Man sah ihm die Geknicktheit förmlich an, als Seoane im Bauch des altehrwürdigen Ibrox im viel zu kleinen Pressesaal vor die Medienvertreter trat. «Wir sind enttäuscht. Wegen der verpassten Qualifikation. Aber auch darüber, wie wir ins Spiel gestartet sind. Das hatte nicht nur mit dem Gegner und dessen Intensität zu tun, sondern auch mit unserem Unvermögen», so der Luzerner.
Die ersten 15, 20 Minuten von YB waren denn auch unterirdisch. Und der Rest der ersten Halbzeit miserabel. «Gegen Ende des Spiels konnten wir den Gegner dann einschnüren. Mit mehr Ruhe und Cleverness wäre der Sieg noch möglich gewesen.» Einschnüren? Na ja. Ein grosses Wort für null Torchancen.
Die gabs nur auf der Gegenseite. Und das zuhauf. Dort stand zum Glück ein David von Ballmoos in Prachtsform im Tor, sonst wäre es nicht bis zur allerletzten Sekunde spannend geblieben. Hätte nicht bloss ein einziges fehlendes Tor YB ins Europa-Aus befördert. «Am Ende des Tages ist es egal, wie knapp man scheitert. Es wäre auch Scheisse gewesen, wenn wir mit fünf Punkten weniger ausgeschieden wären. Es hat einfach nicht sein wollen», so der Keeper. «Über sechs Spiele gesehen reicht es einfach nicht.» Da mochte er sich auch nicht am Umstand aufrichten, dass YB gegen zwei der drei Opponenten im Direktduell besser war, gegen Feyenoord und die Rangers, und dennoch ausschied. «Das kommt vielleicht mit etwas Abstand. So direkt nach dem Spiel tut es einfach weh, wenn man sieht, was wir in der ersten Halbzeit geboten haben. Denn das ist nicht das YB, das man kennt. Auf diesem Niveau nur 45 Minuten zu spielen, das reicht nicht.»
Seoane mochte die YB-Kampagne als Ganzes nicht gross bewerten: «Ich will nicht ein einzelnes Spiel herauspicken und sagen: Da haben wir das Weiterkommen vergeben. Das passierte in allen Spielen, in denen wir nicht gewonnen haben. Wir können aber schon klar einschätzen, was für eine Gruppe das war. Diese Relation muss man sehen.» Um dann doch mit etwas Klartext zu schliessen: «In dieser Konstellation hat das Team nicht die Reife, die wir uns wünschten.»
Steven Gerrard hingegen konnte jubeln über einen grossen Erfolg, der ihn einen Job in der Premier League in unmittelbarer Zukunft näherkommen lässt. Auch wenn ihm zuerst mal die Rangers eine Offerte zur Verlängerung seines Vertrags gemacht haben. «Das ist ein fantastisches Gefühl! Nach der Auslosung gab uns niemand Kredit. Wir würden höchstens gegen Young Boys was holen können, hiess es da. Doch ich kannte YB. Ich wusste, was das für eine Mannschaft ist. Dass die letzte Saison in der Champions League waren. Die Berner rausgeworfen zu haben, ist eine Riesenleistung meiner Spieler!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |