Die Strichkampf-Analyse
Darum wird der Strichkampf für den FCZ zum heissen Tanz

Krimi in der Super League: Fünf Teams ringen um die letzten zwei Plätze in der Meisterrunde. Luzern und Lugano haben die Nase vorn, aber der FCZ, Lausanne und St. Gallen lauern.
Publiziert: 10.04.2025 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2025 um 18:49 Uhr
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Der FC Luzern hat gute Karten für die Meisterrunde. Sicher ist der Einzug aber noch nicht.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

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Noch zwei Runden bis zur Liga-Teilung – und im Strichkampf kündigt sich ein Krimi-Finale an. Luzern, Lugano, der FCZ, Lausanne und St. Gallen trennen fünf Punkte. Zwei des Quintetts müssen über die Klippe springen.

Wer kämpft nach dem 33. Spieltag in der Championship Group um die Europacup-Plätze? Für wen gehts in der Relegation Group nur noch um die goldene Ananas? Blick analysiert den heissen Strichkampf. Dabei haben wir YB aussen vor gelassen, da die Berner mit sechs Punkten Vorsprung praktisch durch sind und wir ihnen eine Top-6-Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent geben.

Luzern (Rang 4, 48 Punkte)

Der FC Luzern hat einen Vorteil: die Ausgangslage. Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf Platz sieben. Mit dem beachtlichen Polster hat die Mannschaft von Mario Frick (50) alles in den eigenen Füssen. Allerdings droht ihr, dass sie in den verbleibenden 180 Minuten die ganze Saison an die Wand fährt. Denn mit YB und Servette warten zwei Klubs, die Luzern in dieser Saison noch nicht bezwingen konnte. Und die eigene Formkurve macht auch nicht gerade Mut. Aus den letzten sechs Partien gab es nur einen Sieg. Einfach wird das Unterfangen also nicht. Am Ende rettet sich der FCL dank Schützenhilfe trotzdem in die Championship Group.

Restprogramm: YB (h), Servette (a).
Top-6-Wahrscheinlichkeit: 80 Prozent

Lugano (Rang 5, 48 Punkte)

Dass Lugano noch im Strichkampf involviert ist, hätte im Winter niemand gedacht. Die Tessiner waren für viele der Meisterkandidat Nummer eins. Seit der Rückrunde klappt aber nicht mehr viel. Nur 17 Punkte gab es seither. In einer entsprechenden Tabelle wären sie bloss Siebter. In den letzten zwei Partien – ausgerechnet gegen zwei direkte Konkurrenten – geht es nur noch um eines: Sein oder Nichtsein. Denn ein Verpassen der Meisterrunde käme einem kompletten Versagen gleich. Am Ende zieht Lugano den Kopf aus der Schlinge und schafft es in die Top sechs – weil sich die höhere Qualität des Kaders letztlich durchsetzt.

Restprogramm: St. Gallen (h), Lausanne (a).
Top-6-Wahrscheinlichkeit: 90 Prozent

Zürich (Rang 6, 47 Punkte)

Der FCZ ist selber schuld, dass er wieder im Strichkampf steckt. Vor dem Lausanne-Spiel ging sein Blick in Richtung Tabellenspitze. Dann hauchten Benjamin Mendy (30) und Mariano Gomez (26) den Lausannern neues Leben ein. In Winti folgte ein 0:0. Jetzt kommen mit Basel und YB zwei Titelfavoriten. Da wiegt der Ausfall von Routinier Jean-Philippe Gbamin (29) doppelt schwer. Zumal Zürich auf den erfahrenen Mittelfeldspieler Ifeanyi Mathew (28) verzichtet, weil der im Sommer geht. In der Abwehr ist Junior Ligue (20) intern gesperrt, da er sich mit Sportchef Milos Malenovic (40) gezofft hat. Für Zürich sprechen der Vorsprung und Steven Zuber (33), gegen Zürich das Restprogramm und die schlechteste Tordifferenz aller Strichkampfteams.

Restprogramm: Basel (h), YB (a).
Top-6-Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent

Lausanne (Rang 7, 44 Punkte)

Werden die Waadtländer die Schlussphase im Letzigrund bereuen, dass sie in der Nachspielzeit eine 2:0-Führung vergeigten? Falls ja, haben sie allen Grund, sich zu ärgern. Zumal ihnen das Pech an den Füssen klebt – man denke auch an die Verletzung von Alvyn Sanches (22). Der jüngste Last-Minute-Sieg in Sion hat der Mannschaft von Ludovic Magnin (45) aber nochmals einen Funken Hoffnung gegeben. Nun muss auf der Schützenwiese aber ein Sieg her, um dann ein mögliches «Finale» gegen Lugano zu bekommen. Und dann entscheidet vielleicht die Tordifferenz. Im Vergleich mit dem FCZ steht man besser da. 

Restprogramm: Winterthur (a), Lugano (h).
Top-6-Wahrscheinlichkeit: 40 Prozent

St. Gallen (Rang 8, 43 Punkte)

Es war ein Statement, als der FCSG im Winter mit Jean-Pierre Nsame (31) und Lukas Daschner (26) zwei – für Super-League-Verhältnisse – ganz grosse Namen verpflichtete. Das Ziel war klar: Angriff auf Europa. Nun spricht alles dafür, dass man nach dem Peinlich-Out im Cup gegen Bellinzona auch das zweite Saisonziel verpassen wird. Vier Punkte Rückstand sind eine wohl zu grosse Hypothek. Dass die Ostschweizer im Vergleich zu den meisten direkten Strichkonkurrenten zehn Spiele mehr absolviert haben und durch halb Europa getourt sind, ist zwar Fakt, riecht aber trotzdem nach Ausrede. Hoffnung auf die Top sechs macht die Rückkehr von Captain Lukas Görtler, einem der wenigen echten Führungsspieler.

Restprogramm: Lugano (a), Sion (h).
Top-6-Wahrscheinlichkeit: 35 Prozent

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
32
35
58
2
Servette FC
Servette FC
32
8
52
3
FC Luzern
FC Luzern
32
11
51
4
BSC Young Boys
BSC Young Boys
32
6
50
5
FC Lugano
FC Lugano
32
3
49
6
FC Zürich
FC Zürich
32
-3
47
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
32
6
44
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
32
2
44
9
FC Sion
FC Sion
32
-9
36
10
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
32
-10
33
11
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
32
-19
33
12
FC Winterthur
FC Winterthur
32
-30
27
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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