Sonny Kittel (31) ist einer der fünf Neuen, die GC im Schlussspurt des Sommer-Transferfensters verpflichtet hat. Seit Ende August ist er in Zürich. Weil dann gleich die Nati-Pause kam, gab er erst jetzt sein Debüt. Beim heiklen 2.-Runden-Duell auswärts bei Challenge-League-Aufstiegsaspirant Thun braucht der Deutsche nur 34 Minuten, um sich sehenswert per Direktabnahme in die Herzen der Hopper-Fans zu schiessen.
Kittel, der Matchwinner beim 2:0-Sieg. «Es ist auch glücklich gewesen, aber am Ende treffe ich ihn trotzdem gut», sagt er nach der Partie mit einem verschmitzten Lächeln.
Der Mann mit der Erfahrung aus 60 Bundesliga-Spielen und 140 Partien für den HSV dreht nach dem Treffer zum Jubeln ab. Da sieht man klar die orange Aufschrift: Oberhalb seiner Trikotnummer 8, wo üblicherweise der Nachname steht, prangt sein Vorname «Sonny».
Kittel erklärt: «Das hat einen privaten, familiären Hintergrund. In Deutschland war es nicht möglich, mit Vornamen zu spielen, nur im Ausland.» Es sei bei der Ankunft in der Schweiz darum sofort sein Wunsch gewesen, den Vor- statt Nachnamen auf dem Trikot zu haben.
Nach Ausbootung in Polen: «Wir mussten ihn aufbauen»
Seine Profi-Zeit in Deutschland begann mit dem Sprung in die erste Mannschaft von Frankfurt als 17-Jähriger und dem kurz darauf folgenden Bundesliga-Debüt im Jahr 2010. Kittel war der grosse Stolz der Eintracht. Ein Jahr später folgte sein erster Kreuzbandriss, fünf Jahre später sein zweiter. Dazu kamen weitere Verletzungen. Nach vier Jahren bei Hamburg kam er über Polen und einer Leihe in Australien zu GC.
GC-Coach Schällibaum ist froh um ihn: «Defensiv waren wir schon vorher gut unterwegs, aber uns hat gefehlt, dass einer im richtigen Moment das 1:0 erzielt. Sonny hat nun genau das gemacht, was es brauchte. Das Tor zeichnet ihn aus. Er ist nicht 100-prozentig fit. Aber er hat brutal durchgebissen bis zur 88. Minute. Das ist Sonny, hervorragend. Der Ball ist sein Freund.»
Dann gerät Schällibaum weiter ins Schwärmen: «Grundsätzlich ist er ganz ein toller Mensch, der mit dem ganzen Herzen bei uns ist.» Er spricht aber auch Klartext: «Er war lange verletzt und hatte eine schwierige Zeit in Polen, wir mussten ihn aufbauen, denn sie haben ihm das Leben dort nicht leicht gemacht.»
Gemäss deutschen Medien wurde Kittel im Sommer von seinem Klub Rakow, wo er unter Vertrag stand, nahegelegt, dass er gehen soll, dass er im Klub keine Rolle mehr spiele. Schällibaum: «Jetzt ist er bei uns, fühlt sich wohl und kann deshalb auch so performen.» Heisst: eine Direktabnahme ins GC-Glück.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |