Auf einen Blick
- Luca Jaquez: Vom Stürmer zum Rekordtransfer als Innenverteidiger für Stuttgart
- Trainer erkannte Potenzial in der Defensive nach körperlicher Verwandlung
- FCL erhält rund sechs Millionen Franken für den 21-jährigen Spieler
Das Foto ist fast acht Jahre alt. Luca Jaquez (21), damals 14, grinst in die Kamera, streckt seinen rechten Daumen in die Höhe. Fast noch ein Bub ist der Luzerner in jenem Sommer 2017, einer der Kleinsten in der Mannschaft.
Das Foto stammt aus dem privaten Besitz von Michel Renggli, dem damaligen Trainer der Luzerner U15. «Wir waren in Rom im Trainingslager und ich habe Luca mitgenommen, obwohl er noch in der U14 spielte», erinnert sich der ehemalige FCL-Captain. Jaquez sei ein «wendiger, technisch guter Offensivspieler» gewesen, so Renggli. «Einer, der sowohl als Neuner als auch als Zehner gespielt und viele Tore gemacht hat.»
Hätte damals einer prophezeit, dass Jaquez einst als Innenverteidiger für sechs Millionen zum VfB Stuttgart wechseln würde, man hätte ihn wohl für verrückt erklärt. Weil aus dem kleinen, schmächtigen Buben während der Pubertät aber plötzlich ein kräftiger Teenager wird und Renggli in Jaquez einen Defensivspezialisten erkennt, wird aus dem 21-Jährigen Luzerns Rekordtransfer.
«Seine körperliche Verwandlung war enorm. Aus einem eher kleinen und wendigen Spieler wurde er zu jenem Typen, der er heute ist. Die Technik hatte er noch immer, hinzu kam die körperliche Robustheit», so die FCL-Legende. Und weil Jaquez als ehemaliger Zehner über einen 360-Grad-Blickwinkel verfügt und eine gute Spielauslösung hat, funktioniert Renggli seinen Schützling in der U18 kurzerhand um. «Ich hatte das Gefühl, dass das gut klappen könnte mit ihm in der Innenverteidigung. Auch, weil Luca auf den ersten zehn Metern nicht den schnellsten Antritt hat, aber auf 40 Metern allen um die Ohren rennt.»
Jaquez wollte Stürmer bleiben
Jaquez selbst sei zu Beginn aber nicht in Jubelarien ausgebrochen. «Logischerweise wollte er erst Stürmer bleiben. Es hat seine Zeit gebraucht, bis er seine neue Rolle akzeptiert hat. Er hat am Anfang gezweifelt, aber wir haben ihn konsequent dort spielen lassen. Und wenn er mal einen Fehler machte, dann war das kein Weltuntergang.» Einfach aber sei es nicht gewesen. «Wenn du als Stürmer einen Ball verlierst, ist das nicht schlimm. Als Verteidiger schon. Luca aber hat ein positives Umfeld, das ihn immer unterstützt und offen für Neues ist. Und auch er selbst ist so. Sehr offen, fröhlich, mit einer guten Mentalität.»
Hätte es Jaquez auch als Stürmer zum Profi gebracht? «Man weiss es nie», sagt Renggli. «Bei Lars Villiger habe ich damals das Gegenteil gemacht. Der war Verteidiger und wurde zum Stürmer umfunktioniert. Und auch er ist oben angekommen.» Dass Jaquez ganz vorne in der Sturmspitze vielleicht verhungert wäre, weil er im Herzen ein Spielgestalter sei, will der langjährige FCL-Captain nicht verneinen.
Am Ende aber ist es hypothetisch. Was zählt ist, dass das kleine schmächtige Juwel von damals zu einem Diamanten geworden ist. Und dem FCL rund sechs Millionen Franken in die Kasse spülen wird.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 21 | 8 | 38 | |
2 | FC Basel | 21 | 25 | 37 | |
3 | FC Luzern | 21 | 7 | 36 | |
4 | Servette FC | 22 | 2 | 33 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 22 | 7 | 32 | |
6 | FC Zürich | 21 | -3 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 21 | 5 | 29 | |
8 | BSC Young Boys | 21 | -3 | 28 | |
9 | FC Sion | 22 | -1 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 22 | -9 | 21 | |
11 | Yverdon Sport FC | 21 | -10 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 21 | -28 | 14 |