Das Geld war nicht das Problem
Darum liess Quintilla Wechsel nach Deutschland platzen

Fast hätte St. Gallen mit Jordi Quintilla einen weiteren Führungsspieler verloren. Der Spanier erzählt, wieso er geblieben ist, wie er zu einer Vertragsverlängerung mit den Espen steht und wie die Doppel-Captain-Idee entstanden ist.
Publiziert: 11.11.2020 um 20:04 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2020 um 09:22 Uhr
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Fast wäre den St. Gallern auch Mittelfeldmotor Jordi Quintilla ab.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
Eynat Bollag

Montag, 5. Oktober 2020, 18.01 Uhr. Die St. Galler Fans dürfen aufatmen. Es kommt zu keinem Last-minute- Abgang. Jordi Quintilla, aus dem St. Galler Mittelfeld nicht mehr wegzudenken, bleibt vorerst in der Ostschweiz.

Kurz vor Transferschluss in Deutschland wird es in St. Gallen nochmals ungemütlich. Nach den gewichtigen Abgängen von Ermedin Demirovic (SC Freiburg), Cedric Itten (Glasgow Rangers) und Silvan Hefti (YB) scheint plötzlich auch Mittelfeldmotor Jordi Quintilla davonzu­ziehen.

Paderborn war heiss

Nach Blick-Informationen war sich Quintilla mit dem SC Paderborn aus der 2. Bundesliga über einen Transfer einig. An der Ablöse soll der Wechsel gescheitert sein. Der Spanier widerspricht: «Bei einer Vertragsunterzeichnung gehts nicht nur darum, wie viel du verdienen möchtest. Es geht um so viel mehr», stellt Quintilla klar: «Mein Herz und mein Kopf sind momentan hier in St. Gallen. Ich fühle mich sehr wohl hier und weiss, welchen Stellenwert ich in der Mannschaft, im Klub und bei den Fans habe.»

Laut «Transfermarkt» soll der Neo-Captain dem Klub allerdings klargemacht haben, den 2021 auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen, um den nächsten Schritt machen zu können. Quintilla bestätigt diese Aussage nicht. Er sagt: «Ich denke nicht zu weit in die Zukunft. Wenn man als Spieler nur über seine Zukunft nachdenkt, verliert man den Fokus. Ich konzentriere mich ganz auf meine Aufgabe als Spieler des FC St. Gallen.»

Quintillas Worte mögen im ersten Moment abgedroschen klingen. Doch der Spanier weiss aus eigener Erfahrung, wovon er spricht, insbesondere wegen des Abgangs aus Kansas, den er als «schlimmsten Moment» in seiner Karriere bezeichnet.

Der Co-Captain

«In Amerika hatte ich einen Vierjahresvertrag. Ich stellte mir vor, was ich in diesen vier Jahren alles machen würde.» Und dann stand er von heute auf morgen auf der Strasse. «Darum denke ich von Training zu Training und von Spiel zu Spiel. So sehen wir dann, was kommt.» Auf ein neues Vertragsangebot der St. Galler angesprochen sagt der studierte Sportwissenschaftler, dass er es sicher nicht per se ablehnen würde.

Vorerst bleibt der Mann mit den wohl gefürchtetsten stehenden Bällen der Liga, in der Ostschweiz. Im Gegensatz zur letzten Saison neu als Captain zusammen mit Lukas Görtler.

Die beiden gehören zu den wichtigsten Führungsspielern der Mannschaft. Die Idee des Captain-Duos stamme von Coach Peter Zeidler. Quintilla mag dieses Verantwortungsgefühl, und gleichzeitig erfüllt ihn seine neue Rolle mit Stolz. Bescheiden, wie er ist, fügt er an: «Ich bin aber auch sehr stolz, sagen zu können, dass viele unserer Spieler Leader sein können. Wir haben keine grossen Egos. Zwar trage ich die Captainbinde, aber ich bin nicht der alleinige Chef auf dem Platz.»

Quintilla studiert Jus

Auch privat hat Quintilla eine neue Aufgabe. Seit Mitte September studiert der 27-Jährige Jus. Nach den Sportwissenschaften sein zweites Studium. Zwei Stunden täglich investiert der Spanier unter der Woche dafür. «Es ist eine Menge Arbeit, mehr als ich erwartet hatte», erzählt der Profi und schmunzelt.

Es sei auch eine gute Ablenkung rund um Corona. Quintilla hat das Virus akzeptiert. So war für ihn der Bundesratsentscheid, dass nur noch 50 Zuschauer in den Stadien zugelassen sind, keine Überraschung. Einzig der Fakt, dass seine Mutter, die aus Spanien zu Besuch war, beim Heimspiel gegen Basel nicht mit von der Partie sein konnte, stimmt den 27-Jährigen etwas traurig.

Aber Ablenkung hat er genug. Interessant wäre noch zu wissen, was er mit dem Jusstudium, für das er noch weitere sieben (!) Jahre investieren muss, eigentlich vorhat? Seine Antwort lautet analog zur Akte Transfer: «Ich denke nicht zu weit in die Zukunft.»

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TD
PT
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6
31
2
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18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
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18
9
30
4
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18
3
29
5
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18
2
29
6
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18
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27
7
FC Sion
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18
4
26
8
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18
6
25
9
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17
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15
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