«Viele Rohdiamanten gesucht und geschliffen»
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«Viele Rohdiamanten gesucht»:Millionenschwerer Klubboss erklärt das Ouchy-Märchen

Das macht SLO so stark
Fünf Gründe für das Aufstiegs-Wunder

Keiner hätte Anfang Saison den Quartierklub von Lausanne als Aufsteiger getippt. Fünf Erklärungsansätze für das Phänomen Stade-Lausanne-Ouchy.
Publiziert: 07.06.2023 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2023 um 17:09 Uhr
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Der FC Sion steigt nach 17 Jahren in der Super League ab.
Foto: keystone-sda.ch
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Ugo Curty

Anthony Braizat, Trainer von Stade-Lausanne-Ouchy (SLO), wollte, dass seine Spieler die Barrage gegen Sion geniessen. «Ich habe meinen Spielern gesagt, dass sie ihre Qualitäten nun der ganzen Schweiz zeigen können, weil alle Augen auf uns gerichtet sein werden.» Künftig steht der kleine Quartierklub aus Lausanne noch stärker im Rampenlicht.

Denn SLO, das vor sechs Jahren noch in der vierten Schweizer Liga spielte, hat Sion in der Barrage in die Challenge League geschickt. Was ist das Geheimnis hinter diesem Erfolg? Sportdirektor Hiraç Yagain meinte kürzlich: «SLO ist die Magie des Fussballs, aber auch dieses Vereins. Es ist ein Familienteam, das aus hart arbeitenden und leidenschaftlichen Leuten besteht, von den Büros bis zum Spielfeld.»

Aber da gibts noch mehr Gründe. Blick nennt sie:

1

Der beste Angriff

Teddy Okou ist in der Endphase der Saison unaufhaltsam.
Foto: Keystone

Stade-Lausanne-Ouchy hat den besten Angriff der Challenge League (70 Tore). Das ist genug, um die wackelige Walliser Hintermannschaft in Angst und Schrecken zu versetzen. Auch dank Teddy Okou: Der Franzose läuft in der Schlussphase der Saison richtig heiss. Der Co-Topskorer der Liga erzielt in den letzten acht Meisterschaftsspielen acht Tore und drei Assists. Okou ist ein Paradebeispiel für die clevere und kostengünstige Personalpolitik des belgischen Sportdirektors Hiraç Yagan: «Ich habe Teddy anderthalb Jahre lang in Boulogne beobachtet. Als ich erfuhr, dass sein Vertrag ausgelaufen war, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt.» Obwohl er in Frankreich noch nie höher als in der National (D3) gespielt hatte, gelang ihm der Durchbruch in der Schweiz. Stadtrivale Lausanne-Sport hatte bereits in der Winterpause versucht, Okou zu verpflichten. Transfergerüchte, die der sprunghafte Flügelstürmer (1,65 m) nur schwer verkraften konnte. Heute wird sein Name in höherklassigen Vereinen gehandelt. Sowohl in der Schweiz als auch im Ausland.

2

Durch Dramen geformt

Die Emotionen der Lausanner bei der Wiederaufnahme der Meisterschaft im Januar, als sie ihrem Teamkollegen Elia Alessandrini gedenken, der während der Ferien verstorben ist.
Foto: Pascal Muller/freshfocus

SLO erlebte eine Saison, die von drei Todesfällen geprägt ist. Mitte November musste Assistenztrainer Dalibor Stevanovic (38) den Verlust seiner Frau Mirjana verkraften. Eine Woche später kam Karim Gazzetta (SLO-Spieler zwischen 2019 und 2021) in Bosnien auf tragische Weise ums Leben. Während der Weihnachtsferien und der WM-Pause setzte sich die schwarze Serie mit dem Tod von Elia Alessandrini fort. Der 25-jährige Verteidiger ertrank im Oman, wo er mit seiner Freundin Ferien machte. Seitdem hängt das Trikot des Spielers an seinem Platz in der Umkleidekabine auf der Pontaise und die Lausanner Mannschaft betritt das Spielfeld bei jedem Spiel mit der Nummer 2 auf dem Rücken. «Diese Dramen haben keine Mannschaft zusammengeschweisst, sondern Menschen», sagte Trainer Braizat im Januar. «Elia wird auf und neben dem Platz bei uns sein. Wir werden auch für ihn kämpfen.»

