Es ist schon schrill, wie schnell es im Fussball geht. Ein Team voller Zuversicht. Eine Anfangsphase in Überschallgeschwindigkeit. «Ich habe noch nie eine Mannschaft gesehen, die so viel Druck ausgeübt hat wie Sion in den ersten zwanzig Minuten», sagt YB-Goalie Yvon Mvogo. Doch Sion lässt seine drei Topchancen aus.
Aber alles läuft wie erwartet. Sion wirbelt. YB wehrt sich verzweifelt. Bis Andris Vanins einen Ball auswerfen will, dieser ihm vom Handschuh flutscht, genau auf den Fuss von Yuya Kubo. Der Japaner ist sichtlich verdutzt, nimmt das Geschenk aber an und sagt «Arigatou!» Danke. Reto Ziegler geht zum Letten, tröstet ihn. «Ich habe ihm gesagt, er sei einer der besten Goalies. Und dass jeder Fehler machen dürfe. Wir wollten danach für Andris spielen.»
Glück für Tholot: CC ist mit Berbatov beschäftigt
Doch von diesem Bock an ist das Spiel ein anderes. Wohl gelingt Sion gleich nach Pause der Ausgleich. Aber die Walliser verlieren in der Defensive den Kopf. «Wir waren zu euphorisch», so Ziegler. «Gegen ein offensiv derart starkes YB darf man die Disziplin nicht verlieren», mahnt Trainer Didier Tholot. «Doch genau das haben wir getan.» So macht Gonzalez das 2:1. Und der starke Sulejmani macht mit dem 3:1 nach einem genialen Absatztrick von Kubo den Deckel drauf.
Captain Steve von Bergen, der nach Spiel aufgestellt war wie selten: «Das war ein ganz wichtiger Sieg! Wir haben gekämpft und gelitten. Nun sind wir wieder voller Motivation und Moral.» Auch Interimstrainer Harald Gämperle darf sich seinen Teil des Siegkuchens abschneiden, hat er doch mit der Nomination von Denis Zakaria (anstelle von Gajic) und Grégory Wüthrich (anstelle des verletzten Vilotic) sowie einer 4-4-2-Startformation alles richtig gemacht.
Er wird nun das Team am Donnerstag in Baku gegen Karabach coachen, das ist sicher. Sportchef Fredy Bickel lässt sich nicht von seinem Trainer-Ernennungs-Fahrplan abbringen.
Sion hingegen darf sich keine weitere Niederlage erlauben. Sonst rumorts! Man steht nach diesem 1:3 bereits hinter YB in der Tabelle. Präsident Christian Constantin erwartet viel mehr von seinem Starensemble. Zum Glück für Tholot ist CC vor allem damit beschäftigt, Bulgariens Rekord-Länderspiel-Torschützen Dimitar Berbatov (34) ins Wallis zu lotsen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |