Der Schweizerische Fussballverband folgt also vollumfänglich der Forderung der Fifa. Deren Exekutivkomitee hatte vor zwei Wochen verlangt, Sion mit Punkteabzügen oder Forfaitniederlagen zu bestrafen für all jene Partien, in denen mindestens einer der sechs nicht spielberechtigten Profis eingesetzt wurde. Die Fifa drohte mit einem Ausschluss unserer Nati und des FC Basel von internationalen Spielen.
Betroffen sind zehn Meisterschaftspiele. Sion werden für dieses Vergehen 30 Punkte abgezogen. Dazu sechs für die beiden Cupspiele, in denen Sion mit den Neuen antrat. Weil die Walliser im letzten Cupspiel in Tuggen OHNE die Neuen spielte, hatte der SFV keine Möglichkeit, den FC Sion aus dem Cup zu schmeissen, ohne dass der Wettbewerb ganz wiederholt hätte werden müssen. Ein Ding der Unmöglichkeit.
Also wird der FC Sion für das Cup-Vergehen mit Abzug von Meisterschaftspunkten bestraft.
Damit startet Sion mit minus 5 Punkten in die Rückrunde, 16 Zähler hinter Lausanne. Der Punktabzug des SFV kommt also einer Zwangsrelegation des FC Sion gleich.
Dies obwohl den anderen Mannschaften keine Punkte gutgeschrieben wurden wie im Fall von Forfaitniederlagen. Die übrigen Teams bleiben auf dem alten Punktestand sitzen. Das Torverhältnis bleibt unangetastet.
Sion-Präsident Christian Constantin wird den Punktabzug natürlich nicht so einfach hinnehmen. Zur Debatte stehen Rekurse beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne oder bei einem zivilen Gericht in Bern.
Sion stützt sich vor allem auf zwei Dinge. Erstens dürfe der SFV laut seinen eigenen Statuten einem Verein maximal 12 Punkte abziehen, zweitens sei dem Walliser Klub das rechtliche Gehör bisher verweigert worden.
Hinzu kommt die bereits eingereichte Strafklage gegen Unbekannt wegen der Fifa-Drohung, die aus Sicht der Walliser eine Nötigung ist. Diese Klage zielt auf die Mitglieder des Exekutivkomitees, die in Tokio für eine Bestrafung des FC Sion votiert haben. Fifa-Boss Sepp Blatter soll nicht dazugehören.
Der Entscheid des SFV bedeutet, dass sich der FC Basel keine Sorgen um den Champions-League-Achtelfinal gegen Bayern München machen muss. Auch das Freundschaftsspiel der Schweiz gegen Argentinien am 29. Februar in Bern ist damit gesichert. Aufatmen dürfen auch die übrigen Teams der Swiss Football League: Sie können ihre internationalen Freundschaftsspiele in den Trainingslagern definitiv planen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |