Basel Erster. Sion punktgleich mit dem etwas weniger vorteilhaften Torverhältnis Zweiter. Mit einem Punkt weniger lauert YB auf Platz drei. Eine Konstellation nach immerhin sieben Runden, die es seit Jahren nicht mehr gab. Drei Teams voll im Meisterrennen. Da muss man sich erst mal daran gewöhnen.
So sagt denn Fabian Frei in der Hitze des Spitzenkampfs unmittelbar nach dem 1:1 zwischen YB und dem FCB: «Man hat gesehen, dass die beiden besten Mannschaften der Schweiz aufeinandergetroffen sind.» Sion wird da mal vergessen. Doch Frei korrigiert schnell: «YB und Basel sind halt die Aushängeschilder des Schweizer Fussballs. Aber Sion macht das bisher sehr gut. Die Zukunft wird zeigen, ob die Walliser oben mithalten können. Man darf sie jedenfalls nicht unterschätzen oder vergessen.»
Und dass aus dem Duell um die Krone nun ein Dreikampf geworden ist? «Das kann nur guttun. Es ist doch schön, dass man nicht immer 20 Punkte Vorsprung auf den Nächsten hat.»
Ein klein wenig Skepsis schwingt bei Frei in Bezug auf Sion mit. Nun ja, es ist der FC Sion selber, der sich diesen Ruf geschaffen hat, dass man ihm nicht so richtig über den Weg trauen darf.
YB: Ungewohnter Rang 3
FCB-Trainer Marcel Koller seinerseits findet es «sehr interessant», dass drei Mannschaften vorne dabei seien: «Das ist doch gut für den Schweizer Fussball, dass es eng ist, dass die Spiele intensiv sind und dass man darüber redet. Das ist doch auch das, was der Fan will. Passt. Passt gut sogar.»
Und Gerry Seoane, der YB-Übungsleiter, dessen Team sich von den Wallisern nach deren fünftem Sieg in Serie hat überholen lassen müssen und ungewohnterweise nur Dritter ist? «Das ist eine Momentaufnahme. Viel mehr interessiert mich unsere Leistung. Für den Schweizer Fussball ist es aber gut, dass es eng ist, dass Sion diese Punkte gemacht hat.» Und dann lobt der ehemalige Sion-Spieler die Arbeit der Walliser explizit: «Sie haben sich sehr gut verstärkt, haben ein qualitativ starkes Kader und einen sehr spannenden Trainer, der gute Resultate macht. Für die Liga ist das eine super Konstellation!»
Und was sagt besagter «spannender» Trainer, Stéphane Henchoz? Hat Sion das Zeug zum Meisterkandidaten? «Wir sind nicht naiv, also heben wir auch nicht ab. Spielen wir mal am Mittwoch gegen St. Gallen und am Samstag bei YB. Dann sehen wir weiter.»
Doch egal, was am Mittwoch passiert. Am Samstag kommts im Stade de Suisse zum nächsten grossen Clash, wenn der FC Sion dorthin reist, wo er all seine Cupfinals gewonnen hat, in der Meisterschaft aber seit 30 Spielen und dem 17. August 1996 (!) nicht mehr gewonnen hat. Das sind 23 Jahre!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |