Constantin von Captain-Zoff genervt
«Das war solch ein Kindergarten»

Der Streit um die Captainbinde beim FC Sion: CC nennt ihn einen Kindergarten. Vero Salatic, der bisherige Captain, sieht der Ernennung des neuen Spielführers gelassen entgegen.
Publiziert: 07.09.2016 um 18:15 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:15 Uhr
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Sion-Boss Christian Constantin hat wenig Verständnis für den Captain-Zoff im Team.
Foto: TOTO MARTI
Alain Kunz

Als Peter Zeidler gegen Vaduz zum ersten Mal an der Seitenlinie steht, reiben sich die Sion-Fans verwundert die Augen. Da trägt doch tatsächlich Moussa Konaté die Binde.

Also jener Mann, von dem Präsident Christian Constantin gesagt hatte, er werde noch ein, zwei Spiele bei Sion machen. Dann werde er ihn verkaufen. ­Jener Mann, der nicht für eiserne Disziplin bekannt ist. Der wegen Verspätungen schon manches Mannschaftsessen finanziert hat.

Vero Salatic, unter Didier Tholot Captain, und Reto Ziegler, dessen Vize, spielen beide. Doch die Binde trägt Konaté, die Nummer drei im Captainteam.

CC erklärt: «Vero und Reto sind mir wegen ihres Streits über diese Binde derart auf den Sack gegangen – das war solch ein Kindergarten –, dass sie nicht mal mehr miteinander sprachen. So bestimmte ich, dass für dieses Spiel keiner der beiden Captain sein werde. Wer der neue Spielführer sein wird, bestimme ich Ende dieser Woche gemeinsam mit Peter.»

Ein Chef, aber kein Captain 

Wie nimmt Salatic, der bisherige Captain, diese neue Situation wahr? Schliesslich war er bei GC bekannt dafür, Einfluss zu nehmen und Verantwortung wahrnehmen zu wollen.

Der Zuger sagt: «Das Wichtigste ist doch, dass Reto und ich wieder reden. Und ich habe dem neuen Trainer auch gesagt, dass Reto die Binde gerne tragen könne, wenn ihm so viel daran liegt, weil seine Mutter aus dem Oberwallis stammt.» Frei nach dem Leitsatz: Um Chef zu sein, muss man die Binde nicht tragen.

Politik betreibe er, das wurde letzthin auch in der «NZZ am Sonntag» kolportiert. Das habe er ja schon bei GC gemacht. Doch wer CC kennt, weiss, dass er dies niemals zulässt.

Als Weltmeister Gennaro Gattuso im FC Sion Politik zu betreiben begann, machte ihn CC zum Trainer, um ihm die volle Verantwortung aufzubürden. Gattuso scheiterte. Salatic indes ist Spieler. Nur Spieler. «Und er betreibt keine Politik», sagt CC klipp und klar.

Der Spieler selbst meint: «Ich wehre mich ­vehement gegen diese Vorwürfe. Ich gebe alles für den FC Sion und möchte nur eines: Erfolg! Alles andere interessiert mich nicht.»

Und wenn es auf Kosten der Captainbinde geht.

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