Die Chance, dass sich YB diesen Sommer erstmals für die Champions League qualifiziert, ist intakt. Es warten nicht mehr Brocken aus den grossen Ligen wie in der Vergangenheit, als man Vizemeister war. Nicht mehr Tottenham Hotspur, Borussia Mönchengladbach oder ZSKA Moskau.
«Eine Garantie dabei zu sein haben wir gleichwohl nicht», sagt Sportchef Christoph Spycher. «Wir werden alles hineinwerfen. Aber es wartet ein Gegner auf Augenhöhe.»
Konkret: YB muss in der letzten Quali-Runde ran. Zwei Spiele bis zum totalen Glück! Aber die Gegner können dennoch happig sein. So zum Beispiel ist der holländische Meister PSV Eindhoven ein möglicher Playoff-Opponent. Der PSV steht bereits als Champion der Niederlande fest.
Weitere mögliche YB-Gegner sind:
• AEK Athen (Griechenland)
• Europa-League-Halbfinalist Red Bull Salzburg (Österreich)
• Dinamo Zagreb (Kroatien)
• Cluj (Rumänien)
• Viktoria Pilsen (Tschechien)
Die Königsklasse ist von der Aussichtsplattform YB also erst in weiter Ferne zu sehen. «Grundsätzlich ist die Champions League der Traum eines jeden Spielers», sagt Spycher. Ob das reicht, auf ein Millionensalär zu verzichten?
Spycher: «Wir werden sehen»
Der Sportchef ist sich dessen bewusst, dass einige Spieler, die er im Winter zum Verbleib in Bern überreden konnte, gehen werden. Zumal er ihnen aufgezeigt hat, dass der Transfer-Zeitpunkt Winter schlechter sei als jener im Sommer. «Wir werden Spieler verlieren», sagt Spycher. Gleichzeitig betonend, dass dies zur YB-Philosophie gehöre. «Aber wir werden nicht drei Viertel der Mannschaft verlieren und auch nächste Saison eine kompetitive Mannschaft haben.»
Schauen wir uns mal an, wer alles gehen könnte. Und wohin. Und zu welchem Preis.
- Kevin Mbabu (23): Seine Wechselwahrscheinlichkeit liegt bei 95 Prozent. Transfermarkt hat den Wert des Genfers von 3,5 auf 7 Millionen verdoppelt. Doch das ist ein Finger-in-die-Luft-halten. Geht Mbabu wieder auf die Insel, von wo er zu YB kam, weil er sich bei Newcastle nicht richtig hat durchsetzen können? Er jedenfalls will unbedingt zurück nach England, träumt von ManUtd. Klopft ein grösserer britischer Klub an, kann Spycher das lösen, was er möchte: rund 10 Millionen Franken. Im Moment interessiert sich indes vor allem der VfB Stuttgart für den Rastaman. Und zwar recht vehement.
- Roger Assalé (24): Ein derart schneller, wirbliger und unberechenbarer Stürmer ist enorm begehrt auf dem Markt. Zwei Namen sind bekannt: Southampton und Leicester. Und wenn ein Premier-League-Klub einen Stürmer unbedingt will, der neben 12 Toren auch mit 9 Assists zu Buche steht, dann kann der Preis schnell auf 15 bis 20 Millionen schnellen. Wechselwahrscheinlichkeit: 98 Prozent.
- Kasim Nuhu (22): Der Schrank in der YB-Abwehr wird kaum zu halten sein. Die russischen (ZSKA und Zenit) sowie ukrainischen (Dynamo Kiew) Spuren scheinen erkaltet. Die nächste Destination des Ghanaers ist eher in Deutschland oder England zu suchen. Newcastle hat Interesse. Kosten wird der Innenverteidiger rund 10 Millionen. Davon sieht YB indes nur die Hälfte. Die andere geht an Nuhu-Vorbesitzer Leganes nach Spanien. Wechselwahrscheinlichkeit: 95 Prozent.
- Djibril Sow (21): Ein Wechsel des Supertalents, das von Gladbach zu YB kam, käme nach nur einer Saison in der Super League definitiv zu früh, ist aber nicht auszuschliessen. Dafür hat der Zürcher zuletzt zu gut gespielt. Er ist aggressiv und gleichzeitig technisch beschlagen. Er ist grazil und gleichzeitig schnell. Aber er schiesst keine Tore. Nur eines diese Spielzeit. Preis: 5 bis 8 Mio. Wechselwahrscheinlichkeit: 50 Prozent.
- Sékou Sanogo (28): Der Ivorer, der fast beim HSV und beim VfB gelandet wäre, muss diesen Sommer gehen. Sonst wird es nie etwas mit einer grossen Liga – der Aggressivleader ist bereits 28. Nach einer überragenden Saison wird er diese Chance packen und in der Bundeliga landen. Preis: rund 5 Mio. Wechselwahrscheinlichkeit: 75 Prozent.
- Miralem Sulejmani (29): Der Vertrag des Serben läuft aus, er könnte im Sommer ablösefrei wechseln. Das Angebot von YB liegt auf dem Tisch. Noch zögert der Ex-Spieler von Benfica Lissabon und Ajax Amsterdam – und sondiert den Markt. Wechselwahrscheinlichkeit: 45 Prozent.
- Leonardo Bertone (24): Der Berner ist die Nummer drei im zentralen Mittelfeld, also häufig Bankdrücker. Er fühlt sich – zu Recht – zu mehr berufen. Und schaut sich deshalb um. Preis: ca. 2 Mio. Wechselwahrscheinlichkeit: 40 Prozent.
- Marco Bürki (24): Der Innenverteidiger Nummer vier will spielen. Deshalb wechselt der Bruder von BVB-Keeper Roman ablösefrei in die belgische Jupiler Pro League zu Cupsieger Zulte Waregem.
- Christian Fassnacht (24): 2014 kickte der Zürcher für Thalwil in der 1. Liga. Nun der Sprung ins Ausland? Wäre in der Tendenz ein Jahr zu früh – aber wenn der richtige Klub anklopft? Es gibt konkrete Bundesliga-Interessenten. Kostet je nach Liga 3 bis 6 Mio. Wechselwahrscheinlichkeit: 50 Prozent.
- Loris Benito (26): Der Aargauer wechselte nach einem Jahr als Ergänzungsspieler bei Benfica zu YB. Nach viel Verletzungspech endlich mal ein halbes Jahr ohne Blessur. Zieht es ihn da sogleich wieder weg? Nicht ausgeschlossen. Marktwert: um die 3 Mio. Wechselwahrscheinlichkeit: 20 Prozent.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |