Der Fluch der Ex-GC-Coaches
Wars das mit Yakins Trainerkarriere?

Er kam als Messias und geht als Irdischer. Ab sofort ist Murat Yakin ein Ex-GC-Trainer ohne Klub – wie viele andere auch.
Publiziert: 11.04.2018 um 00:04 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:06 Uhr
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Vom Heilsbringer zum Buhmann: Murat Yakins Werdegang als GC-Trainer.
Foto: THOMANN SVEN
Michael Wegmann

Vor einem Jahr trifft BLICK Murat Yakin auf dem Munot, dem Schaffhauser Wahrzeichen. Yakin hat den FC Schaffhausen im Abstiegssumpf übernommen. Es ist sein erster Job nach dem Engagement bei Spartak Moskau.

Auf die Frage, ob die Lichtgestalt Yakin in die Challenge League passe, antwortet Murat selbstsicher: «Ich bin Trainer! Ich nehme mir die Freiheit, meinen Job auszuüben, wo ich will.» In Schaffhausen vollbringt er wahre Wunder, rettet den Klub vor dem Abstieg und führt ihn in der folgenden Saison ungeschlagen an die Tabellenspitze. Die Schaffhauser Fans reiben sich die Augen. Murat und sein Bruder Hakan, der sein Assistent ist, werden zu Stadtheiligen.

In Schaffhausen erarbeiten sich die Yakin-Brüder einen exzellenten Ruf.
Foto: SVEN THOMANN

Doch dann, mitten in der Saison, ruft GC, lockt die grosse Rückkehr ins Rampenlicht. Und Yakin kann nicht widerstehen. Im Nachhinein möglicherweise der falsche Schritt. Denn jetzt ist er zusammen mit seinem Bruder ohne Job. Ein Abgang im Unfrieden und ohne Erfolgsausweis. Geldsorgen braucht er sich zwar nicht zu machen. Aber vielleicht sportliche Sorgen.

Wie weiter mit seiner Trainerkarriere? Einfach wird es nicht. In Russland hat er keine Stricke zerrissen. Ein zweites Schaffhausen wird es wohl nicht geben. Und in der Super League? Da sind die Jobs rar, Kandidaten gibt es viele.

Wohin des Weges, Murat Yakin?
Foto: SVEN THOMANN

Und da ist auch noch dieser verflixte GC-Trainerfluch. Von den zehn Trainern (inklusive Yakin), die GC seit 2000 trainierten haben, sind im Moment nur gerade zwei als Coach tätig.

Michael Skibbe ist griechischer Nati-Trainer, Krassimir Balakov in seiner Heimat Bulgarien tätig. Bidu Zaugg ist mittlerweile Sportchef beim FC Solothurn. Hanspeter Latour ist in Pension. Marcel Koller, Alain Geiger, Ciriaco Sforza, Uli Forte, Carlos Bernegger und Pierluigi Tami sind zurzeit alle ohne Verein. Tami wurde praktisch zeitgleich mit Yakin bei Lugano freigestellt und durch den ehemaligen Chiasso-Coach Guillermo Abascal ersetzt.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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