Irgendwie wird sich Rolf Fringer in seiner idyllischen Heimat in Hergiswil NW garantiert ins Fäustchen gelacht haben. Er, der den totalen Misserfolg, den Sion unter Christian Constantin in den letzten Jahren in der Meisterschaft gehabt hat und weiterhin hat, als Karma bezeichnet. Als zwangsläufige Folge des Handelns des Präsidenten, seinem Feind. Als gewissermassen gottgegeben.
Nun hat CC mit der drittbesten und drittteuersten Mannschaft der Liga den fast grösstmöglichen Misserfolg. Kein einziges gutes Spiel in dieser Saison. Drei Punkte weniger als die Romandie-Billig-Konkurrenz von Lausanne. Blamable Abschiede aus Europa League und Cup. Rien ne va plus!
Da wird CC-Prügel-Opfer Fringer gewiss Mitleid gehabt haben mit Paolo Tramezzani, dem nun von CC geschassten Trainer. Ein weiterer «armer» Angestellter, der jetzt die Zeche zahlt für das präsidiale Handeln und Misshandeln.
Doch diese Sichtweise greift zu kurz. Zum einen, weil Tramezzani fürstlich entlohnt wird für ein überschaubares Risiko. Überschaubar deshalb, weil man weiss, wie das Spiel ausgeht. Es endet in einer vorzeitigen Trennung. Wenn der dicke präsidiale Kragen platzt.
Zum anderen, weil Tramezzani selber alles gemacht hat, um den Zeitpunkt dieser Trennung früh im Fussballjahr anzusiedeln. Er hat es nicht verstanden, seine hoch talentierten Angestellten zu einer tauglichen Truppe zu formen. Und er hat völlig verkannt, dass das Trainerdasein im Wallis bedeutet, Teil eines Zirkus’ zu sein. Teil des Cirque Constantin. Da muss man mitmachen. In welcher Rolle auch immer. Verweigert man sich dem wie Tramezzani, der den Medien konsequenter aus dem Weg gegangen ist als ein José Mourinho, dann begeht man einen monumentalen Denkfehler. Und endet als trauriger Clown, weil dann nur noch diese Rolle im Cirque Constantin zu besetzen ist.
Und so kennt die Geschichte nur Verlierer. Tramezzani, weil er seinen Job so schnell los ist, wie er das niemals erwartet hätte. CC, weil er nun für eine der teuersten Trainerentlassungen im Schweizer Fussball steht: Zwei Jahre Vertrag für Tramezzani und seine drei Assistenten, die allesamt mit der Freistellung des Chefs für den Klub nutzlos geworden sind, weil sie nicht französisch sprechen. Und die beiden teuren albanischen Nationalspieler Kukeli und Lenjani, die nur wegen dem italienischen Ex-Albanien-Nati-Assistenten ins Wallis gekommen sind.
Was gibt es da für Sion diese Saison noch zu gewinnen? Nichts! Und das hat CC mit seinem absurden Ziel, die gesamte Cupfinal-Verlierermannschaft zu eliminieren und mit der Einstellung eines für Sion ungeeigneten Trainers samt Staff selber zu verantworten. Und das tut ihm noch mehr weh als die Strafe der Liga für die Ohrfeigen an Fringer.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |