YB-Kaltschnäuzigkeit ist weg
In der letzten Saison bestach Meister YB durch seine gnadenlose Effizienz. Aus der noch so kleinen Chance schossen die Berner ein Tor. Dieses Jahr ist das unter Patrick Rahmen (55) komplett anders. Elf Tore haben seine Spieler bisher erzielt. Und damit in etwa genau so viele wie der xG-Wert (11,08; erwartete Anzahl Tore gemessen an der Qualität der Chancen) voraussagt. Gegen Basel kommt YB auf einen xG-Wert von 0,89. Und damit bewegt sich der Meister schon zum fünften Mal in dieser Super-League-Saison unter einem erwarteten Tor pro Spiel. Das ist eines Meisters unwürdig. Der Einzige, der sich in den Reihen der Berner vor dem gegnerischen Tor genug kaltblütig zeigt, ist Silvere Ganvoula (28). Gemäss xG-Wert hätte er in dieser Saison bislang 2,26 Tore schiessen sollen. Er steht – zum Glück für YB – schon bei 4. Sturmkonkurrent Cedric Itten (27) kann davon nur träumen. Nach 9 Spielen kommt er auf einen mageren xG-Wert von 1,15 Toren. Und hat erst ein einziges Törchen erzielt.
Villiger «bricht» Penaltyrekord
9 Spieltage hat es gedauert, bis in der laufenden Super League ein Penalty verschossen wird. Der Unglücksrabe? Luzerns Lars Villiger (21). Wobei Unglücksrabe hier definitiv der falsche Ausdruck ist. Zu schwach hat der U21-Nati-Stürmer den Elfer getreten. Glück für Lausanne-Goalie Karlo Letica (27), der sich Penaltyduelle inzwischen gewohnt ist. Gegen keine Mannschaft wurde in dieser Spielzeit öfters ein Penalty gepfiffen als gegen die Waadtländer. Und beim fünften Versuch hat der Kroate endlich parieren können.
Dass erst am neunten Spieltag der erste Penalty einer Super-League-Saison gehalten oder verschossen wird, hat übrigens Seltenheitswert. Will man herausfinden, in welcher Saison noch später der erste Elfer verschossen wurde, muss man weit zurückblättern – bis in die Saison 2008/09. Damals scheiterte FCZ-Profi Almen Abdi (37) am 16. Spieltag im Spiel gegen Sion am Ägypter Essam El Hadary (51).
Wie Winti Spiele gewinnen kann
Erst zum zweiten Mal hat der FC Winterthur in dieser Saison ein Spiel gewonnen. Gegen GC waren die Eulachstädter aber nicht nur gemessen am Endresultat besser. Auch in zahlreichen anderen Statistiken schnitten sie besser ab. So auch, was die gewonnenen Zweikämpfe betrifft. Von den 184 geführten Zweikämpfen gewann Winterthur deren 101. Entspricht einem Anteil von 54,89 Prozent. So hoch war dieser Wert bei den Winterthurern in dieser Saison noch nie. Der zweitbeste Wert (52,36 Prozent gewonnene Zweikämpfe – 233 geführt/122 gewonnen) datiert vom ersten Saisonspiel gegen St. Gallen. Auch dieses Spiel beendete die Mannschaft von Ognjen Zaric (35) als Gewinner. Heisst im Umkehrschluss: Gewinnen die Winterthur mehr Zweikämpfe als der Gegner, gewinnen sie auch das Spiel. Wenn der Fussball wirklich so einfach wäre …
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |