit seinem Kopfball den einzigen Fangfehler des ansonsten starken GC-Keepers Justin Hammel. Für den Unterschied sorgt neben Zuber der überzeugende Mittelfeldspieler Bledian Krasniqi. Der 23-Jährige verdient sich die Note 5 mit einem starken Auftritt. Er saugt die Bälle auf, lanciert die Mitspieler und setzt sich beim 2:0 gegen den 17 Zentimeter grösseren Verteidiger Tsiy Ndenge durch. «Wenn er immer so auftritt wie heute, ist er irgendwann nicht mehr zu halten», adelt Coach Ricardo Moniz seinen Matchwinner. Kein Ruhmesblatt hingegen verdient sich Benjamin Mendy. Für seinen Tritt gegen Benno Schmitz sieht der schwächste FCZ-Profi im Normalfall direkt Rot.
Beim mehrheitlich enttäuschenden Derby-Verlierer fällt neben Ndenge (Note 3) der oft zu konfuse Mittelfeld-Partner von Captain Amir Abrashi ab: Mathieu Choinière. Von einem aktuellen Stammspieler des CONCACAF-Zweiten Kanada muss im wichtigsten Spiel im neuen Jahr spürbar mehr kommen. Ungenügend fällt auch die Bewertung von Trainer Tomas Oral aus. Der Remis-König (neun) steht nach 16 Spielen bei erst drei Siegen. «Wir haben keine Derby-Intensität angenommen. Da muss ich bei der Aufarbeitung zuerst bei mir selber anfangen.»
Lausanne – Luzern 1:4
Die katastrophale erste Halbzeit der Lausanner wird durch den unglaublich schwachen Auftritt von Raoul Giger symbolisiert, der am Ende an drei der vier Luzerner Tore direkt beteiligt ist. Aucht Noë Dussenne leistet sich vor der Pause einen Aussetzer. Aber immerhin leistet der Belgier etwas Wiedergutmachung, indem er nach der Pause das 1:3 markiert. Offensiv sind Sanches-Ersatz Beyatt Lekoueiry und Fabricio Oviedo blass. Nur der eingewechselte Fofana fällt im Waadtländer Kollektiv nicht ab.
Bei Luzern spielt der 19-jährige Bung Meng Freimann wie ein Routinier, der über 20 Jahre Erfahrung verfügt. Er spielt hervorragend, genauso wie Nicky Beloko eine Reihe davor im Mittelfeld. In der Spitze ist der quirlige Thibault Klidje entscheidend. Auch Lars Villiger zeigt eine gute Leistung. Luzern zeigt eine sehr gute erste Halbzeit. Kein Akteur der Innerschweizer verdient eine ungenügende Note.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC | 30 | 9 | 51 | |
2 | FC Basel | 29 | 28 | 49 | |
3 | BSC Young Boys | 30 | 11 | 49 | |
4 | FC Lugano | 30 | 5 | 48 | |
5 | FC Luzern | 29 | 8 | 47 | |
6 | FC Zürich | 29 | 1 | 45 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 29 | 5 | 40 | |
8 | FC St. Gallen | 29 | 1 | 39 | |
9 | FC Sion | 29 | -6 | 35 | |
10 | Yverdon Sport FC | 30 | -18 | 32 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 29 | -12 | 27 | |
12 | FC Winterthur | 29 | -32 | 20 |