Es waren wieder mal unruhige Tage in Luzern. Das ganze Theater um Aktienkäufe und -verkäufe. Um Drohungen mit der Öffentlichmachung von sexuellen Verfehlungen. Der Einsatz von Detektiven. Ein Luzerner «Tatort» made by FCL.
Nichts Neues im Komödienstadl Luzern. Aber doch immer höchst belustigend. Die Fans aber haben die Schnauze voll. «Rueh im VR sofort, för Chaos und Lärm sorged mer», steht bei der 1:2-Niederlage gegen Servette auf einem grossen Transparent geschrieben.
Doch wehe, die Schmierenkomödie wirkt sich auf den Fussball aus! Das verneinen natürlich alle Beteiligten gebetsmühlenartig. Trainer Thomas Häberli: «Ich will da keinen Bezug herstellen. Das sind andere Ebenen. Wir sind operativ tätig. Unsere Leistung war gut. Nein, da will ich kein Alibi suchen.» Häberli ist überzeugt, dass da nichts ans Team herankommt: «Das ist so. Wir sind nicht jene, die über solche Dinge diskutieren. Wir müssen Fussball spielen, trainieren und schauen, dass wir Spiele gewinnen.»
Genau. Nur klappt das im Moment nicht. «Und gegen Servette war die Niederlage völlig unnötig, denn unsere Leistung war deutlich besser als zuvor», sagt Simon Grether.
Sie war, sagen wir, korrekt. Und sie hätte ausreichen müssen, um nicht mit leeren Händen dazustehen gegen einen Gegner, der nach dem fulminanten 3:0 gegen YB mit breiter Brust begann und nach 24. Minuten 2:0 führte. Aber dann doch bedenklich abbaute. «Wir haben diesen Vorsprung zu sehr zu verwalten versucht», sagt denn auch Trainer Alain Geiger. Und das hätte durchaus ins Auge gehen können. Voca köpfelt völlig freistehend daneben. Ndiaye schiesst in Fricks Arme. Margiotta haut das Ding unbedrängt aus fünf Metern drüber.
Kopf-Lüftungen aller Art
Als Ndiaye dann endlich zum Anschlusstreffer trifft, bleibt halt nur noch eine Viertelstunde. «Zum Glück kam dieses 1:2 erst spät», so Geiger. Für den Genfer Coach war der zweite Super-League-Sieg in Folge ein weiterer Schritt der Genfer in Richtung Eliteklassen-Selbstverständnis. «Bislang klappte es nie mit dem Nachdoppeln nach einem Sieg. Umso wichtiger, dass wir dieses Gefühl nun endlich kennen.»
Und der FCL? Es gibt keinen «Tatort» mehr aus der Leuchtenstadt. In der feuchten Kälte und im schummrigen Licht des Novembers würde im Moment der Klassiker «Bonjour Tristesse» von Otto Preminger ohnehin viel besser passen, ein Vorläufer der französischen Nouvelle Vague.
Eine neue Welle braucht auch der FCL nach der Nati-Pause. «Wenn du dreimal verloren hast, ist es gut, wenn man eine Pause kriegt», sagt FCL-Captain Pascal Schürpf. «Dann kann man wieder an denjenigen Sachen arbeiten, die wichtig sind. Diese Zeit müssen wir unbedingt nutzen.»
Auch, um den Kopf durchzulüften? «Das ist sehr wichtig. Vor allem, wenn man so viel investiert, und am Schluss schaut nichts raus.» Und der November eignet sich nicht nur bestens für Lüftungen von Köpfen des kickenden Personals, sondern auch von Klubbesitzern, Investoren, Führungskräften aller Art etc.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 33 | 40 | 61 | |
2 | Servette FC | 33 | 9 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 33 | 7 | 53 | |
4 | FC Luzern | 33 | 10 | 51 | |
5 | FC Lugano | 33 | 1 | 49 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 33 | 8 | 47 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC St. Gallen | 33 | 3 | 47 | |
2 | FC Zürich | 33 | -4 | 47 | |
3 | FC Sion | 33 | -10 | 36 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 33 | -11 | 33 | |
5 | Yverdon Sport FC | 33 | -24 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 33 | -29 | 30 |