Sion – Zürich 2:1
Es ist paradox: Eigentlich spielt Mohcine Bouriga einen fürchterlichen Match. Gefühlt steht der Sittener Stürmer häufiger im Abseits als nicht. Aber er ist halt auch derjenige, der mit seiner einzigen gelungenen Aktion den Führungstreffer für sein Team schiesst. Ein schönes Tor ist es noch dazu. Wirklich stark bei den Wallisern sind aber andere. Benjamin Kololli, der mit seinem Einsatz ein Beispiel ist für das ganze Team. Ali Kabacalman, dessen Ruhe am Ball beeindruckend ist. Und Numa Lavanchy, der nach schwächeren Auftritten mal wieder ein Spiel hat, in dem er defensiv dicht hält und erst noch eine spielentscheidende Flanke vor dem 2:1 schlägt.
Bei den Zürchern hilft es Junior Ligue nicht, dass er nach starken Auftritten als zentraler Abwehrspieler diesmal wieder als linker Aussenverteidiger ran muss. Beim ersten Tor lässt er Bouriga ziehen. Beim zweiten entwischt ihm Lavanchy gleich zweimal im Rücken. Und dann schaltet Ligue auch noch wie alle anderen Zürcher im eigenen Strafraum ab, als Anton Mirantschuk den Abpraller verwertet. Vorn zaubert Steven Zuber beim Assist zum zwischenzeitlichen 1:1, verursacht aber auch einige Ballverluste. Und Mounir Chouiar beginnt sehr stark, baut nach der Pause aber auch fast so stark ab.
6 super
5 gut
4 genügend
3 schwach
2 sehr schwach
1 unbrauchbar
6 super
5 gut
4 genügend
3 schwach
2 sehr schwach
1 unbrauchbar
Lugano – Luzern 2:0
Erstes «zu null» für Lugano seit Anfang November. Klar, dass die Defensive heraussticht. Vor allem Lukas Mai verdient sich seine «5» redlich. Der Deutsche ist immer zur Stelle, wenn es auch nur im Ansatz brenzlig wurde. Zudem gewinnt er gefühlt jedes Luftduell. Auch seine Nebenleute Papadopoulos und Hajdari zeigen eine solide Partie. So hat Keeper Saipi einen ruhigen Abend. Offensiv ist der Auftritt der Luganesi in Ordnung, Torschütze Belhadj verdiente sich hier die beste Note. Luzern enttäuschte, ausser Keeper Lorenz, der durch einige starke Parade vor der Pause ein Debakel verhinderte, vor allem in der Offensive. Die Sturmspitze Villiger und Klidje hing in der Luft, Rrudhani konnte, wie auch Dorn, Stankovic und Winkler keine Akzente setzen. Auch die beiden Aussenverteidiger Ottiger und Ciganiks hatten ihre Mühe und Not mit Luganos Offensive.
Winterthur – YB 1:0
Es gibt Fussballer, die würden sich eher freiwillig auswechseln lassen, als einen Fehler zuzugeben. Und dann gibts Typen wie YB-Goalie Marvin Keller. Die stehen nach dem Spiel hin und sagen: «Diesen Ball hätte ich halten müssen.» Klar, der Schuss von Matteo Di Giusto flattert ein wenig, gleichwohl pariert Keller dieses Ding für gewöhnlich im Schlaf. Weil der YB-Goalie in der ersten Hälfte zwei Top-Chancen von Gomis vereitelt, wird er trotz Bock nicht zum schlechtesten Spieler auf dem Platz. Diese «Ehre» gehört Verteidiger Athekame, der zur Pause in der Kabine bleibt. Auch der Beste auf dem Feld ist ein Defensivspieler: Loic Lüthi. Stark, wie der Winti-Crack hinten aufräumt und auch nach vorn Akzente setzt. Auch der nicht immer über alle Zweifel erhabene FCW-Goalie Kapino zeigt sein Paradegesicht, stark, wie er in der Startphase zwei Chancen der Berner entschärft.
