Der Stadtzürcher ist der Überflieger bei YB
YB-Sow: Von der RS an die WM?

Der Tarnanzug steht Djibril Sow (21) fast so gut wie das YB-Dress. Schiesst sich der junge, unbelastete Youngster nach den 18 Wochen RS nun noch an die WM? Das Spitzenspiel gegen Basel gibts ab 16 Uhr live auf BLICK!
Publiziert: 02.04.2018 um 14:03 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:53 Uhr
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Djibril Sow ist bei YB der Überflieger.
Foto: TOTO MARTI
Alain Kunz

Die Rekrutenschule ist zu Ende für Sow. So richtig belastet haben die 18 Wochen den jungen Mann aus der Stadt Zürich nicht wirklich. «Manchmal haben wir wenig geschlafen, manchmal genug. Aber das war nur zu Beginn so, in den ersten Wochen, als es um die militärische Ausbildung ging. Am Schluss war es nicht mehr so streng.» Dann, als sich fast alles nur noch um Sport drehte in der Spitzen­sport-RS in Magglingen BE.

Was hat diese dem Fussballprofi gebracht? «Es war eine interessante Lebenserfahrung», sagt Sow. «Und ich habe andere Sportarten kennengelernt.» Zum Beispiel? «Ringen. Aber das ist keine Alternative zum Fussball.» Sow als Ringer? Dieser eher schmächtige, 1.84 Meter grosse Junge? Eine ziemlich absurde Vorstellung …

So also bleibt der Schweiz-Senegalese bei seinen Leisten. Wirkt im Gespräch cool, locker. Anders als noch im Sommer im Trainingscamp in Fügen im Zillertal, als eine rechte Zurückhaltung und auch Skepsis spürbar war. Die scheint verflogen. Erfolg hilft bei vielem im Leben.

Da ist der anstehende Meister­titel. Und Sows erstes Tor in der Super League, gleich eine Super-­Bude beim 3:1 gegen GC. «Ich habe mir viele Sprüche anhören müssen», sagt der elegante Mittelfeldspieler. «So viele Tore mache ich ja nicht. Da hiess es dann: ‹Wolltest du den überhaupt so machen?›»

Eine Bundesliga-Minute

Wollte er natürlich. Und auch wegen dieses Treffers ist YB einen weiteren Schritt näher beim Meister­pokal. Sow warnt aber: «Wenn wir nur schon ein paar Prozent weniger abliefern, wird es schwierig! Wir müssen jedes Spiel mit demselben Selbstvertrauen antreten wie bisher.» Aber auch er weiss: YB kann sich nur noch selber schlagen. Und eigentlich gibt es nur noch einen Weg für ein Comeback des FC Basel: Ein Sieg morgen im Stade de Suisse. Die Krux am ­Ganzen: In den letzten sechs (!) Spielen konnte Basel YB nicht mehr schlagen. Wie Miraculix scheint Trainer Adi Hütter das Zaubermittel gegen die zuvor notorischen Basler Siegesserien gefunden zu haben.

Eine Ingredienz ist bestimmt ein bisschen Djibril-Kraut. Doch ausgerechnet vor dem ganz grossen Kracher hat sich Sow in der U21 verletzt, als ein Gegenspieler ihm auf den Fuss trat und Sow einknickte. Schon befürchtete man in Bern einen «Knöchel des Kantons». Doch schon anderntags konnte Entwarnung gegeben werden: kein struk­tureller Schaden. Sow lief bereits wieder ziemlich normal.

Dass man aber überhaupt gezittert hat um den Mittelfeld-Schlaks, zeigt auf, welches Standing er sich in Bern erarbeitet hat. Natürlich brauchte er eine gewisse Anlaufzeit. Doch das ist völlig normal bei einem, der nie in der ersten Mannschaft des FC Zürich gespielt hatte, als er im Sommer 2015 zu Mönchengladbach ging. Nach der Schweizer Promotion League lernte er auch in Deutschland nur Fussball-Provinz-Stadien kennen, in der Regionalliga West. Seine Bundes­liga-Einsatzzeit: eine Minute. Essen und Wuppertal waren noch die prominentesten Destinationen neben den zweiten Mannschaften der Bundesligaklubs.

Spielt der Zakaria-Effekt?

Nun also der Durchmarsch bei YB. Und die A-Nati? «Ich mache mir ­keinen Stress wegen der WM», sagt Djibril. «Wenn es passiert, ist es riesig. Wenn nicht, bin ich nicht gross enttäuscht.»

Und vielleicht spielt ja der Denis-Zakaria-Effekt. Der Borusse war auch in der Sportler-RS, bevor ihn Petkovic überraschend an die EM 2016 in Frankreich mitnahm. Sow: «Der Nati-Coach weiss genau, wer gut in Form ist.» Sow ist es.

Verfolgen Sie den Super-League-Knüller zwischen YB und Basel hier live ab 16 Uhr!

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