Warum kann Christian Constantin so ruhig hinstehen und sagen: Ja, ich habe es getan. Ja, es war nötig. Ja, es fühlt sich gut an. Ich fürchte die Konsequenzen nicht.
Er kann sich derart schäbig und respektlos verhalten und äussern, weil er genug Geld hat, genug Anwälte hat und aus jahrelanger Erfahrung weiss, wie zögerlich unsere Verbandsmühlen mahlen. Er ist jedem und allen schon auf der Nase herumgetanzt und hat immer Schlupflöcher gefunden. Verband und Liga haben nie Mittel und Wege gefunden, um Constantin in die Schranken zu weisen.
Er schlägt und tritt einen Journalisten aufs Übelste. Und fährt drei Tage später lächelnd im Ferrari und mit Sonnenbrille ins Stadion. Sein Sohn, der offen eine Morddrohung ausgesprochen hat, sitzt auf der Trainerbank, als sei nie etwas passiert.
Die Liga wiegelt ab. Eine superprovisorische Sperre erwirken? Lieber nicht. Nicht mal versuchen. Die Rechtslage sei noch zu ungewiss, heisst es.
Wenn ein kleiner Fussballklub die Schalensitze nicht sofort mit Klappsitzen ersetzt oder in Chiasso, in Rapperswil oder Wohlen das Licht nicht den Reglementen entspricht, dann markieren die Verbandsherren in Bern den starken Max. Dann hagelt es Ultimaten, Bussen, Punktabzüge.
Rolf Fringer wurde nicht nur geschlagen. Die körperlichen Folgen sind gering. Aber als 60-jähriger Familienvater vor laufender Kamera auf diese Weise gedemütigt zu werden, wünscht man keinem Menschen und vor allem auch keinem Journalistenkollegen. Daran müsste mal denken, wer sich mit diesem unappetitlichen Fall beschäftigt.
Stellen Sie sich vor, Bundesrat Alain Berset verlässt im Nationalratssaal das Rednerpult, geht auf die Medientribüne, ohrfeigt den kritischen «Rundschau»-Journalisten Sandro Brotz und tritt dem am Boden liegenden Mann ins Gesäss und in die Rippen. Und referiert drei Tage später wieder über die Zukunft des Rentensystems.
Genau das ist in diesem Land passiert. Aber die Politik und viele Klubbosse schweigen. Statt aufzustehen, sich solidarisch zu zeigen und zu sagen: Das kann und darf nicht sein!
Man will sich nicht exponieren, will mal abwarten, eiert herum, duckmäusert, verschanzt sich hinter der Liga. Das tun in der BLICK-Umfrage auch ganz viele Klub-Präsidenten. Ganz schwach, liebe «Fussballfamilie».
Rolf Fringer äussert sich nicht mehr zum Fall. Constantin versucht, mit abstrusen Verschwörungstheorien den Skandal schwammig zu reden. Der BLICK ist eine offene Forumszeitung. Constantin kann sich auch in dieser Zeitung äussern. Wie heute.
Aber die Forderung bleibt glasklar: Die wahnwitzige Familie Constantin hat im Schweizer Fussball nichts, rein gar nichts mehr verloren. Wenn das Liga und Verband nicht durchsetzen können, wäre das ein fatales Signal über den Sport hinaus.
Der FC Sion ohne Constantin, das wäre auch eine grosse Chance. Die Chance, sich vom gruseligen diktatorischen Joch zu befreien. Mit einer neuen, integren und kompetenten Führung muss man vielleicht etwas kleinere Brötchen backen.
Aber man wäre wieder ein Klub mit Rückhalt im ganzen Kanton und mit sympathischer Ausstrahlung in den Rest des Landes.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |