Es ist Abstiegskampf. Und weil der FC Sion trotz einer exzellenten Rückrunde wegen seiner unfassbaren Ineffektivität hoch gefährdet ist, müssten eigentlich alle im Wallis in Panik verfallen. Doch Trainer Maurizio Jacobacci bleibt ruhig. Und Präsident Christian Constantin zieht voll mit, sagt: «Wenn ich jetzt Öl ins Feuer giesse, mache ich alles noch viel schlimmer. Also bleibe auch ich ruhig.»
Sion und Lausanne stehen am Abgrund. Mit Siegen gegen GC und Lugano können sie ihre Kontrahenten zurück in den Abstiegsstrudel zerren. Da sind Ausnahmekicker gefragt. Spieler wie Cunha (18). Verrückt machen lässt sich Sions Supertalent nicht. Er weiss, was von ihm erwartet wird. «Ich bin auch da, um Sion zu retten. Man zählt auf mich!», so der Stürmer im «Matin». Erstaunlich, diese Reife mit 18! Sie wird spätestens dann plausibel, wenn man Cunha reden hört. Er redet Französisch, obwohl er erst im Sommer 2017 aus Brasilien ins Wallis zügelte.
Matheus Santos Carneiro Da Cunha kommt aus João Pessoa im Nordosten Brasiliens. Mit 14 geht er ins Nachwuchscamp von Curitiba, 3500 Kilometer südlich. «Eine regelrechte Entwurzelung», so Cunha. «Meine Eltern fehlten mir permanent – ausser ich stand auf dem Platz.»
Entdeckt hat ihn der Walliser Eric Lovey, ein Kumpel von CC, dessen zweite Heimat Brasilien ist. Lovey brachte Roberto Assis zu Sion und war Agent von Ronaldinho. Cunha entdeckt er am Nike-Cup in Dallas, als dieser gegen ManUnited glänzt. Als er ihm vorschlägt, ins Wallis zu wechseln, googelt Cunha den Klub. «Als ich sah, dass Gekas hier gespielt hat, dachte ich, das könnte der ideale Ort sein, um meine EuropaKarriere zu lancieren.»
CC gibt ihm einen Fünfjahresvertrag und macht einen seiner beliebten Vergleiche mit einem Altstar: «Matheus wird der neue Thierry Henry.» Doch weil die höchste Transfersumme des Welt- und Europameisters sowie Champions-League-Siegers jene war, als er für 30 Millionen Franken von Arsenal zu Barcelona wechselte, schickt CC einen zweiten Vergleich hinterher: «Und er wird eines Tages so viel kosten wie Mohamed Salah.»
Basel interessiert sich für Cunha. Auch Saint-Etienne, Marseille, deutsche Klubs. CC: «Es sind grosse Klubs hinter ihm her.» Ist Basel kein grosser Klub? «Doch. In der Schweiz. Es liegt Interesse von drei der acht Champions- und Europa-League-Halbfinalisten vor.»
Doch im Moment sind CC künftige Transfer-Millionen piepschnurzegal. «Jetzt soll er mich zum Ligaerhalt schiessen.» Und das eine oder andere Tor sollte es werden, will Sion oben bleiben. Cunha steht erst bei sechs!
GC könnte sich mit einem Sieg gar definitiv den Klassenerhalt sichern. Was Trainer Fink vor dem Sion-Knüller sagt? Im Video:
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 23 | 25 | 40 | |
2 | FC Luzern | 23 | 7 | 39 | |
3 | FC Lugano | 23 | 7 | 39 | |
4 | Servette FC | 23 | 3 | 36 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 23 | 10 | 35 | |
6 | FC St. Gallen | 23 | 7 | 35 | |
7 | BSC Young Boys | 23 | 6 | 34 | |
8 | FC Zürich | 23 | -2 | 33 | |
9 | FC Sion | 23 | -5 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 23 | -9 | 22 | |
11 | Yverdon Sport FC | 23 | -18 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 23 | -31 | 14 |