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Das erste Interview
Sind Sie nun Sion-Trainer oder nicht, Herr Dionisio?

Trotz des Hin und Hers zwischen Sion und Nyon: Ricardo Dionisio (37) nimmt heute seinen Job als neuer Coach der Walliser auf. Das erste Interview des Portugiesen in dieser Funktion.
Publiziert: 03.01.2020 um 14:14 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2020 um 17:19 Uhr
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Da ist er, der neue Mann des FC Sion!
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Alain Kunz

BLICK: Guten Tag Herr Dionisio. Oder doch Pereira, weil Sie der FC Sion als Ricardo Dionisio Pereira vorgestellt hat?
Ricardo Dionisio: Nein, nein. Ich habe insgesamt vier Namen. Korrekt ist: Vorname Ricardo. Name Dionisio.

Woher kommt denn der Name Dionisio?
Ganz ehrlich: Ich weiss es nicht.

Also ist nicht gesichert, das Ihre Vorfahren Weinbauern waren, weil Dyonisos der griechische Gott des Weines ist?
Ich weiss, dass es diesen Gott gibt. Mehr aber nicht.

Aber Sie trinken Wein. Das muss im Wallis fast ...
Ich bin kein grosser Fan von Alkohol. Ab und zu ein Glas zu einem guten Essen.

Sind Sie nun Sion-Trainer oder nicht?
Klar. Ich habe von Nyons Sportchef Warujan Simonow die Freigabe erhalten. Und dann in Sion unterschrieben.

Was ist dann mit diesem Hin und Her der beiden Klubs, dass diese gar nie miteinander verhandelt hätten?
Das ist ein Problem zwischen den beiden Klubs. Ich habe, wie gesagt, die Freigabe erhalten und trainiere das Team heute Nachmittag zum ersten Mal.

Nach nur einem halben Jahr Erfahrung als Cheftrainer, und das in der Promotion League, setzen Sie sich auf den heissesten Trainerstuhl der Schweiz! Ist das nicht wahnsinnig?
Klar weiss ich, wie heiss dieser Stuhl ist. Aber kein Trainerjob in der Super League ist einfach. Vor allem ist es ein Job, der mit hohen Ambitionen verbunden ist. Das reizt mich. Dieser Mannschaft das Sieger-Gen einzuimpfen. Und dann zu gewinnen, gewinnen, gewinnen.

Ein welscher Kollege schrieb, Sie seien ein Trainer für drei Spiele. Es gebe nur drei Spiele, die sie gewinnen müssten: Viertelfinal, Halbfinal. Final. Im Cup. Sehen Sie das ähnlich?
Nein, nein. Wir müssen auch in der Meisterschaft so gut wie möglich sein. Es gibt da noch viele Plätze gutzumachen.

Haben Sie selbst je Fussball gespielt? Unsere Recherchen haben da nichts zutage getragen ...
Nur auf tiefem Niveau. Und nur bis achtzehn.

Verletzungen – oder fehlte das Talent?
Es war das Talent. Das muss man sich irgendwann eingestehen und dann einen anderen Weg einschlagen. Ich habe mir das schon sehr früh eingestanden und mit einem Sportstudium begonnen. Mittlerweile habe ich die Uefa-Pro-Lizenz.

Das mangelnde Talent verbindet Sie mit der Karriere von José Mourinho. Kann man da Parallelen herausarbeiten?
Das kann man – wie alles im Fussball – nicht direkt miteinander vergleichen. Und Mourinho begann als Übersetzer. Ich als Trainer.

Auf Transfermarkt.de werden Sie bei alle ihren Stationen, unter ihnen die vier portugiesischen Grossklubs Benfica, Porto, Sporting und Braga, als Physiotherapeut geführt ...
Transfermarkt ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich war nie Physiotherapeut. Ich habe zuerst fünf Jahre als U15- und U17-Trainer bei Benfica gearbeitet und war dann bei all meinen Stationen Konditionstrainer und meistens gleichzeitig Assistenztrainer.

Auch bei ihrer letzten Station vor Nyon, bei Sporting Lissabon?
Auch dort.

CC: «Ich mische mich da nicht mehr ein»

Hat nun Ricardo Dionisio von Stade Nyonnais die Freigabe erhalten oder nicht, Sion-Trainer zu werden? Wie auch immer: Er wurde an der Pressekonferenz vorgestellt. Und er hat das erste Training geleitet. Für Christian Constantin ist alles ohnehin kein Problem: «Ich habe Nyon eine Offerte unterbreitet, welche die ausgeschlagen haben. Ich habe den Verantwortlichen angeboten, ihnen sechs der achtzehn ausstehenden Monatssaläre zu bezahlen, was mehr als vernünftig ist. Sie haben nicht gewollt. Deshalb hat Ricardo seinen nun Vertrag aufgelöst. Weshalb das alles nicht mehr mein Problem ist. Ich werde mich da nicht mehr einmischen.» (A.Ku.)

Hat nun Ricardo Dionisio von Stade Nyonnais die Freigabe erhalten oder nicht, Sion-Trainer zu werden? Wie auch immer: Er wurde an der Pressekonferenz vorgestellt. Und er hat das erste Training geleitet. Für Christian Constantin ist alles ohnehin kein Problem: «Ich habe Nyon eine Offerte unterbreitet, welche die ausgeschlagen haben. Ich habe den Verantwortlichen angeboten, ihnen sechs der achtzehn ausstehenden Monatssaläre zu bezahlen, was mehr als vernünftig ist. Sie haben nicht gewollt. Deshalb hat Ricardo seinen nun Vertrag aufgelöst. Weshalb das alles nicht mehr mein Problem ist. Ich werde mich da nicht mehr einmischen.» (A.Ku.)

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
15
4
23
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
15
2
21
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
8
FC Sion
FC Sion
15
0
18
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
15
-5
17
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
15
-21
12
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
15
-11
10
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