Lugano – GC 1:1
Lugano dominierte das Spiel, hatte mehr Chancen und noch viel mehr Ballbesitz, mit einem wirbligen Daniel Dos Santos in der Offensive – aber scheiterte stets an einem überragenden GC-Goalie Justin Hammel, der sich eine weisse Weste verdient hätte. Diese wurde aber vom Tessiner Mentalitätsmonster Antonios Papadopoulos in der Schlussphase befleckt. Der Grieche machte damit den Bock seiner Verteidiger-Kollegen wieder gut. Allen voran Milton Valenzuela stellte sich beim Gegentor so ungeschickt an, dass Trainer Mattia Croci-Torti noch Albträume haben wird von dieser Szene. Die Lichtblicke bei GC: Bayern-Leihgabe Nestory Irankunda, der mit seiner Schnelligkeit und Spielfreude richtig Spass macht sowie Captain Amir Abrashi, der nicht nur die Defensive über lange Zeit erfolgreich orchestriert, sondern auch rennt, als wäre er mit seinen 35 Jahren fitter denn je.
Lausanne – Yverdon 4:1
Einmal mehr weiss Alvyn Sanches – mit zwei Toren und einem Assist – zu glänzen. Sein Solo beim 2:0 ist schlicht genial. Aliou Baldé auf der linken Seite spielt ebenfalls sehr überzeugend, ebenso wie Noë Dussenne in der Innenverteidigung. Kein Lausanne-Akteur erhält eine ungenügende Note.
Bei Yverdon geht Jason Gnakpa unter, wie auch fast die gesamte Abwehr. Niklas Gunnarsson und Christian Marques sind bei Sanches' Traumsolo zwischenzeitlich Slalomstangen. Offensivhoffnung Antonio Marchesano zeigt ebenfalls keine gute Leistung.
YB – Sion 5:1
In Bern scheint keiner der drei Winter-Transfers Anlaufzeit zu benötigen. Chris Bedia netzt beim 5:1 gegen Sion gleich doppelt ein und steht nach zwei Einsätzen schon bei drei Treffern. Mit Christian Fassnacht und Rayan Raveloson dürfen auch die beiden anderen Neuzugänge bereits ihren zweiten Treffer im YB-Dress bejubeln. Überstrahlt werden aber alle drei vom überragenden Alan Virginius. Der Franzose begeistert mit einem sensationellen Dribbling, trifft einmal selbst und bereitet einen weiteren Treffer vor. Dafür gibts von Blick die Maximalnote. Das Berner Schützenfest wird allerdings auch von einer Walliser Defensive ermöglicht, die auf kompletter Linie versagt. Insbesondere das, was Federico Barba vor dem 0:2 abliefert, grenzt an Arbeitsverweigerung.
Servette – Basel 2:1
Mit Blick aufs Resultat hat Thomas Häberli alles richtig gemacht: Er setzt den Ligatopskorer Dereck Kutesa auf die Bank, «weil er uns nach der Pause viel geben kann». Und Kutesa bringt tatsächlich den Sieg. Mit einem Assist und einem Tor ist er Mann des Spiels. Victory Beniangba (21), der für Kutesa vom Feld muss, kann einem fast leidtun. So augenfällig ist die Qualitätssteigerung nach dem Wechsel. Ebenfalls positiv aus Genfer Sicht ist die steigende Form bei Alexis Antunes und die Spielübersicht eines Timothé Cognat.
Beim FCB patzt für einmal die Abwehrreihe. Ersatzgoalie Mirko Salvi sieht beim Genfer 2:0 nicht gut aus. Innenverteidiger Adrian Barisic hat schon vor dem Seitenwechsel einen Wackler drin. Danach ist er bei beiden Gegentoren der letzte Gegenspieler des Torschützen. Das Laufduell mit Kutesa beim zweiten Treffer wird er sich nicht gerne nochmals anschauen. Als Spielgestalter bleibt Xherdan Shaqiri diesmal blass – auch, weil seine Vorderleute wenig mit seinen Steilzuspielen anzufangen wissen. Metinho gelingt während einer Stunde ein vernünftiges Debüt. Aber die Einwechselspieler Kevin Carlos und Léo Leroy (er trotz eines Assists) sind keine wirkliche Verstärkung.
Luzern – Winterthur 3:2
Es ist ein intensiv geführtes Spiel in der Swissporarena – mit dem besseren Ende für Luzern. Viele 5er gibt es aber nicht. Verdient haben sie auf Seiten der Luzerner einzig Doppelpacker Lars Villiger und Aleksandar Stankovic. Erstgenannter hat seine ersten beiden Tore seit Ende August (gegen Winterthur) erzielt und der Mittelfeldspieler hat gezeigt, dass er auch als Innenverteidiger eine gute Figur abgibt. Ansonsten gibts eine Reihe von 4er beim FCL. Nur Thibault Klidje ist gegen Winterthur nicht auf Touren gekommen und kriegt deshalb eine Ungenügende.
Bei Winterthur holt Fabian Frei die 5. Die hat er sich allein dank seiner Vorlage zur 1:0-Führung verdient. Ansonsten muss Winterthur nach der Roten Karte gegen Tobias Schättin viel nach hinten kämpfen. Lange geht das gut. Bis ein Penalty die Stimmung komplett versaut. Unglücksrabe ist neben Schättin an diesem Nachmittag auch Antoine Baroan. Der kaum bruachbare Bälle kriegt und deshalb auf verlorenem Posten steht. Sein Sturmpartner Christian Gomis war dagegen deutlich wirbliger unterwegs.
Zürich – St. Gallen 1:2
Die beiden Goalies duellieren sich um die Auszeichnung «der Schlechteste». FCSG-Zigi macht in der ersten Hälfte Pause und schenkt dem FCZ die Führung, FCZ-Brecher hat ebenfalls Mühe mit dem Ball am Fuss und muss den Ausgleich auf seine Kappe nehmen. Am Ende gewinnt der Zürcher, weil die Hausherren das Spiel trotz Führung noch verlieren. Die Männer des Spiels kommen von der Bank. Felix Mambimbi bereitet, auch dank gütiger Mithilfe der gegnerischen Abwehr, beide Treffer vor. Jean-Pierre Nsame wird seinem Ruf als einer der besten Stürmer der Super-League-Geschichte gerecht und schnürt innerhalb von sechs Minuten einen Doppelpack.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC | 27 | 9 | 48 | |
2 | FC Basel | 27 | 27 | 46 | |
3 | FC Luzern | 27 | 6 | 44 | |
4 | FC Lugano | 27 | 4 | 42 | |
5 | BSC Young Boys | 27 | 8 | 40 | |
6 | FC St. Gallen | 27 | 4 | 39 | |
7 | FC Zürich | 27 | -1 | 39 | |
8 | FC Lausanne-Sport | 27 | 6 | 37 | |
9 | FC Sion | 27 | -6 | 33 | |
10 | Yverdon Sport FC | 27 | -17 | 28 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 27 | -11 | 26 | |
12 | FC Winterthur | 27 | -29 | 20 |