Constantin-Junior drohte Fringer vor Prügel-Attacke des Vaters
«Ich töte dich»

Sion-Boss Christian Constantin prügelt auf Ex-Nati-Trainer Rolf Fringer ein. Den Schlägen gingen wüste Worte des Sohns voraus! «Eine Morddrohung», sagt der Teleclub-Moderator.
Publiziert: 23.09.2017 um 23:34 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:05 Uhr
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Barthélémy Constantin, der Sohn von Christian Constantin.
Foto: Toto Marti
Andreas Böni und Alain Kunz

Donnerstagabend, der FC Sion hat in Lugano 2:1 gewonnen. Rolf Fringer (60) steht am Teleclub-Stehpult beim Spielfeldrand, wartet auf die nächste Live-Schaltung. Der ehemalige Nati-Trainer und heutige TV-Experte ist völlig überrascht, als plötzlich Barthélémy Constantin (22), der Sohn von Sion-Boss Christian Constantin, auf ihn losrast.

Augenzeuge: Teleclub-Moderator Chris Augsburger.
Foto: Teleclub

«Er kam kurz nach dem Schlusspfiff im Stechschritt zu uns, in seinen Augen war die ganze Wut zu sehen», beschreibt Chris Augsburger die Szene. Der Teleclub-Moderator steht einen halben Meter neben Fringer. Er erzählt: «Barthélémy hat Rolf am Kragen gepackt und geschrien: ‹Wenn du nochmals etwas gegen meine Familie sagst, dann schwöre ich dir, ich töte dich!›»

Augsburger ist geschockt. «Ich war unfähig, zu reagieren, ich war perplex. Das ist eine Mord­drohung, so etwas habe ich noch nie erlebt. Nach fünfzehn Sekunden war der Spuk vorbei.»

Christian Constantin: «Ich weiss, weshalb Barth so ausgerastet ist. Aber er will das nicht näher erläutern und ich verstehe das. Im Nachgang einer Gesprächsrunde bei Teleclub, bei der auch Rolf Fringer zugegen war, sind Dinge über uns gesagt worden, die derart enorm, kränkend und abstossend sind, dass ich sie hier unmöglich ausbreiten kann.»

«Da bin ich explodiert»

Und was sagt Barthélémy Constantin? «Als Fringer mir sagte, dass er in Bezug auf meinen Vater im Teleclub nichts Negatives gesagt habe, bin ich explodiert. Ich habe ihm den Finger unter die Nase gehalten, ohne ihn allerdings zu berühren, und habe auf ihn eingeschimpft. Was genau ich da gesagt habe, weiss ich nicht mehr, derart in Rage war ich. Ich spürte, dass ich am Durchdrehen und kurz davor war, die Kontrolle vollends zu verlieren, weshalb ich dann wegging.»

10 Minuten nach Barthélémys Drohung gegen Fringer will Teleclub live nach Lugano schalten. «Der Produzent sagte mir, wir würden in 20 Sekunden auf Sendung gehen», sagt Augsburger, «ich sagte noch, sie sollen kurz warten, Constantin komme. Der Produzent glaubte, er wolle in die Sendung kommen und sagte, wir sollen ihn schnell verkabeln.»

Ein Irrtum! Constantin fängt sofort an, Fringer zu schlagen. Kommentator Stefan Flückiger ist es dann, der dazwischen geht. Da Fringer verkabelt ist, das Mikrofon um hat, ist jeder Schlag von Constantin auf einer Tonspur zu hören und aufgezeichnet.

Doch weshalb ist CC derart ausgerastet? Sind es wirklich nur die kumulierten negativen Äusserungen des Ex-Nati-Coaches? Die nie unter der Gürtellinie waren. Nie beleidigend. Und die deshalb strafrechtlich auch nicht relevant sein werden. Natürlich war es nicht nur das.

SonntagsBlick erfuhr, dass Barthélémy wutentbrannt in die Kabine stürmte nach seiner Auseinandersetzung mit Fringer. Er fluchte vor sich hin und sagte, was passiert sei. «Da hat mich Trainer Paolo Tramezzani zu sich genommen, um mich zu beruhigen.» CC, der mitgekriegt hatte, was vorgefallen war, rauscht aus der Kabine, um Fringer zu verprügeln. Barth: «Ich sah nicht, dass er aus der Kabine ging und hatte deshalb keine Chance, ihn zurückzuhalten.»

Der Vater springt seinem Junior («Ich bin bereit, für diesen Klub zu sterben») zur Seite. Und umgekehrt. Nur einmal, als die beiden wegen Gennaro Gattuso Krach hatten, entliess ihn der Papa für eine gewisse Zeit. «Danach habe ich bei der Gemeinde angeheuert, weil ich Geld brauchte. Ich half dem Förster, war Strassenarbeiter», sagte Barthélémy.Nach seiner Rückkehr waren sie sofort wieder auf einer Linie. Das grosse Ziel des Sohnes: Dem Vater irgendwann als Präsident nachzufolgen. Was er anders machen würde? «Nichts wirklich.» Ist sein Vater sein Vorbild? «In allen Belangen.»

Constantin darf am Sonntag gegen YB im Stadion sein

Heute tritt YB beim FC Sion an. Teleclub-Sportchefin Claudia Lässer: «Man macht sich schon Gedanken, ob und wie man seine Leute in Zukunft schützen kann oder vielleicht auch schützen muss. Eine gewisse Verunsicherung ist da. Grundsätzlich ist es schockierend, dass in unserem Land kritische Journalisten derart attackiert werden.»

Der Pay-TV-Sender und die Liga beraten, wie die Teleclub-Mitarbeiter im Tourbillon geschützt werden. Vor aufgeheizten Fans.
Und auch Christian Constantin darf im Stadion sein. Die Liga hat keine superprovisorische Sperre ausgesprochen.

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