Die Schweizer Spitzenrefs um Sandro Schärer im Videotest
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Bei einem Junioren-Spiel:Die Schweizer Spitzenrefs um Sandro Schärer im Videotest

«Der VAR ist unsere Versicherung»
Schweizer Spitzen-Schiris testen den Videobeweis

Jetzt gilts ernst für den Video Assistant Ref in der Schweiz! Bei der zweiten Ernstfall-Simulation in Thun sind unsere Spitzenrefs gefordert. Auch die Nummer eins.
Publiziert: 07.04.2019 um 20:38 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2019 um 23:04 Uhr
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Sandro Schärer ist der beste Schweizer Schiedsrichter.
Foto: Keystone
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Alain KunzReporter Fussball

Offside», sagt Sandro Schärer, der beste seiner Zunft in unserem Land. Er sitzt zusammen mit dem Assistant VAR und dem 
Videotechniker in einem TV-Wagen. «Offside», das ist in einem VAR-Raum ein Begriff, den er zu diesem Zeitpunkt so nicht äussern darf. Er verstösst gegen das einzuhaltende Fifa-Protokoll in Sachen VAR. «Possible offside» hätte Schärer sagen müssen. Und wenn er das tut, wird die Offsidestelle vom Techniker markiert. Erst wenn sich daraus ein Tor ergibt, wird untersucht, ob dem Treffer ein Offside voranging oder nicht.

«Können nicht garantieren, dass alles sofort funktioniert»
2:36
Ex-Schiedsrichter Krug zum VAR:«Können nicht garantieren, dass alles funktioniert»

Schärer und sein Assistent, von denen einer immer das laufende Spiel anschaut, sind hoch konzentriert. «Die physische Komponente fällt weg. Kognitiv ist es aber sehr ermüdend», sagt der Fünfzig-Prozent-Profi-Ref.

Vier Szenen werden in diesen 40 Minuten im Spiel der U15 von Old Boys Basel und Biel unter die Lupe genommen. Zwei Offsidesituationen bei Toren. Eine mögliche Penaltyszene. Eine mögliche Notbremse, nie gibts eine Intervention des VAR. «Silent check» nennt sich das dann offiziell. Stillschweigende Überprüfung. Von dieser kriegt der Schiri auf dem Platz nichts mit. Ist das ungefähr der Schnitt? Schärer: «Das kann ganz verschieden sein. Von zwei ‹silent checks› pro Spiel bis zu acht Interventionen.»

«Viele Szenen sind Interpretationssache»

Schärer ist froh um den VAR. «So haben wir eine Versicherung, wenn wir etwas Klares und Offensichtliches verpassen.» Und damit sagt der Zürcher schon, was das Wichtigste bei der Anwendung des VAR ist. Die beiden Worte «klar und offensichtlich». Nur solche Fehlentscheide dürfen korrigiert oder zur Überprüfung empfohlen werden. «Viele Szenen sind Interpretationssache. Für fünfzig Prozent ist es Penalty. Für die anderen nicht. Da darf der VAR niemals eingreifen.»

Wie gehts nun weiter? In einer letzten Phase sieht das Fifa-Protokoll noch Spiele über 90 Minuten vor. Und in jedem Super-League-Stadion wird das mindestens einmal der Fall sein müssen. 
Bis im Juni sollte dann der zentrale VAR-Raum in Volketswil ZH bezugsbereit sein. Wie weit sind die Schiris heute? «Die Schweizer Refs sind schon sehr weit», sagt Hellmut Krug, der ehemalige deutsche Spitzenref, der im VAR-Projekt verantwortlich ist für die Schiedsrichter. «Aber der grösste Sprung steht noch bevor: die Einsätze in der Super League unter Wettbewerbsbedingungen, wenn dann der Druck immens ist. Das ist eine andere Hausnummer!»

«Die Schweizer Refs sind schon sehr weit»
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Krug über VAR-Tests:«Die Schweizer Refs sind schon sehr weit»
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