Hart sieht er aus. Glatze. 1,86 Meter gross. Mit Tattoos übersät. Beine wie Baumstämme. Einer, der Gegenspieler einfach so wegräumt.
Der erste Eindruck täuscht, Ivan Ivanov (27) sieht nur grobschlächtig aus. Privat wirkt er ruhig. Zurückhaltend. Mehr sanfter Riese als Killer. Es fällt ihm schwer, die richtigen Worte auf die Frage zu finden, wie er die letzten Monate erlebt hat. «Es war schwierig», sagt er. «In gewissen Momenten sehr schwierig. Nur wer das selbst durchgemacht hat, kann das nachempfinden.»
Das glaubt man Ivanov gern. Wahnsinn, seine Leidenszeit! Seit sage und schreibe 669 Tagen fehlt er im Kader von Meister Basel.
Seit jenem 14. Januar 2014. Im Trainingslager in Marbella reisst sich Ivanov in einem Testspiel gegen Braunschweig das Kreuzband. OP. Einen Teil der Reha absolviert er in seiner Heimat Bulgarien. Als er dort im Mai ein Ligaspiel besucht, springt er bei einem Tor so unglücklich von seinem Sitz auf, dass das lädierte Kreuzband überdehnt wird.
Um eine erneute OP zu vermeiden, lässt Ivanov sich konservativ behandeln. Erfolglos. Im September 2014 muss er erneut unters Messer. Liegt wieder flach. Dreht danach wieder monatelang einsam seine Runden.
«Die Hoffnung habe ich nie verloren. Ich gebe nie auf», sagt Ivanov rückblickend. «Vor allem mein Bruder war eine grosse Stütze. Er hatte einst die gleiche Verletzung. Es hat mir sehr geholfen, dass ich mich mit ihm austauschen konnte.»
Seit rund zwei Monaten gilt Ivanov aus medizinischer Sicht wieder als einsatzfähig. Auch wenn er seither nur in der U21 zum Einsatz gekommen ist, muss nun der FCB seinen Lohn wieder bezahlen (siehe Box). Aber wie lange noch?
Ivanovs Vertrag läuft im Sommer aus. Auf die nötige Einsatzzeit für die automatische Verlängerung bis 2017 wird er nicht kommen. «Über einen Wechsel mache ich mir zurzeit keine Gedanken, ich fokussiere mich auf mein Comeback», sagt Ivanov. Trotzdem steht ein Gespräch mit den FCB-Bossen bevor. «Klar, dass er bald mehr spielen will und muss. Wir werden die Situation mit ihm zeitnah analysieren und gemeinsam entscheiden, was für Ivan das Beste ist», sagt Sportdirektor Georg Heitz.
Im Moment deutet vieles darauf hin, dass es im Winter zur Trennung kommt. So könnte Ivanov im Frühling bei einem neuen Verein endlich wieder die Gegner aus dem Weg räumen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |