So brillierte der neue YB-Goalie in Frankreich
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Penalty-Killer Racioppi:So brillierte der neue YB-Goalie in Frankreich

«Es ist alles besprochen»
Der neue YB-Goalie Anthony Racioppi im Interview

Der neue YB-Goalie Anthony Racioppi ist der sechste Mann zwischen den Pfosten des Meisters in dieser Saison. Er kommt als temporäre Nummer eins. Das sei kein Problem, sagt er.
Publiziert: 25.01.2022 um 00:39 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2022 um 08:12 Uhr
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Will den Berner Kasten sauber halten: Anthony Racioppi.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
Alain Kunz

Blick: Anthony Racioppi, wissen Sie, dass Sie der sechste YB-Goalie in dieser Saison sein werden?
Anthony Racioppi: Der Sechste? Nein, das kann nicht sein.

Doch. Zuerst David Von Ballmoos. Dann Guillaume Faivre. Die beiden Jungen Abdullah Laidani und Leandro Zbinden. Aarau-Leihgabe Nicholas Ammeter. Und nun Racioppi …
Das ist in der Tat eine unglaubliche Zahl. Denn üblicherweise gibts auf der Goalieposition nicht viel Bewegung.

Letzte Saison haben Sie aus dem Nichts heraus bei Dijon 21 Ligue-1-Spiele gemacht. Wie kam das?
Ich hatte dort als Goalie Nummer zwei unterschrieben. Als die Nummer eins eine weniger gute Phase hatte, machte mich der Coach zur eins.

Nach 21 Spielen ging der der schöne Traum abrupt zu Ende.
Die Saison war kompliziert. Der Coach wollte mich da ein wenig durchschnaufen lassen und stellte den erfahreneren Kontrahenten wieder ins Tor.

Dijon stieg ab und dennoch sassen sie dann nur noch auf der Bank.
Ich hätte die Nummer eins sein können, sagte dem Klub aber, dass ich wechseln wollte. Die Verantwortlichen suchten dann sofort eine neue eins.

Und sie fragten YB an …
YB hatte seit Jahren ein Auge auf mich geworfen. Also war gegenseitiges Interesse da. Wir haben dann Kontakt hergestellt – und die Sache war schnell geritzt.

Und dann war auch von Beginn weg klar, dass Sie die Nummer eins sein würden.
Ja. David von Ballmoos ist ja verletzt. Deshalb hat mir Sportchef Christoph Spycher diesen Platz zugesichert.

Was auch aussergewöhnlich ist: Wenn Von Ballmoos wieder fit ist, spielt er, hat Spycher gesagt. Und Sie finden sich auf der Ersatzbank wieder.
Es ist alles besprochen, alles ist transparent und für jeden klar. Es gibt kein falsches Spiel.

Sie haben damit kein Problem?
Nein. Es gibt wie gesagt keine bösen Überraschungen. Ich werde versuchen, Von Ballmoos zu pushen und natürlich auch Druck zu machen. Wir werden auch unter den Goalies ein Team sein.

Sie sind nicht nur der sechste Goalie, sondern auch der sechste nach dem YB-Schema zurückgeholte Spieler nach Sow, Mbabu, Janko, Garcia und Jankewitz. Also einer, der früh ins Ausland ging, dort feststeckte – um dann in Bern seine Karriere neu zu lancieren.
Offenbar muss ich diese Nummer mögen … Vielleicht sollte ich mit der sechs auflaufen.

Sie spielen erstmals als Aktiver auf Kunstrasen. Wie ist das - auch wenn sie kaum etwas Böses über die Unterlage sagen dürfen…
Das geht problemlos.

Dieser Kunstrasen ist ja auch ausgezeichnet.
Ist er. Er ist gar perfekt.

Auch für einen Goalie, der ihn in einem Training gefühlte 50-mal küsst?
Es gibt schon blutige Knie. Aber daran gewöhnt man sich …

Wie ist das als Torwart, diese Angriffs- und Tormaschinerie von hinten bewundern zu dürfen, die nun in fünf Testspielen 24 Tore gemacht hat?
Das ist sehr beeindruckend. Und es ist ganz anders als in Dijon, wo ich eine komplizierte Zeit hatte. Aber die gute Vorbereitung zählt nun nicht mehr. Denn nun müssen wir das auch in der Meisterschaft zeigen.

Ist das nicht eine Gefahr, dass YB in der Vorbereitung alles zu leicht von der Hand ging?
Nein. Auch die Testspiele waren nicht immer einseitig. Beim 6:0 gegen Sion war die erste Halbzeit ausgeglichen. Dann haben wir in zehn Minuten vier Tore gemacht.

Haben Sie die Spiele von YB in der Champions League eigentlich gesehen?
Ja, einige. Beeindruckend war die Atmosphäre im Wankdorf und natürlich der Sieg gegen Manchester.

Hatten Sie zu diesem Zeitpunkt einen möglichen Transfer zu YB schon ins Auge gefasst?
Nein. Das war damals noch kein Thema.

Nun also gehts los, gegen Lugano, gegen das YB zum Vorrunden-Abschluss 5:0 gewann …
Hoffen wir, dass wir da anknüpfen können. Aber was gewesen ist, zählt nicht mehr. Ich kann es kaum erwarten, dass es losgeht.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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