Die Ostschweizer bleiben ungeschlagen und blinzeln jetzt nach Europa
Robert Engler († 102) wäre begeistert

Nach einer Schweigeminute für Robert Engler († 102) setzt St. Gallen seinen Siegeszug fort.
Publiziert: 20.03.2022 um 13:41 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2022 um 13:43 Uhr
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Geballte Faus nach jedem Zweikampf: Peter Zeidler
Foto: Martin Meienberger/freshfocus

Vor dem Spiel gegen Luzern gedenkt man im St. Galler Kybunpark mit einer Schweigeminute einer Legende des Klubs. Robert Engler ist im Alter von 102 Jahren gestorben.

Engler ist 1938 dem ältesten Fussballverein der Schweiz beigetreten. Er war während Jahren Captain des Teams. Nach seinem Rücktritt 1955 gab er sieben Jahre später mit 42 Jahren ein erfolgreiches Comeback. Und ist der damit der älteste Spieler, der je für die erste Mannschaft des FCSG gespielt hat.

Sollte Robert Engler, der neben dem Fussball als Gefängniswärter gearbeitet hat, von oben herab an diesem Samstagabend zugeschaut haben, so wird auch er begeistert gewesen sein. Denn nach der Schweigeminute für eine der treusten Seelen der Klubgeschichte folgt der Sturmlauf der St. Galler. Im Kybunpark, dem neuen Freudenhaus der Liga.

Nach dem 0:2-Schock in der Startphase preschen die St. Galler nach vorne als gäbe es kein Morgen mehr. Mit einer Leidenschaft und Intensität wie man sie in der Super League kaum je sieht.

Dann wäre man ein Titelanwärter

Jeder Ballgewinn wird gefeiert, an der Seitenlinie ballt Trainer Peter Zeidler bei jedem Tackling die Faust. Man hat das Gefühl, als seien die St. Galler beseelt von ihrer Mission. Und langsam beginnt man sich zu fragen, was wäre, wenn dieses Team den Herbst nicht komplett verschlafen hätte. Dann nämlich wären die St. Galler in ihrer derzeitigen Verfassung ein Titelanwärter.

Aber auch so bleiben der 2022 noch ungeschlagenen Mannschaft noch grosse Ziele. Von Abstiegskampf spricht schon lange niemand mehr. Im Gegenteil: Die Jagd auf YB, Lugano und den FCB ist eröffnet, ein Platz im internationalen Geschäft ist kein Ding der Unmöglichkeit mehr. Und im Cup steht das Team im Halbfinal.

Zudem ist das Kader nach der Auffrischung im Winter derart breit, dass man gegen Luzern mit Leuten wie Bastien Toma, Alexandre Jankewitz, Fabian Schubert, Christopher Lungoyi, Alessio Besio und Basil Stillhart auch auf der Ersatzbank top aufgestellt ist.

Der FC St. Gallen praktiziert ein intensives Pressing und ein temporeiches Umschaltspiel, das nur mit einer optimalen Physis möglich ist. Robert Engler wird es ganz recht sein, dass er da nicht mehr mitsprinten muss.


Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
32
35
58
2
Servette FC
Servette FC
32
8
52
3
FC Luzern
FC Luzern
32
11
51
4
BSC Young Boys
BSC Young Boys
32
6
50
5
FC Lugano
FC Lugano
32
3
49
6
FC Zürich
FC Zürich
32
-3
47
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
32
6
44
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
32
2
44
9
FC Sion
FC Sion
32
-9
36
10
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
32
-10
33
11
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
32
-19
33
12
FC Winterthur
FC Winterthur
32
-30
27
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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