Das meint BLICK zum Sport-Deal
Ein tolles Zeichen und ein Bekenntnis zum Spitzensport

Die Schweizer Steuerzahler, vertreten durch ihre Abgesandten in Bundesbern, schenken dem Schweizer Profisport 115 Millionen. Richtig oder falsch? Eine Kommentar von BLICK-Sportchef Felix Bingesser.
Publiziert: 18.11.2020 um 20:21 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2021 um 13:02 Uhr
BLICK-Sportchef Felix Bingesser.
Foto: Shane Wilkinson
Felix Bingesser

Der Sport stiftet Identität. National und regional. Sport ist ein Stück Kulturgut. Nicht nur das Lauberhornrennen. Jeder Klub, jeder Verein, jeder traditionelle Anlass.

Der Spitzensport ist der Leuchtturm. Und das Zugpferd für die Basis. Darüber, dass der Sport ein bewegtes und gesundes Leben fördert und dazu noch eine grosse integrative Kraft besitzt, kann es keine zwei Meinungen geben. Genauso wie über die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung mit vielen tausend Arbeitnehmern in diesem Sektor.

Natürlich, in so einer monumentalen Krise gibt es Begehrlichkeiten zuhauf. Welche Bereiche und Branchen sind systemrelevant? Welche am härtesten getroffen? Wer muss zwingend gerettet werden? Jeder sieht das mit anderen Augen, jedem ist sein Hemd am nächsten. Klar ist dabei: Allen kann man es nicht recht machen.

Dem Sport wird geholfen. Die Kredite für den Profisport müssen zu grossen Teilen nicht zurückgezahlt werden. Die entgangenen Einnahme aus dem Ticketing werden so abgegolten. Das ist für viele Klubs eine existenzielle Frage.

Die jetzt gesprochenen Subventionen von 115 Millionen sind angebracht, richtig, ein tolles Zeichen und ein politisches Bekenntnis zum Spitzensport. Natürlich: Wer Steuergelder will, der muss Transparenz schaffen. Lohnexzesse können mit Steuergeldern nicht finanziert werden.

Im Binnenmarkt Eishockey ist das einfacher zu regeln als im Fussball. Weil die internationale Wettbewerbsfähigkeit keine so grosse Rolle spielt.

Der Fussball ist globaler. Für Transfererlöse braucht man die internationale Bühne, man braucht erfolgreiche Europacup-Kampagnen, die Geld in die Kasse spülen. Um in diesem Wettbewerb nicht noch tiefer in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, muss man vereinzelt auch marktgerechte Saläre bezahlen. Und die sind nach wie vor hoch.

Die von der Politik beschlossenen Rahmenbedingungen geben somit den mittleren und kleineren Klubs eine gewisse Planungssicherheit. Ob YB oder der FCB mit ihren Topverdienern solche Subventionen beanspruchen können oder wollen, ist eher fraglich.

Klar ist: Der Sport wird sich auch mit diesen Geldern verändern müssen. Und wenn das überhitzte Fussballgeschäft etwas abkühlt ist das zu verkraften.


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FC Lausanne-Sport
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FC Luzern
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18
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Servette FC
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