Costanzo rechnet mit FCSG ab
«Kann man mit 18-Jährigen machen»

Mit 32 Jahren verlässt Moreno Costanzo die Fussballbühne durch den Hinterausgang. Jetzt rechnet er mit dem FC St. Gallen ab.
Publiziert: 12.08.2020 um 16:18 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2020 um 09:08 Uhr
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Moreno Costanzo gibt mit 32 Jahren seinen Rücktritt durch die Hintertüre.
Foto: TOTO MARTI

Vor einem Jahr wurde der verlorene Sohn als vermeintliche Integrationsfigur zurück nach St. Gallen geholt. Nach einer völlig verpfuschten Saison tritt der ehemalige Nati-Spieler durch die Hintertüre ab. «Nicht einmal im letzten Heimspiel gegen Xamax schenkte man mir ein paar Minuten», sagt Costanzo in der Thurgauer Zeitung.

Für den einst als Wunderkind gehandelten Spielmacher ist klar, dass ihn der Sportchef und der Trainer gar nie wollten und nur Präsident Matthias Hüppi hinter seiner Verpflichtung stand. «Es hiess, ich käme als Stammspieler. Doch von Anfang an handelte man so, wie wenn man mich nicht wollte.» Eine reelle Chance habe er nie erhalten. «Letztlich wurde ich der fairen Chance beraubt, mich anders zu präsentieren. Ich konnte nicht beweisen, dass ich es noch kann.»

Trainer Peter Zeidler mag er nur leise Vorwürfe machen. «Was soll ich dem Trainer Vorwürfe machen? Er ist mit dem Team Zweiter geworden.» Der Trainer habe schon mit ihm geredet, aber das seien nur Alibiaussagen gekommen. «Das kannst du mit 18-Jährigen machen», so Costanzo.

«Das passt wohl zu unserer Gesellschaft»

Sehr enttäuscht sei er aber von Sportchef Alain Sutter. Weil er sich im letzten Heimspiel nicht einmal von den Fans verabschieden konnte und keine Spielminute erhalten hat. Schon bei Tranquillo Barnetta und Daniel Lopar ist ein ehrenvoller Abschied verpasst worden. «Das passt wohl zu unserer Gesellschaft. Geleistetes geht schnell vergessen», sagt Costanzo. Und fügt an: «Basel und YB machen es besser, sodass die Spieler ohne Groll den Verein verlassen.»

Das ganz Jahr habe Spuren hinterlassen und am Ende bleibt eine gewisse Bitterkeit. «Man kann auch zehn Kinder haben und drei Hunde, aber wenn du bei der Arbeit nicht glücklich bist, dann ist das auch in der Familie präsent.»

Costanzo will nun in der Immobilienbranche Fuss fassen. Eine Umstellung, vor der er nach 14 Jahren im Profifussball Respekt hat. Sollte es wieder jucken, dann will er höchstens noch für eine Seniorenmannschaft auflaufen. Zumindest da dürfte es an Angeboten nicht mangeln. (red)


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FC St. Gallen
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