BLICK: Wenn man Sie im Trainingscamp in Fügen sieht, scheint klar: Sie sind wieder bei hundert Prozent!
David von Ballmoos: Ich war schon Ende letzter Saison sehr weit. Gut hatte ich die nötige Zeit, damit auch der letzte Zacken zurückkam.
Das Vertrauen ist auch zurück?
Absolut! Irgendwann merkt man, nach hundert Mal, dass die Schulter hält. Und wenn man mit gestrecktem Arm voll draufspringt, weiss man es endgültig.
Eine Schulterluxation kann mitunter bedeuten, dass auch die andere Schulter anfällig ist.
Die beiden Körperhälften sind ähnlich, das ist so. Wegen meiner Körpergrösse sind Gelenke und Bänder extremen Belastungen ausgesetzt. Deshalb muss ich diese mit Muskelkraft schützen, also viel Krafttraining betreiben.
Beim ganzen Meister-Hype um Marco Wölfli hat man fast vergessen, dass Sie ebenso Meistergoalie sind, die ganze Vorrunde gespielt haben…
Das geht halt enorm schnell im Fussball (lacht). Aber ich glaube die Leute haben schon zur Kenntnis genommen, welch grossen Schritt ich letzte Saison gemacht habe.
Nach dem schweren Erbe von Yvon Mvogo müssen sie nun erneut aus einem langen Schatten treten. Jenem des Wolfs.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich irgendjemandem etwas beweisen muss. All das, was passiert ist, macht meine Leistungen nicht schlechter. Ich beginne nicht bei Null.
Beginnen Sie als deklarierte Nummer eins?
Die Philosophie von YB ist klar. Weshalb sonst wäre mein Vertrag um vier Jahre verlängert worden? Das ist ein klares Zeichen.
Aber der Trainer hat ihnen noch nicht gesagt: Dave, die bist die Eins!
Wir hatten noch keine Zeit darüber zu sprechen. Bisher ging es darum, wieder in den Rhythmus zu kommen. Einen Konkurrenzkampf wird es aber immer geben. Wenn es dann so kommt, dass ich die Nummer eins bin, so ist das kein Freifahrtschein. Diese Position musst Du Dir permanent erarbeiten.
Was sagen Sie zu den Goalieleistungen an der WM? Da hatte es einige unglaubliche Böcke drin!
Fehler gibts immer wieder. Worauf ich genau schaue: Wie reagiert ein Goalie auf einen solchen Fehler. Denn der Druck danach ist enorm. Man möchte im Boden versunken, muss aber weiterspielen. Aber ich jammere nicht über den Job. Ich will ja keinen anderen.
Warum?
Letzthin hat mir ein Kollege wieder mal gesagt, wieso ich mir das antue. Wenn der Goalie einen Fehler macht, ist er fast immer der Depp. Die Leute sehen aber oft nur das Schlechte an diesem Job. Ich sehe das Schöne. Wenn man mit einer starken Leistung seinem Team Punkte retten kann.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |