Hier schreibt Von Bergen sein YB-Abschiedsmärchen
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3. Karriere-Tor gegen Luzern:Hier schreibt Von Bergen sein YB-Abschiedsmärchen

Der verrückte Abgang von Meister-Held Steve von Bergen
Ab Montag ist er Gärtner

Es ist ein Märchen: Steve von Bergen schiesst sein 
1. Tor im 236. Spiel für YB. Und tritt ab.
Publiziert: 26.05.2019 um 01:15 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2019 um 13:52 Uhr
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Die Bilder zur YB-Meisterfeier | Steve von Bergen kürt YB als letzte Amtshandlung zum Schweizer Meister.
Foto: Keystone
Alain Kunz

Dieser Abend gehört einem. Einem alleine. Klar. Kevin Mbabu, der nach Wolfsburg geht, kriegt seine Standing Ovation, als er in der 80. Minute ausgewechselt wird. Klar, Assistenztrainer Harry Gämperle geht zu Hertha BSC Berlin und wird verabschiedet. Loris Benito geht auch. Möglicherweise zu Bordeaux, möglicherweise zu einem anderen Klub. Ebenso Thorsten Schick, zu Rapid oder Austria Wien. Auch Christian Fassnacht und Djibril Sow werden gehen. Aber es ist ein anderer, der die Geschichte dieses Abends ganz alleine schreibt. Steve von Bergen.

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Und das Ende ist derart kitschig, dass kein halbwegs vernunftbegabter Drehbuch-Autor sich so etwas hätte einfallen lassen können. 
235 Spiele hat Von Bergen zuvor für YB gemacht. Und nie getroffen. Nie, nie, nie. Man redet davon, ihm einen Penalty zu schenken, sollte es denn einen geben. Nichts da. Von Bergen steht kurz vor der Auswechslung. Für eine Standing Ovation und so. Die YB-Viertelstunde bricht an. Schick schickt sich an, einen Freistoss zu treten. Von Bergen schleicht sich nach vorne. Geht dann entschlossen zum Ball. Und versorgt ihn im Kasten. Tor! Tor durch Von Bergen!

Das dritte Tor der Karriere

Eine Viertelstunde vor Karriere­ende. Das erste Tor für YB. Das dritte in der grossen Karriere des 35-Jährigen im 633. Spiel. Alle 
18'438 Minuten ein Tor. Aber dieses hier? Als sich seine Kameraden auf ihn stürzen, vergräbt Von Bergen sein Gesicht. Ins Adrenalin mischen sich Tränen. Nicht zum ersten Mal. Nicht zum letzten. «Unglaublich», sagt der Neuenburger. «So etwas kann es doch gar nicht geben!» Gewitzelt hätten sie in der Kabine. «Wir sprachen von Robben, von Ribéry, von Barnetta. Aber dass es passiert? Ich meine, mein letztes Tor liegt doch zehn Jahre zurück. Nur der Fussball gibt dir solche Emotionen.»

Und nun? «Am Montag muss ich im Garten arbeiten», sagte Von Bergen im Vorfeld in der «Schweiz am Wochenende». Seine Frau habe ihn bereits vorgewarnt, dass alles vorbereitet sei. Nichts könnte den Neuenburger trefflicher charakterisieren als die unmittel­barste Zukunft des erdverbundenen Familienvaters. Mit Von Bergen geht der Vorzeige-Normalo der Liga.

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Sanogo kam im Ferrari

Gegenschnitt zu Sékou Sanogo. Der kam eigens aus Saudi-Arabien angereist. Und fuhr in einem gelb-schwarzen Ferrari vor. Eine Medaille gabs für den Ivorer dennoch nicht. Und an der Pokalübergabe durfte er auch nicht teilnehmen, obwohl er in der Vorrunde noch für YB spielte. So sind die knallharten Vorschriften.

Gerry Seoane, der Trainer, kriegte eine – und war natürlich stolz wie Anton auf sein Team: «Fühlt sich grandios an. Perfektes Drehbuch. Mein erster Pokal. Zuerst freuen wir uns für die Leute, die gehen. Allen voran für Steve.» Das tat natürlich auch Christian Fassnacht, der erneut ein Riesenspiel machte. «Wir wollten Steve einen perfekten Abschluss bereiten. Dass er dann noch das Tor schiesst, ist das Tüpfelchen aufs i.»

Hoarau ist Torschützenkönig

Für einmal stiehlt der Verteidiger dem Glamourboy im Sturm die Show. Und doch: Guillaume Hoarau hat natürlich die Hauptrolle inne im Saisonfilm, der so unfassbar kitschig endet. Er bucht sein 24. Tor und holt in seiner fünften Spielzeit den ersten Torschützenkönig-Titel, den er gefühlt immer hätte gewinnen müssen. 123 Spiele in der Super League, 92 Tore. Wahnsinn!

Wie die ganze Saison von YB. Das gestern war nur noch das Ende und der Abspann. Ein unvorstellbar kitschiger Abspann. Der FC Luzern seinerseits verpasst nach dem 0:4 in Bern die direkte Europa-League-Qualifikation und beendet die Saison auf Platz 5.

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