Das meint BLICK zum YB-Chaos
Leider wollen sich keine Berner für YB engagieren!

Publiziert: 19.09.2016 um 23:42 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 12:20 Uhr
Bekenntnis zu YB: Andy (l.) und Hansueli «Jöggi» Rihs im Vereins-T-Shirt.
Foto: KEYSTONE
Felix Bingesser

Politisch werden Volks­entscheide in Bern ja nur schleppend oder gar nicht umgesetzt. Im Sport geht es zügig, wenn das Volk den Daumen nach unten hält.

Lehrbeispiel dafür ist der blitzartige Abgang von Urs Siegenthaler, dem «YB-Kasper» mit einem «Kurzauftritt als Clown», wie die «NZZ am Sonntag» geschrieben hat. Volkes Stimme hat der Fasnachtsdarbietung aus Basel ein schnelles Ende bereitet.

Die Berner Fans haben den Skalp von Siegenthaler gefordert. Und er hat sein Toupet an den Nagel gehängt. Es war eine Machtdemonstration der Basis. Womit die Probleme aber nicht gelöst sind.

Dafür sind die YB-Besitzer Andy und Hansueli Rihs in Zugzwang geraten. Sie müssen das tun, was sie immer vermeiden wollten: sich erklären, öffentlich auftreten, ins operative Geschäft eingreifen, Krisenmanager sein.

Es ist grotesk, dass zwei ältere Herren, die in Bern ein neues Stadion gebaut haben und den Spitzenfussball bei YB seit Jahren mit vielen Millionen überhaupt erst ermöglichen, jetzt sogar in die Kritik geraten.

Und sich entschuldigen müssen. Für die dilettantische Kommunikation, für die verfehlte Personalpolitik, für den Trümmerhaufen.

Auch wenn zwei der grössten Sportförderer des Landes auch in dieser Stunde noch gelassen wirken: Das tut weh!

Zumal man ja keine Lösungen präsentieren kann. Man will auf heimisches Schaffen setzen. Auf neue, interne Lösungen. Christoph Spycher soll die sportliche Leitung übernehmen. Er hat das Zeug zur Integrationsfigur.

Aber auch einer wie Stéphane Chapuisat, gerne Strippenzieher im Hintergrund, müsste mehr Verantwortung übernehmen.

Überhaupt: Wo sind die Berner Persönlichkeiten, die sich für YB engagieren und nach denen die Brüder Rihs schon lange suchen?

Leider nirgendwo! Nur den Daumen nach unten zu halten, ist einfach. Verantwortung übernehmen etwas schwieriger.

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