Darum spielt Zidane-Sohne Enzo in Lausanne
«Celestini hat mich überzeugt!»

Warum der Name Zinédine in Lausanne tabu ist. Und weshalb Fabio Celestini den ältesten Zidane-Sohn seit dessen Kindheit kennt.
Publiziert: 05.01.2018 um 23:49 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:50 Uhr
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Enzo über Trainer Celestini: «Er liebt den offensiven Fussball, viel Ballbesitz, das gefällt mir.»
Foto: Keystone
Stefan Kreis

Enzo Zidane (22) spricht leise, sagt keine zwei Worte, wenn auch nur eines reicht. Schüchtern wirkt er. Fragen scheinen ihm unangenehm zu sein. Nur drei dürfen gestellt werden, obwohl über ein Dutzend Journalisten nur wegen ihm gekommen sind. Als einer wissen will, wie es sei, der Sohn des grossen Zinédine Zidane zu sein, antwortet er mit einer Floskel: «Ich bin ein Spieler wie jeder andere und hier, um mein Bestes zu geben und der Mannschaft zu helfen.»

Dass auf seinem Trikot nicht Zidane, sondern Enzo steht? Kein Zufall. Zu Beginn seiner Karriere läuft er mit dem Namen der Mutter, Fernandez, auf. Zu schwer scheint der Schatten von Zinédine, dem dominierenden Fussballer der Jahrtausend­wende, auf den Schultern des ältesten Sohnes zu lasten.

Mit 22 hatte der Papa knapp 50 Profispiele – er hat 5

Als Enzo vor einem Jahr in der Copa del Rey für Real Madrid debütiert und gleich ein Tor erzielt, überschlagen sich die Zeitungen mit Zizou-Vergleichen. Wie sein Papa ist auch Enzo im zentralen Mittelfeld zu Hause, wie Zinédine ist auch Enzo ein begnadeter Techniker. Doch während sein Papa mit 22 Jahren schon knapp 50 Profispiele für Cannes und Bordeaux auf dem Buckel hat, kommt sein Sohn im selben Alter auf nur gerade fünf Pflichtspieleinsätze. Seit Mitte November stand er bei La-Liga-Vertreter Alaves nicht mehr im Kader. Warum er nun bei Lausanne spielt? «Weil mich Fabio Celestini angerufen und mich von seiner Spielidee überzeugt hat. Er liebt den offensiven Fussball, viel Ballbesitz, das gefällt mir.»

Celestini kennt Enzo seit zwölf Jahren. Als der heutige Lausanne-Coach bei Getafe spielt, wohnt er im selben Madrider Vorort wie die Zi­danes, die Kinder besuchen dieselbe Schule, spielen im selben Klub Fussball, die Familien treffen sich regelmässig. Als Zinédine seinen Kumpel Celestini vor einem Jahr in Lausanne besucht, sagt der Real-Trainer zu BLICK: «Fabio ist ein leidenschaftlicher Typ, einer, der schon als Spieler ein Anführer war. Er macht bei Lausanne einen hervorragenden Job!»

Legt er endlich die Last des Namens ab?

Kein Wunder deshalb, dass Sohn Enzo nun auf der Pontaise gelandet ist, um seiner Kar­riere neuen Schwung zu verleihen. Ob er die Last seines Namens endlich ablegen kann? Lausanne würde es ihm danken.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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