St. Gallen – Lausanne 0:2
Das Mittelfeld von Lausanne ist an diesem Samstag mehr als gut, vor allem Olivier Custodio und der immer souveräne Jamie Roche, der für das Gleichgewicht sorgt. Auch Alvyn Sanches macht ein gutes Spiel und erzielt ein sehr schönes Tor. Karlo Letica ist bei seinem Comeback im Tor ein sicherer Rückhalt.
Auf St. Galler Seite ist das kollektive Desaster fast komplett. Bastien Toma, der mit seinem Katastrophen-Pass Lausannes 1:0 einleitet, und Jordi Quintilla, der im Mittelfeld einen dürftigen Auftritt zeigt und beim 2:0 überfordert ist, verkörpern die Leistung des Teams. Offensiv symbolisiert Jean-Pierre Nsame die Apathie des FCSG. Dem kamerunischen Stürmer gelingt an diesem Samstag absolut nichts.
Servette – Yverdon 2:3
Yverdon verdirbt Servette die Jubiläumsfeier zum 135-jährigen Bestehens des Klubs. Antonio Marchesano zeigt eine sehr starke Leistung und ist beim Sieg mit einem Tor und zwei entscheidenden Vorlagen massgeblich beteiligt. Der Wille von Yverdon-Coach Paolo Tramezzani und seinen Spielern ist gross, einfach nur Fussball zu spielen. Das lassen die Genfer seit einigen Wochen vermissen. Sie haben zwar die Qualität und nötigen Mittel dazu. Die Grenats wissen aber nicht, wie sie diese einsetzen sollen. Ein gutes Beispiel ist der gegen Yverdon enttäuschende Dereck Kutesa.
Zürich – Luzern 3:2
In der 82. Minute darf er endlich runter vom Feld. Die Zeit davor muss sich für Andrejs Ciganiks wie eine Strafe des Himmels angefühlt haben. Mal um Mal wird der Linksverteidiger des FC Luzern vom Zürcher Flügel Jahnoah Markelo überfordert. Logisch, dass die beiden ersten FCZ-Tore auf dieser Seite eingeleitet werden. Dann wird Ciganiks zum krönenden Abschluss noch beim entscheidenden 3:1 der Zürcher auch noch von Samuel Ballet getunnelt. Höchststrafe.
Schwierig für Luzern, dass sich auch Severin Ottiger mehr schlecht als recht gegen die Flügelangriffe des FCZ zu wehren weiss. Dort ist es der oft nach links ausbrechende Steven Zuber, der zu schnell, zu wendig ist für den Rechtsverteidiger des FCL. «Wir hatten gegen ihre flügelbetontes Spiel keine Mittel», sagt FCL-Trainer Mario Frick danach.
Zuber und Markelo sind denn auch die beiden auffälligsten Zürcher. Goalie Yanick Brecher hat gegen den mit Abstand besten Luzerner einen Big Save. Pius Dorns Chance in der 58. Minute hätte den FCL zurück ins Spiel gebracht. Und Jean-Philippe Gbamin spielt von den 97 gespielten Minuten jene 90 in der Mitte gut, verursacht aber am Anfang und am Ende mit einem Horror-Fehlpass und einem Handspiel gleich beide Gegentore.
GC – Sion 1:1
Der beste Mann auf dem Feld ist Benjamin Kololli. Sieben Abschlüsse hat er allein in Halbzeit eins. Und er macht mit toller Schusstechnik sein fünftes Tor im zehnten Spiel für Sion. Der Kosovo-Internationale ist Alleinunterhalter in der Walliser Offensive. Auch stark: Die GC-Not-Defensive, die wenig zulässt. Vor allem Ndenge auf der für ihn ungewohnten Position als Innenverteidiger. Schmitz kriegt seinen Fünfer für seine wunderbare Vorbereitung des Last-Minute-Ausgleichs. Ungenügend sind bei GC die Chancenvernichter Irankunda und Bojang sowie Choinière. Und bei den Gästen die fahrigen Sow und Hajrizi, aber auch die zu unauffälligen Berdayes und Bouchlarhem.
Lugano – Winterthur 2:1
Lugano holt sich gegen Winterthur verdientermassen drei Punkte. Über die gesamte Spielzeit diktieren die Tessiner das Spielgeschehen. Allerdings kreieren sie in der ersten Halbzeit zu wenig echte Torchancen. Das ändert sich in Hälfte zwei, mit der Einwechslung von Roman Macek. Gemeinsam mit dem griechischen Matchwinner Georgios Koutsias ist er an der Entstehung des ersten Tores beteiligt. Und auch danach sorgen sie für geniale Momente.
Auf Seite der Winterthurer fällt Christian Gomis ab, wie auch Nishan Burkart. Die beiden Stürmer stehen in der Startelf, können ihre Nomination aber nicht wirklich rechtfertigen. Sie sind viel zu passiv und stehen auf verlorenem Posten. Ein gutes Spiel zeigen dagegen trotz Niederlage Rechtsverteidiger Silvan Sidler sowie Loïc Lüthi. Letztgenannter kann mit seinem zweiten Super-League-Tor allerdings die Pleite auch nicht verhindern.
Basel – YB 1:2
Von einem schlechten Auftritt ist der FCB im Knüller gegen YB weit entfernt. Dass die Basler am Ende aber trotzdem als 1:2-Verlierer vom Platz gehen, liegt vor allem an ihrem Innenverteidiger-Duo. Adrian Barisic patzt vor dem Blitz-Gegentor nach 45 Sekunden. Und Abwehrkollege Finn van Breemen hat neben dem fürchterlichen Joggeli-Rasen auch immer wieder mit sich selbst zu kämpfen. Eine ungenügende Note holt sich auch Kevin Carlos ab, der mehrere gute Möglichkeiten liegenlässt. Das gilt auch für die beiden YB-Offensivspieler Chris Bedia und Joël Monteiro. Der beste Berner neben Doppeltorschütze Christian Fassnacht ist Goalie Marvin Keller, der die Berner lange mit mehreren starken Paraden vor dem Ausgleich bewahrt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC | 28 | 8 | 48 | |
2 | FC Basel | 28 | 26 | 46 | |
3 | FC Lugano | 28 | 5 | 45 | |
4 | FC Luzern | 28 | 5 | 44 | |
5 | BSC Young Boys | 28 | 9 | 43 | |
6 | FC Zürich | 28 | 0 | 42 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 28 | 8 | 40 | |
8 | FC St. Gallen | 28 | 2 | 39 | |
9 | FC Sion | 28 | -6 | 34 | |
10 | Yverdon Sport FC | 28 | -16 | 31 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 28 | -11 | 27 | |
12 | FC Winterthur | 28 | -30 | 20 |