3

Ein brillantes Scouting

April 2021, Zeki Amdouni feiert ein Tor für die SLO. Der Genfer wird mittlerweile von den Grossen Europas umworben und sein Wert liegt bei über 10 Millionen Euro.
Foto: Getty Images

Der Verein aus Lausanne gehört Vartan Sirmarkes. Das Magazin «Bilanz» schätzte Ende 2022 das Vermögen des Chefs der Uhrenmarke Franck Muller auf zwischen 700 und 800 Millionen, was ihn zum 167.-reichsten Mann der Schweiz macht. Trotz dieses mächtigen Besitzers stützt sich SLO auf bescheidene Mittel. Ressourcen, die der Sportdirektor Hiraç Yagan, der 2019 kam, mit Bravour nutzt. Keine Stars und keine glitzernden Transfers. Teddy Okou (siehe oben), der in dieser Saison stark umworben wurde, tritt in die Fussstapfen von Zeki Amdouni und Brighton Labeau, den beiden letzten Stürmern, die SLO verlassen haben. Okous baldiger Weiterverkauf wird für einen siebenstelligen Betrag in den Kassen der Waadtländer sorgen. Was ist das Geheimnis des Belgiers Yagan (34), der früher bei Servette FC und Stade Nyonnais spielte? «Ich weiss es nicht genau», sagt er, «wir zielen auf bestimmte Spielertypen ab und haben schon einige interessante Tipps bekommen. Es gibt eine gewisse Portion Glück, aber auch die Stärke der Gruppe, die es ermöglicht, dass diese Talente aufblühen.»

4

Ein mageres Publikum

Die Pontaise zog am vergangenen Wochenende beim entscheidenden Spiel gegen Bellinzona nicht die Massen an. Der Zuschauerschnitt des SLO liegt weit unter dem der Liga (1'200 gegenüber 2'336).
Foto: Keystone

Die Pontaise hatte sich während der Pandemie von Lausanne-Sport und der Schweizer Fussball-Elite verabschiedet. Das veraltete Stadion könnte dank SLO wieder dorthin zurückkehren. «Es ist ein Stadion, das für die Weltmeisterschaft 1954 gebaut wurde, ein Olympiastadion, das ein Denkmal der Stadt Lausanne ist», betont Yagan. «Wir müssen Lösungen finden, um es zu beleben und ihm eine neue Jugend zu verleihen.» In dieser Saison hat SLO einen Zuschauerschnitt von 1200. Vielleicht hat das spärliche Interesse der Öffentlichkeit das Team noch mehr zusammengeschweisst. So nach dem Motto «.Jetzt erst recht»

5

Trainer Braizat

Foto: keystone-sda.ch

Aufstiegstrainer Anthony Braizat (45) sagt: «Ich habe acht Wochen lang daran geglaubt, hatte den Kopf nur bei dieser Sache. Ich habe jeweils drei bis vier Stunden pro Nacht geschlafen.» Der Franzose, der die Trainerlehrgänge in der Schweiz absolvierte, startete seine Trainerkarriere im Nachwuchs bei Servette in der Challenge League (2016). Einen ersten Aufstieg erlebte er mit Yverdon in der Promotion League (2017). Er wurde 2019 bei Yverdon entlassen. Nach 18 Monaten bei Stade Nyonnais, wechselte er im letzten Sommer zu SLO.

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Mannschaft
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FC Basel
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FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
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FC Luzern
FC Luzern
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Servette FC
Servette FC
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FC Sion
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