Die Schwalbe ist nun wirklich ein bemitleidenswerter Vogel! Nur weil sie bei der Jagd nach Insekten sehr tief am Boden fliegt, wird ihr Name in einem Atemzug mit dem Verpöntesten genannt, was der Fussball zu bieten hat: Fallsucht im gegnerischen Strafraum!
Eine Schwalbe macht aber noch keinen Sommer. Und sie ist nicht immer das, was sie auf den ersten Blick scheint. So wie im Fall Isaac Schmidt (23). Der bekommt am letzten Spieltag beim 4:2 gegen Winterthur kurz vor der Pause Gelb, weil er im Laufduell mit Winti-Verteidiger Lüthi zu Boden geht. Eine Berührung ist nicht erkennbar, der Fall auf den ersten Blick klar. Der ehemalige Super-League-Schiedsrichter Pascal Erlachner sagt: «Für mich sieht es schon nach Schwalbe aus. Der Spieler sucht den Kontakt und kommt dann zu Fall. Für mich ist spannend, dass der Kontakt am rechten Bein stattfindet und er dann mit dem linken Bein auf den Boden geht.»
Das sagt Isaac Schmidt
Schmidt sagt: «Ich hatte seit einer halben Stunde schon Schmerzen im linken Oberschenkel und wollte mich nicht schwerer verletzten. Deshalb war ich übervorsichtig, als ich den Sprint übers ganze Feld gemacht habe, und liess mich zum Schutz beim Zweikampf fallen. Ich bin aber direkt danach aufgestanden und habe nicht reklamiert, dass es ein Foul war. Zur Pause bin ich dann wegen der Oberschenkelverletzung in der Kabine geblieben.»
Er sei kein Schwalbenkönig, beteuert Schmidt. Und das, obwohl er innerhalb eines Jahres drei Gelbe Karten wegen angeblicher Fallsucht erhalten hat. Letzten Oktober beim 0:1 gegen Winterthur fliegt er mit Gelb-Rot vom Platz. Zwar gab es auch damals kaum Kontakt mit dem Gegenspieler, gleichwohl sei er zu Unrecht vom Feld verwiesen worden, so Schmidt: «Wenn ich dribble, dann springe ich nicht selten auf. Das Foul oder die Schwalbe suche ich aber nicht.»
Von Fallsucht will niemand etwas wissen
Eine Woche zuvor sieht Schmidt bei der 2:3-Niederlage gegen den FCB ebenfalls Gelb wegen einer Schwalbe. Auch in diesem Fall fällt Schmidt sehr leicht, es habe aber einen Kontakt gegeben, so der Linksverteidiger: «Und wenn ich mit meinem Tempo in den Strafraum komme, dann reicht schon oft eine kleine Berührung, um mich aus der Balance zu bringen.»
Die gabs am letzten Spieltag gegen Winterthur nicht. Von Fallsucht aber will in St. Gallen niemand etwas wissen. «Das war definitiv keine Schwalbe», sagt FCSG-Coach Peter Zeidler. Und er kriegt Rückendeckung vom ehemaligen Spitzenschiedsrichter Urs Meier. Der sieht bei der Aktion weder eine Schwalbe noch ein Foul. «In diesem Fall wäre Weiterspielen ein guter Entscheid gewesen.»
Wird Schmidt heute auswärts in Basel wohltun. Ob er erneut im gegnerischen Strafraum fallen wird?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |