Der Transfer-Check zum Super-League-Start
Welche Klubs sich verstärkt haben – und wer nachrüsten muss

Die neue Super-League-Saison beginnt bereits, obwohl das Transferfenster noch fast zwei Monate geöffnet ist. Zum Glück für einige Klubs, die sich dringend noch verstärken müssen.
Publiziert: 19.07.2024 um 18:12 Uhr
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Aktualisiert: 20.07.2024 um 14:52 Uhr
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Sportchef Milos Malenovic (links) hat seinem Trainer Ricardo Moniz zahlreiche neue Spieler geliefert.
Foto: keystone-sda.ch
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Lucas WerderReporter Fussball

Noch selten dürfte es vor dem Start in die neue Super-League-Saison auf dem Transfermarkt derart ruhig zu und her gegangen sein. Dafür gibt es allerdings zwei einfache Gründe: Zum einen beginnen fast alle anderen europäischen Ligen erst in einigen Wochen, wodurch ausländische Klubs in der Kaderplanung noch deutlich weniger weit fortgeschritten sind. Und zum anderen ist das Transferfenster in der Super League noch bis zum 9. September geöffnet.

Bei diesen Teams herrscht noch Handlungsbedarf

Definitiv noch viel Arbeit hat GC-Sportchef Stephan Schwarz vor sich. Innenverteidiger Saulo Decarli (32) und U21-Nati-Stürmer Nikolas Muci mögen Verstärkungen sein. Damit die Hoppers aber nicht erneut gegen den Abstieg spielen, müssen weitere Neuzugänge her. Immerhin hat GC keine gewichtigen Abgänge zu verzeichnen.

Mit Takuma Nishimura und Bendeguz Bolla hat Servette in diesem Sommer zwei wichtige Spieler verloren. Bislang hat Ex-Trainer René Weiler aber vor allem im Sturm aufgerüstet. Über Super-League-Erfahrung verfügt aber nur Julian Von Moos (23), der ablösefrei aus St. Gallen kommt. Ein kleiner Transfer-Coup. Für Bolla muss aber dringend noch ein Ersatz geholt werden, wollen die Genfer in der kommenden Saison erneut mit YB und Lugano mithalten.

Auf die Verpflichtung von grossen Namen hat man im Wallis in diesem Sommer (noch) verzichtet. Mit Dejan Djokic (23) hat Sion einen neuen Mann fürs Sturmzentrum verpflichtet, ein weiterer soll noch folgen. Ansonsten setzen sich die Zuzüge vor allem aus Leihrückkehrern zusammen. Wollen die Sittener nicht sofort wieder gegen den Abstieg kämpfen, muss nachgelegt werden. Aktuell haben die Walliser das Kader mit dem kleinsten Marktwert der gesamten Liga.

Mit den Ex-Leihspielern Samuel Kalu, Donat Rrudhani und Rares Ilie hat Lausanne-Sport in diesem Sommer gewichtige Abgänge zu verzeichnen. Mit den Zuzügen von Manuel Polster (21), Alban Ajdini (24) und Teddy Okou (26) ist zwar nomineller Ersatz verpflichtet worden. Ob dieser auch die gleiche Qualität mitbringt, steht auf einem anderen Blatt. Soll es in dieser Saison mit dem Sprung in die Top 6 klappen, müssen die Ineos-Bosse noch einmal aktiv werden.

Diese Teams haben schon aufgerüstet

So richtig aktiv hat sich bislang vor allem der FCZ gezeigt. In seiner ersten Sommer-Transferphase hat Sportchef Milos Malenovic seine Beziehungen spielen lassen und sieben Zuzüge nach Zürich gelotst. Darunter mit Umeh Emmanuel (19) und Mounir Chouiar (25) gleich zwei Offensivspieler aus der bulgarischen Liga. Viel erhofft man sich zudem vom neuen Linksverteidiger Nemanja Tosic (27), der vom serbischen Verein FK Cukaricki, der in der letzten Saison in der Conference League kickte, zu den Zürchern stösst.

Ebenfalls bereits mit fünf ausländischen Neuzugängen ordentlich aufgerüstet hat der FC Luzern. Nach den Abgängen von Ardon Jashari und Max Meyer ist Sportchef Remo Meyer aber auch gefordert gewesen. Mit Belgien-Rückkehrer Stefan Knezevic (27) und dem Schweden Jesper Löfgren (27) ist die Baustelle in der Innenverteidigung behoben worden. Viel erhofft man sich in der Innerschweiz auch vom neuen Stürmer Sinan Karweina (25) und Inter-Leihgabe Aleksandar Stankovic (18).

Bis diese Mitte dieser Woche hat es danach ausgesehen, als würde der Transfersieger Lugano heissen. Viele Neuzugänge haben die Tessiner zwar nicht zu verzeichnen, dafür aber solche mit ganz viel Qualität! Mit Ex-Espe Mattia Zanotti (21) kommt von Inter aber der beste Rechtsverteidiger der abgelaufenen Saison. Zudem hat sich Lugano mit Daniel Dos Santos (21) eines der grössten Challenge-League-Talente gesichert. Doch nun dürften die Luganesi mit Zan Celar ihren besten Torjäger der letzten drei Saisons verlieren. Diesen adäquat zu ersetzen, wird eine Monster-Aufgabe.

Viele neue Gesichter gibt es auch in Yverdon. Bekannte Namen sucht man unter den vielen jungen Franzosen, die neu im Municipal auflaufen, aber vergebens. Grosse Hoffnungen setzt man im Waadtland auf Dion Kacuri (20), der leihweise aus Basel kommt.

Diese Teams setzen auf bewährte Kräfte

Dort ist es bislang ungewohnt ruhig. Der neue Sportchef Daniel Stucki ist vor allem damit beschäftigt, Spieler an andere Klubs auszuleihen. Nur zwei Neuzugänge hat der FCB bislang getätigt. Neben dem kroatischen Juwel Marin Soticek (19) stösst auch der französische Mittelfeldspieler Léo Leroy (24) von Montpellier ans Rheinknie. Da aber kein Leistungsträger den Klub in diesem Sommer verlassen hat, steht der FCB-Kader bis auf ein, zwei Positionen.

Auch in St. Gallen wird es diesen Sommer nicht zu einem grossen Umbruch kommen. Mit Konrad Faber (26), Stephan Ambrosius (25) und Yannick Noah (20) hat Sportchef Roger Stilz vor allem in der Defensive aufgerüstet. Nach den Abgängen von Julian von Moos und Fabian Schubert muss aber noch ein Stürmer her.

Mit Tanguy Zoukrou (21) hat YB bereits den Nachfolger von Aurèle Amenda verpflichtet. Für den in Rente gegangenen Fabian Lustenberger will Sportchef Steve von Bergen keinen Ersatz mehr holen. Auch sonst haben die Berner keinen grossen Handlungsbedarf mehr. Kein Wunder, weitere Leistungsträger hat der Meister in diesem Sommer (noch) keine verloren. Zu einem oder anderen Transfer könnte es aber noch kommen, sobald klar ist, ob die Berner erneut in der Champions League spielen.

Dass Winterthur seine beiden Leihspieler Sayfallah Ltaief und Alexandre Jankewitz nicht halten kann, war absehbar. Mit Adrian Gantenbein ist zudem auch der beste Vorlagengeber abgewandert. Doch nach einer starken letzten Saison ist der totale Ausverkauf ausgeblieben. Einzig für den zu YB zurückgekehrten Goalie Marvin Keller muss noch ein Ersatz her.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
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