Manchmal braucht es nicht viele Worte, um klar Position zu beziehen. Als GC-Coach Giorgio Contini nach dem 0:1 gegen Sion auf Blue mit dem Umstand konfrontiert wird, dass GC nun wieder mittendrin sei im Abstiegsstrudel, dazu mit einem schwierigen Restprogramm, sagt der Zürcher kurz und prägnant: «Wir waren noch nie weg aus diesem Abstiegsstrudel.»
Aus acht mach drei Punkte Vorsprung
Das kontrastiert dann massiv mit den Szenen nach dem 3:1 gegen Lausanne Ende April, dem ersten Hoppers-Heimsieg seit sieben Monaten. Damals feierten die Spieler den Quasi-Ligaerhalt (aus ihrer Sicht) wie einen Titelgewinn. Logisch, die Zürcher hatten nach dem 31. Spieltag auf den Barrageplatz acht Punkte Vorsprung. Das sah sicher aus. Sehr sicher.
Doch dann spielt GC in Lugano immerhin 1:1, verliert aber das Spiel gegen Sion. Derweil Luzern das Punktemaximum holt: sechs Zähler. Bleibt eine Differenz von … drei Zählerchen. Alles wieder offen.
Das Hoppers-Restprogramm hat es in sich!
Und das Restprogramm der Hoppers hat es in sich: Basel auswärts, St. Gallen zuhause, YB im Wankdorf. Basel braucht noch Punkte, um die Berner auf Distanz zu halten und die Conference League klarmachen. St. Gallen auch, um noch eine Chance auf das internationale Geschäft via Meisterschaft zu haben. Und YB wohl auch in der letzten Runde für dasselbe Ziel, um sich das lästige Lugano vom Leibe zu halten, das sich einfach nicht abschütteln lässt.
Verliert GC diese drei Spiele, kann es ganz heiss werden. Klar, das Restprogramm des FCL ist auch nicht ohne. Zuerst gehts am Mittwoch ins Wallis, wo Luzern durchaus gewinnen kann. Sion aber hat mit den ambitionslosen Romandie-Brüdern aus Lausanne und Genf in den letzten beiden Runden das klar einfachste Restprogramm. Die Waadtländer sind unten und Servette ist völlig neben den Schuhen, hat zudem ökonomisches Interesse am Ligaverbleib von Erzrivale Sion.
Der FCL empfängt dann YB. Und im letzten Spiel gehts zu Meister FCZ, der vielleicht in Partylaune ist.
Trotz allem: Für den FCL wirds enorm schweirig
Dennoch macht sich Contini keine grossen Sorgen um sein Team: «Die Spieler wissen genau, worum es geht.» Und der Coach selber auch. «Das Thema Barrage wäre auch dann noch dagewesen, wenn wir gewonnen hätten. Aber wir sind nicht völlig von der Rolle und gehen gelassen in die nächsten Spiele», so Contini auf SRF. Und GC hat noch einen Zusatztrumpf im Ärmel: Das weitaus bessere Torverhältnis als die beiden Kontrahenten aus Luzern und Sion.
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Am schwierigsten wird es trotz zuletzt positiver Tendenz für den FCL.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |