Wir haben Ihnen etwas mitgebracht: Kennen Sie Leckerli?
Ricky van Wolfswinkel (28): Oh, danke! Ich habe einige Schweizer Süssigkeiten probiert, aber die hier kenne ich nicht.
Wie viel Basel steckt schon in Ihnen?
Sie können jeden bei uns im Team fragen, und er wird sagen: «Ich liebe Basel.» Ich fühle mich sehr wohl hier, auch meine Familie. Ich gehe oft in die Stadt.
Sind Sie auch schon im Rhein geschwommen?
Nein, leider noch nicht. Aber ich habe mir diese Schwimmsäcke gekauft. Moi will auch kommen.
Er dreht sich um zu Mohamed Elyounoussi, der hinter ihm sitzt. «Du kommst auch mit, du hast es versprochen.»
Gelson Fernandes hat Ihnen bei Sporting Lissabon mal Rösti gekocht. Mögen Sie das Gericht immer noch?
(Lacht) Gelson ist ein lustiger Kerl. Ja, wir haben zusammen zu Abend gegessen. Er gab mir eine kleine Einführung ins Schweizer Essen.
Kochen Sie zu Hause Schweizer Gerichte?
Ja klar, meine Frau ist Schweizerin! Rösti, Cervelat. Fleischkäse zum Frühstück. Ich liebe es.
Basel ist Ihr siebter Klub in zehn Jahren. Was sagt Ihre Frau zur ständigen Züglerei?
Niemandem gefällt es, ständig umzuziehen. Meistens war es ja, weil ich eine neue Gelegenheit bekam im Ausland. Ein paar Mal musste ich gehen, weil es nicht klappte. Aber sie wäre schon froh, wenn wir nicht gleich wieder umziehen müssten. Wir haben einen Sohn, der bald drei wird. Und im September erwarten wir ein Mädchen.
Sie wurden in Holland mit Marco van Basten verglichen – nun spielen Sie in Basel. Was ist in Ihrer Karriere falsch gelaufen?
Van Basten ist ja auch in der Schweiz, bei der Fifa (lacht). Wissen Sie, in Holland wird man sehr schnell mit einem ganz Grossen verglichen. Für mich war das nie ein Thema. Van Basten war einer der besten Stürmer seiner Zeit. Abgesehen davon spiele ich nun bei Basel, einem Schweizer Topklub!
Vier Tore in vier Spielen: Wenn Sie so weitermachen, werden es 30 oder mehr bis Saisonende.
Das wäre schön, ja. Aber 20 wären auch okay. Es werden jedoch auch Zeiten kommen, in denen ich ein paar Spiele lang nicht treffe.
Sie treten nach dem Rücktritt von Delgado auch die Penaltys.
Wenn ich mich gut fühle, trete ich gerne an.
Liegt das in der Familie? Ihr Schwiegervater Johan Neeskens war ein starker Elferschütze.
Es scheint so. Ich glaube, er hat alle verwandelt. Als Stürmer will ich einfach Tore schiessen. Halt auch mal vom Penaltypunkt.
Kann man das üben?
Du kannst deine Schusstechnik trainieren. Aber im Spiel hast du den Druck, das Stadion, den Torhüter, der vielleicht noch Faxen macht. Das kannst du nicht üben.
Dann am liebsten hart durch die Mitte, wie Neeskens …
… das ist eine Variante.
Was ist ein guter Penalty?
Jeder, der reingeht!
Stört es Sie, dass man Sie immer auf Neeskens anspricht?
Nein, warum? Für mich ist er ein Vorbild. Er war ein grossartiger Spieler. Sie dürfen mich immer nach ihm fragen.
Was ist der Unterschied zwischen dem holländischen und dem Schweizer Fussball?
Nach vier Spielen kann ich noch nicht sehr viel sagen, zumal Basel ja der grösste Klub der Schweiz ist. Zuvor bei Vitesse Arnheim war das nicht so. Mit Basel ist es manchmal schwierig, gegen die Kleinen zu spielen, weil sie sich hinten reinstellen. Der Stil in der Schweiz ist dem in Holland ziemlich ähnlich. Man legt Wert aufs Spielerische. Der Schritt war für mich nicht so riesig wie damals, als ich nach England ging.
In der Premier League, bei Norwich, konnten Sie sich nicht durchsetzen. Warum nicht?
Es kamen mehrere Dinge zusammen. Ich war der Rekordtransfer bei Norwich. Aber wir haben schlecht gespielt, auch ich. Auf einmal praktizierten wir Kick and Rush, was mir überhaupt nicht liegt. Von einem Tag auf den anderen gehörte ich nicht einmal mehr in den Trainingsspielchen unter die ersten 22. Das war frustrierend. Wir sind dann auch abgestiegen.
Holland ist in der WM-Qualifikation nur auf Platz drei. Was läuft da falsch?
Sie durchleben eine schwierige Phase. Es findet ein Generationenwechsel statt. Es ist auch eine sehr schwierige Gruppe, mit Frankreich und Schweden. Aber klar, wenn Holland die WM nicht schaffen würde, das wäre eine Katastrophe. Aber sie können es immer noch schaffen.
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Persönlich
Einst verglichen sie ihn mit Europameister Marco van Basten – so gross wie er kam Ricky van Wolfswinkel (28) nicht raus. Respektabel sind seine Leistungen gleichwohl. Bei Vitesse Arnheim, Utrecht, Sporting Lissabon, Norwich, St-Etienne und Betis Sevilla stürmte er. Zuletzt schoss er Arnheim mit zwei Toren gegen Alkmaar zum Cupsieg. Der 2-fache Nati-Spieler ist mit Bianca Neeskens liiert, der Tochter von Oranje-Legende Johan.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |