Sion-Boss Christian Constantin.
Foto: Sven Thomann

CC provoziert mit Transfer auf 1. Juni
«Klar dürfte Serey noch diese Saison auflaufen!»

Christian Constantin nimmt Geoffroy Serey Die auf den 1. Juni unter Vertrag. Die nächste Provokation des strittigen Sion-Präsidenten?
Publiziert: 25.05.2020 um 15:24 Uhr
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Sion-Präsident Christian Constantin (Mitte) mit Serey Die, hier noch im FCB-Shirt.
Foto: TOTO MARTI
Alain Kunz

Er ist der Mann, der unbedingt abbrechen will. CC versteht nicht, wie man sich gegen das geltende Recht stellen kann und eine Meisterschaft durchboxen will, die von mehreren Klubs nicht mitgetragen wird. Dennoch bereitet er sich auf den Abstiegskampf vor, würde tatsächlich wieder gespielt werden.

Nachdem er fünf Spielern fristlos gekündigt hat, weil sie den Kurzarbeits-Vorschlag nicht umgehend angenommen hatten, wurde sein Kader qualitativ etwas dünn. Nun hat Vorzeige-Puncher Serey Die für zwei Jahre verpflichtet.

Warum einen 35-Jährigen? «Weil das Alter keine Rolle spielt. Serey ist ein dynamischer Spieler, ein Arbeiter, der immer alles gibt. Ich habe ihn 2008 in Afrika entdeckt und ins Wallis geholt. Nun schliesst sich der Kreis, denn Serey hatte immer gesagt, er wolle zu mir zurückkehren», so CC. «Und weil sein Vertrag mit Xamax am 30. Mai ausläuft».

«Ich darf!»

Und da liegt wohl der Hund begraben: Sollte weitergespielt werden, würde CC Serey selbstverständlich aufstellen. Noch ist aber offen, ob ein Spieler eingesetzt werden darf, der kurz zuvor noch für einen anderen Verein gespielt hat. Serey lief im Januar und Februar 5-mal für Xamax auf. Auch beim 2:1-Sieg der Neuenburger in Sion… «Das ist nun wirklich keine juristisch schwierige Frage, ob ich einen Arbeitnehmer einsetzen darf, der einen gültigen Vertrag hat. Ich darf!» Für ihn ist diese Frage jedenfalls weit weniger knifflig als jene nach den Verträgen, die über den 30. Juni hinaus verlängert werden müssen. Das hält CC für einen Verstoss gegen das Wettbewerbsgesetz und will deshalb einen Richter einschalten.

Nur: In den grossen Ligen (mit Ausnahme von Deutschland und Frankreich) wird überall auch über den 30. Juni hinaus gespielt werden. CC: «Der grosse Unterschied ist: Dort sind alle Klubs damit einverstanden. Bei uns nicht.» Sion, Lugano und Xamax wollen bekanntermassen abbrechen. Keine Chance, dass es am 29. Mai an der GV der Liga zu einer versöhnlichen Lösung kommt? «Ich hoffe es. Aber dann müssten wir auf zwölf Teams aufstocken.» Falls nicht? «Braucht es eine neutrale Person, die uns sagt, was legal ist und was nicht. Also einen Richter.»

Immerhin: CC würde spielen, wenn er in dieser Frage unterliegt. Noch diese Woche unterzieht er seine Spieler Covid-Tests. Und Anfang nächste Woche würde die Mannschaft das Training aufnehmen. Am 1. Juni. Mit einem gewissen Serey Die.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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