«Fans wollten, dass sich die Spieler vor ihnen ausziehen»
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Wichtigste Ausschnitte der PK:«Fans wollten, dass sich die Spieler vor ihnen ausziehen»

Der Rietiker-Plan
GC-Boss rechnet mit alter Führung ab

Hat sich die alte GC-Führung bei Transfers unrechtmässig bereichert? Und ist der Campus noch tragbar? Der neue GC-Boss Stephan Rietiker spricht Klartext.
Publiziert: 14.05.2019 um 09:02 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:14 Uhr
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Dr. Stephan Rietiker lässt sich über die alte GC-Führung aus.
Max Kern

«Das schleckt keine Geiss weg», sagt Dr. Stephan Rietiker, «wir haben in Luzern 0:3 oder 0:4 verloren, wir sind abgestiegen. Aber vielleicht ist dieser Abstieg ja nicht einmal so schlecht. Jetzt haben wir Zeit, uns fundamental zu restrukturieren und alte Zöpfe abzuschneiden.»

Rietiker will neu einen für den Sport zuständigen Verwaltungsrat, der entlöhnt wird. Nicht wie der bisherige Pensionär Georges Perego (71). Rietiker: «Es ist mir lieber, dass klar deklariert ist, was die Leute verdienen, als dass versucht wird, auch Geld zu bekommen. Ich denke, sie wissen, was ich meine.»

Hoppla! Ein klarer Angriff auf die alte GC-Führung um Perego, CEO Manuel Huber (war zeitweise auch Sportchef), den entlassenen Sportchef Mathias Walther – und die externen Finanz-Berater von BDO, welche die GC-Bilanzen in der Vergangenheit durchgewinkt haben.

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Arzt Rietiker sucht Leichen im Keller

Allein 39 (!) Spieler (oder 38 Feldspieler) setzte der Absteiger in bisher 33 Runden ein. Ging da beim Transfer-Wirrwarr nicht alles mit rechten Dingen zu und her? Arzt Rietiker sucht Leichen im Keller! Er sagt: «39 Spieler! So viele Spieler hat ja nicht einmal Bayern eingesetzt. Das gibt berechtigte Fragen. Und man muss sich auch fragen, wie unsere Revisionsgesellschaft BDO Annahmen von gewissen Planzahlen akzeptieren konnte. Das gibt bei mir einige Fragezeichen und verursacht Stirnrunzeln.»

Ein dickes Fragezeichen setzt der neue Boss auch hinter den teuren GC-Campus. «Meine Basler Berater (Georg Heitz, Bernhard Heusler und Mathieu Jaus, die Red.) sagen mir, es sei Wahnsinn, was wir bezahlen: 1,6 Millionen. Davon sind 1,1 Millionen von Gönnern. Der FC Zürich zahlt nur 60 000 Franken. Ich will nicht den Nachwuchs abschaffen. Aber können wir uns alle Ausgaben leisten?»

Auf Hochtouren läuft die Suche nach einem neuen Sportchef. Rietiker: «Einen CEO wird's in dieser Form nicht mehr geben. Der Sportchef berichtet direkt an den Verwaltungsrat. Ein COO kümmert sich um die Finanzen, das Marketing und die Organisation.»

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Rietiker hält an Forte fest

Die Trainer-Frage stellt sich für Rietiker nicht. «Uli Forte ist selbstverständlich der richtige Trainer. Wir wollen miteinander rauf. Er hat mein Vertrauen, auch das der Eigentümer.»

Forte sagt: «Die letzten drei Partien sind keine Kehrausspiele.» GC spielt am Donnerstag bei Meister YB, danach gegen Sion (zuhause) und Lugano (auswärts). Forte: «Da wird sich zeigen, wer nicht geeignet ist für das Projekt sofortiger Aufstieg.»

Forte, bereits mit dem FC St. Gallen und dem FC Zürich jeweils im ersten Anlauf aufgestiegen, hat klare Vorstellungen für die Zusammensetzung seiner neuen Mannschaft. «Wir müssen ein Gerüst aufbauen, das stabil ist. An den routinierten Säulen werden sich die Jungen festhalten können. Sie brauchen Halt, das hatten sie in dieser Saison nicht. Ich bin froh, habe ich mit Georg Heitz den besten Mann an meiner Seite.»

GC-Berater Heitz feierte als Sportchef des FC Basel acht Titel in Serie. Forte: «GC gehört in die Super League. Ich werde alles dafür unternehmen, um dieses Ziel zu erreichen.»

Rietiker beendet die Medienkonferenz, sagt zu seinem Trainer: «Jetzt müssen wir an die Arbeit, Uli!» Es gibt viel zu tun für den Rekordmeister. In der Challenge League.

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