Yverdon – St. Gallen 1:0
Antonio Marchesano zeigt sein bisher bestes Spiel im Yverdon-Trikot. Der Spielmacher ist sehr willensstark und beschert seinem Team in der Nachspielzeit per Kopf den Sieg. Mohamed Tijani ist bei seinem Comeback in der Innenverteidigung sehr stark. Varol Tasar hingegen bleibt nach seiner Rückkehr von einer Verletzung noch immer sehr unauffällig.
Auf St. Galler Seite zeigt die Offensive eine ungenügende Leistung. Vor allem Willem Geubbels und Bastien Toma sind sehr unauffällig. Goalie Lawrence Ati Zigi sorgt dafür, dass St. Gallen in Unterzahl bis zur 92. Minute an ein Unentschieden glauben kann. Jozo Stanic begeht bei seinem Platzverweis ein unnötiges Foul.
Basel – Lausanne 1:1
Der Grundauftrag eines Einwechselspielers ist meist relativ simpel: Entweder soll er helfen, das Ergebnis über die Zeit zu retten. Oder er soll noch einmal etwas Schwung in eine abflachende Partie bringen. Letzteres wird gegen Lausanne (1:1) auch der Plan von Anton Kade und Bénie Traoré gewesen sein. Doch die beiden FCB-Joker stellen sich bei den zahlreichen Basler Kontern derart unglücklich an, dass sie am Ende als einzige ihres Teams eine ungenügende Note in ihrem Zeugnis stehen haben. Umso unglücklicher, dass mit Winter-Neuzugang Philip Otele der beste Basler für Traoré vom Platz muss. Auch beim Gegner aus dem Waadtland enttäuschen mit Teddy Okou und Aliou Baldé zwei Flügelspieler. Der beste Lausanner ist Goalie Karlo Letica, der sein Team in der ersten Halbzeit mehrfach im Spiel hält.
GC – Servette 1:2
Die Noten des Verlierers besser als die Noten des Siegers? Nach dem glücklichen Servette-Sieg im Letzigrund gegen GC Realität. Dass der Sieg glücklich ist, gestehen die Genfer sogar selbst ein. Trainer Häberli: «Ich hätte zur Pause jeden auswechseln können.» Dies schlägt sich in den Noten nieder – vor allem bei denen, die zur Pause tatsächlich rausmüssen (Ondoua und Neuzuzug Ndoye). Auch Starspieler Kutesa zieht einen schwachen Nachmittag ein, bis er leicht angeschlagen vom Platz muss.
Bei GC überzeugt vor allem der 19-jährige Irankunda. Lattenkopfball, Strafraumdribbling, gefährlicher Abschluss, Penalty herausgeholt – alles innerhalb von 15 Minuten. Die Note 6 kriegt er nur deshalb nicht, weil er wie alle Hoppers abbaut. Und weil er gegenüber dem Schiri ausfällig wird und völlig unnötigerweise Gelb holt. Verteidiger Paskotsi hingegen, einst in der Akademie von Tottenham, ist beim Ausgleich zu wenig nah an Stevanovic dran und verliert beim entscheidenden Tor von Rouiller das entscheidende Kopfballduell.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 25 | 25 | 42 | |
2 | FC Lugano | 24 | 9 | 42 | |
3 | FC Luzern | 24 | 5 | 39 | |
4 | Servette FC | 24 | 4 | 39 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 25 | 10 | 37 | |
6 | FC St. Gallen | 25 | 6 | 36 | |
7 | FC Zürich | 25 | -2 | 36 | |
8 | BSC Young Boys | 24 | 5 | 34 | |
9 | FC Sion | 24 | -4 | 30 | |
10 | Yverdon Sport FC | 25 | -18 | 24 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 25 | -10 | 23 | |
12 | FC Winterthur | 24 | -30 | 17 |